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Neujahrsempfang Bilanz: Positiv in die Zukunft blicken

Mit mehreren Meilensteinen hat die Gemeinde Hohe Börde auch 2015 wieder den Weg in die Zukunft geebnet. Eine positive Bilanz.

Von Constanze Arendt-Nowak 11.01.2016, 11:00

Wellen l Der Freitag nach dem Dreikönigstag gehört in der Gemeinde Hohe Börde traditionell dem Neujahrsempfang. So war die Liste derer, die der Einladung von Bürgermeisterin Steffi Trittel gefolgt waren, lang. Neben Vereinsvertretern, Unternehmern, Vertretern der Kirchen, Gemeinde- und Ortschaftsräten und kommunalen Vertretern aus den Nachbargemeinden waren unter anderem auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Manfred Behrens, die Minister Holger Stahlknecht und Hermann Onko Aeikens (beide CDU), Landrat Hans Walker (CDU) sowie mehrere Landtagsabgeordnete dabei.

Sie alle wurden nach einem Kulturprogramm aus Jagdhornklängen und Tanz Zeuge einer sehr positiven Bilanz, die die Bürgermeisterin über das Jahr 2015 ziehen konnte. Zahlreiche Grundsteine sind gelegt, auf die in den kommenden Jahren aufgebaut werden soll. „Mit über 18 Millionen Euro an Investitionen in die facettenreiche gemeindliche Infrastruktur haben wir auch in der veränderten Struktur der Einheitsgemeinde alle Möglichkeiten ausgenutzt, die sich geboten haben“, nannte Steffi Trittel ein Beispiel. Da dabei die Förderung aus dem Europäischen Fonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes dominierte, nutzte sie die Gelegenheit, dem Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) für die gute Zusammenarbeit zu danken.

Die Bürgermeisterin war sich sicher, dass blühende Landschaften, wenn es sie gibt, in der Hohen Börde zu finden sind – und zwar in jeder Ortschaft. Viele haben an dem vorzeigbaren Ergebnis mitgewirkt – angefangen von Bund, Land und Kommune bis hin zu der Wirtschaft, den Menschen vor Ort, die sich nicht zuletzt auch in kirchlichen und kulturellen Gruppen engagieren. Wiederholt lobte sie die Gemeinschaft, die auch beeindruckende Aktionen wie den Freiwilligentag, eine Typisierungsaktion für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei oder auch die „Tour de Börde“ in der Hohen Börde auf die Beine stellte.

Um das Ehrenamt weiter zu stärken, hat sich die Gemeinde auch im Wettbewerb „Engagierte Stadt“ beworben und ist nun eine von 50 Kommunen, die in einem Netzwerk zusammenarbeiten. „Ziel ist es, bis 2018 ein selbständig funktionierendes Netzwerk in unserer Hohen Börde zu etablieren“, erklärte die Bürgermeisterin. Dabei sollen die kommunale Infrastruktur für das Ehrenamt gestärkt und neue Formen der strategischen Zusammenarbeit erprobt werden. Besonderer Respekt galt den vielen Ehrenamtlichen, die der Gemeinde Hohe Börde ein hohes soziales und kulturelles Kapital einbringen. „Das hat uns gerade in der Betreuung der aufzunehmenden Flüchtlinge sehr geholfen“, unterstrich Steffi Trittel und verwies darauf, dass die Gemeinde noch im ersten Quartal dieses Jahres über ein Integrationskonzept verfügen soll.

Aber nicht nur im ehrenamtlichen Bereich soll es weitergehen. Zukünftig ein schnelles Handeln wünscht sich die Bürgermeisterin bei der Breitbandversorgung, denn hier gibt es noch erheblichen Nachholebedarf: „Wir müssen handeln für unsere Wirtschaft und für eine europäische Anbindung der Hohen Börde an die digitale Welt.“

Etwas nachzuholen gibt auch noch in der Daseinsvorsorge, die das Integrierte Gemeindliche Entwicklungskonzept der Hohen Börde aufzeigt. Die Hoffnung liegt in der Förderstrategie Leader, die bis zum Jahr 2020 die Umsetzung vieler Vorhaben unterstützen könnte.

Und auch der Klimawandel sowie die Lage in einer von Landwirtschaft geprägten Region ist in der Hohen Börde stark ins Bewusstsein gerückt. Während derzeit gerade ein Klimaschutzteilkonzept erarbeitet wird, soll auch die Projektidee rund um die Grundlagen zur Erzeugung von Nahrungsmitteln, die im Rahmen des Wettbewerbes „Bodenwertschätzen“ entwickelt wurde, weiter ausgebaut werden.

„Als ich hierher kam, habe ich zuerst in Niederndodeleben gewohnt und schnell gemerkt, hier steckt Potenzial“, sagte Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Hermann Onko Aeikens nach Steffi Trittels Worten. Das liegt mittlerweile schon viele Jahre zurück, aber in die Hohe Börde käme er, wie er sagte, immer wieder gern – auch zum Plattsprechen nach Hohenwarsleben.

Da konnte auch Innenminister Holger Stahlknecht, bekanntlich in Wellen wohnhaft, nur beipflichten: „Wir fahren gern auf unser Dorf.“ Er lobte, dass sich Beständigkeit auszahlt und sich die Gemeinde gut entwickelt hätte.

Dass das auch so bleiben möge, wünschte sich unter anderem auch Landrat Hans Walker in seinem Grußwort. Dazu sei es aber auch notwendig, dass der Landtag darüber nachdenkt, wie die Finanzausstattung der Kommunen wieder verbessert werden könnte. Gerade in der Hohen Börde sei die Zahl der Unter-Sechsjährigen mit 1233 die höchste im Landkreis. Da sei es notwendig, auch die entsprechende Infrastruktur an Kindereinrichtungen vorzuhalten.