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Neujahrsempfang Börde-SPD will 2017 angreifen

Zum Neujahrsempfang haben sich die Börde-Sozialdemokraten in Hundisburg getroffen. Thema war auch der Bundestagswahlkampf 2017.

Von Thomas Junk 23.01.2017, 00:01

Hundisburg l Der ersten Neujahrsempfang der Börde-SPD seit drei Jahren lockte viele Besucher auf Schloss Hundisburg. „In den letzten beiden Jahren haben wir immer auf einen Neujahrsempfang verzichtet und erst im Frühling einen Empfang ausgerichtet“, erklärte der SPD-Kreisvorsitzende Ringo Wagner. Beim Blick in den vollen Akademiesaal legte er sich dann aber fest: „Ab sofort machen wir wieder Neujahrsempfänge.“

„Es ist überragend, wie breit heute Abend das Spektrum ist“, so Wagner bei der Begrüßung seiner Gäste. Und in der Tat war der Neujahrsempfang keine parteiinterne Veranstaltung. Vertreter aus Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur waren ebenso gekommen wie Mitglieder von THW und Gewerkschaften. Auch viele Lokalpolitiker anderer Parteien machten der SPD am Freitagabend ihre Aufwartung. „Dieser Empfang ist ein Zeichen für das gute Miteinander in der Börde“, freute sich Wagner.

Den Abend nutzte aber auch die frisch von den Sozialdemokraten in Börde und Jerichower Land gewählte Direktkandidatin für die Bundestagswahl in diesem Herbst, Franziska Kersten, um ihren Wahlkampf einzuläuten. Noch ein wenig unsicher präsentierte sich „die Neue“ den Gästen und setzte sich in ihrer Rede mit der Frage auseinander, warum das Vertrauen in die SPD trotz der Umsetzung von Wahlversprechen wie des Mindestlohns so gesunken sei. „Dabei gehört Vertrauen zu den wichtigsten Ressourcen in der Politik“, so Kersten. Sie wolle sich auch im Wahlkampf das Thema der ländlichen Regionen auf die Fahnen schreiben. „Dieses Thema sollten wir nicht anderen überlassen“, sagte Kersten. 2017 werde ein Schicksalsjahr werden, für Europa, Deutschland und auch die SPD in Sachsen-Anhalt.

Auf 2016 als ein Jahr mit Licht und Schatten blickte der SPD-Landesvorsitzende Burkhard Lischka in seiner Rede zurück. Sachsen-Anhalt habe die höchste Geburtenrate seit 1982 und die niedrigste Arbeitslosenquote seit 1991 vorzuweisen. „Es gibt sie auch: die guten Nachrichten 2016“, so Lischka. Auch diese würden zu einer ehrlichen Bilanz dazu gehören. „Unser Land steht alles andere als an einem Abgrund, wie uns das viele im Augenblick weis machen wollen“, so der SPD-Landesvorsitzende.

Zum geschürten Hass, Terror und Krieg sagte Lischka: „Gerade wir von der SPD werden auch nicht müde werden, den Angstmachern und Hetzern zu widersprechen. Die Alternative zu Hass und Gewalt war schon immer Mitmenschlichkeit, Versöhnung, Hoffnung und Solidarität. Und dafür werden wir streiten.“

Für das musikalische Rahmenprogramm des Neujahrsempfanges sorgte der Oebisfelder Chor „All‘Cantara“, der mit seiner Mischung aus klassischer Musik und Pop für den richtigen Ton sorgte.

Dass die SPD auch gut über sich selber lachen kann, zeigte sich, als der Magdeburger Kabarettist Lars Johansen auf der Bühne in alle Richtungen austeilte. Zwar gab es auch Seitenhiebe in Richtung „Burka Lischka“, aber als Wurzel allen Übels machte er die Stendaler CDU aus. Eindringlich warnte Johansen die SPD, sich nicht für einen „Bexit“ einzusetzen – den Austritt der Börde aus Sachsen-Anhalt.