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Neugestaltung Ganz neu und ganz weiß...

Der "Weiße Garten" an der Bülstringer Straße in Haldensleben erstrahlt in neuem Glanz - Wiedereröffnung nach Neugestaltung.

Von Ivar Lüthe 21.08.2017, 01:01

Haldensleben l Pünktlich zum Festakt am Freitagabend goss es in Strömen. Dennoch ließen es sich zahlreiche Haldensleber und Gäste nicht nehmen, den neugestalteten „Weißen Garten“ nach der Neugestaltung in Augenschein zu nehmen und ihn feierlich zu eröffnen.

140.000 Euro sind in die Neugestaltung des Kleinods an der Bülstringer Straße geflossen. „Das Areal war leider in eine Art Dornröschenschlaf gefallen“, sagte Haldenslebens zweite stellvertretende Bürgermeisterin Carola Aust zur Eröffnung. Sie erinnerte daran, dass ursprünglich der Akku e.V. einst den „Weißen Garten“ schuf. Der Verein ist mittlerweile nicht mehr aktiv. Nun nahm sich die Stadt des ehemaligen Club-Areals an.

Entstanden ist ein Garten ganz in weiß. Mehrere „Gartenzimmer“, umrahmt von Stauden, sind als Ruhezonen entstanden. Ein besonderer Ort, im Zentrum der Stadt und dennoch abseits des Trubels – kostenlos nutzbar für jedermann, als Erholungsort, als Kulisse für Hochzeitsfeiern, Liederabende oder andere Veranstaltungen.

„Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er erfordert das, was in unserer Gesellschaft am kostbarsten ist, Zeit, Zuwendung und Raum“, zitierte Bauausschussvorsitzende Anja Reinke den Schweizer Landschaftsarchitekten Dieter Kinast.

„Wir haben uns diesen Luxus gegönnt – weil wir es konnten, für die Bürger unserer Stadt“, sagte Anja Reinke. Sie verwies auch darauf, dass sich die Stadt Haldensleben für die Landesgartenschau 2026 beworben hat und hofft, dass noch viele weitere grüne Räume in der Stadt geschaffen werden.

Bei der des neuen „Weißen Gartens“ waren auch die Garten- und Landschaftsplanerin Susan Krüger sowie Landschaftsarchitektin Petra Pelz mit dabei. Der Garten trägt die Handschrift von Petra Pelz. Die Landschaftsarchitektin hat eine weltweite Fangemeinde. Sie hielt schon Fachvorträge in Amerika und Chile, erhielt schon zahlreiche Preise.

Unter ihrer Anleitung haben Mitarbeiter des Stadthofes im Mai rund 1800 Staudenpflanzen in die Erde gebracht. Darunter Lavendel, Pfingstrosen, Storchschnabel und Sonnenhut – natürlich alles in Weiß. Weitere Blumenzwiebeln kommen noch im Herbst dazu.

Eine weiße Pflanze kam bereits am Freitagabend hinzu: Der Geschäftsführer des Europa-Rosariums Sangerhausen, Uwe Schmidt, und Rosenprinzessin Julia I. pflanzten vor dem Hintergrund einer bevorstehenden touristischen Kooperation zwischen der Stadt und dem Rosarium, eine weiße Kletterrose.

Offiziell eingeweiht wurde am Freitagabend auch die von Bernd Pielemeier geschaffene Skulptur gleich am Eingang zum „Weißen Garten“. Der Künstler aus Seggerde erläuterte den Gästen gern, was es mit der Granitskulptur auf sich hat. Unter der thematischen Vorgabe „Flucht und Vertreibung“ hat Bernd Pielemeier aus einem Granitblock ein neu zusammengesetzt wirkendes Rund geschaffen.

Die Idee dahinter: „Etwas Rundes ist ein Zeichen von Vollkommenheit, eine ,runde Sache‘, sagt man ja auch. Die Verschiebungen sollen ein Zeichen für Brüche sein. Wie es eben auch Verschiebungen und Brüche im Leben gibt. Der weiße Granit nimmt zudem das Thema des Gartens wieder auf“, erläuterte der Künstler.

Die Skulptur ist zudem auf einem schrägen Gestell montiert. Dies symbolisiere die Dynamik, so wie eben auch das Leben stets in Bewegung sei. Außerdem hat der Seggerder die Oberfläche der Granitskulptur unterschiedlich bearbeitet – mal glatt, mal rau. Berühren, mit den Händen ertasten und erfühlen ist ausdrücklich erlaubt, so Bernd Pielemeier.

Nach der offiziellen Eröffnung ging es angesichts des schlechten Wetters im Mehrgenerationenhaus EHFA weiter. Hier erwarteten die Gäste kulturelle Überraschungen mit Musik vom Duo „Handgemacht“ sowie dem Improvisationstheater „Tapetenwechsel“ aus Magdeburg. Für kulinarische Überraschungen sorgte der Haldensleber Koch Sascha Oldenburg im „Adam“.