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Neujahrsempfang Gemeinschaft zeigt Stärke

Was brachte das alte Jahr? Dieser Frage hat sich Ortsbürgermeister Wilhelm Behrensbeim Neujahrsempfang in Rätzlingen gewidmet.

Von Anett Roisch 28.01.2017, 00:01

Rätzlingen l „Auf ein Neues!“, sagte Rätzlingens Ortsbürgermeister Wilhelm Behrens (Aktive WG Sport), als er Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kirche, Feuerwehr, Vereine und Gesellschaft zum Neujahrsempfang im Feuerwehrhaus in Rätzlingen begrüßte. Mit dabei war auch Hans-Werner Kraul (CDU), der frisch vereidigte Bürgermeister der Stadt Oebisfelde-Weferlingen. In seiner Rede ging Behrens auf die Anstrengungen ein, die es in der Gemeinde zu bewältigen gibt.

„Für einen Neujahrsem- pfang gibt es kein Geld von der Stadt. Aber trotz der leeren Kasse machen wir den Empfang, denn es ist eine Möglichkeit, allen die Anteil am politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Leben des Ortes haben, Dankeschön für die geleistete Arbeit zu sagen. Zum anderen soll es Ansporn für 2017 sein. Wir wollen nicht im Engagement nachlassen. Nur gemeinsam sind wir stark“, betonte Behrens. Zum elften Mal gab es im Drömlingsort den Empfang.

Die Voraussetzungen für eine gesicherte Zukunft von Rätzlingen – seien nach Ansicht des Ortschefs – gut. „Wir haben einen Sportplatz, ein Schützenheim, einen Jugendraum, einen Spielplatz, das Anglerheim, die Feuerwehr und den Reiterhof. Das hat nicht jeder Ort“, weiß Behrens. Kinder, Jugendliche und Erwachsene hätten dabei die Chance, sich kulturell und sportlich zu betätigen und die Geselligkeit zu genießen.

In der Einheitsgemeinde habe es viele spannende Themen gegeben. Es ging unter anderem um die Umwandlung des Naturparks Drömling zum Biosphärenreservat sowie um den Regionalen Entwicklungsplan. Außerdem wurde eine Prioritätenliste für Investitionen erstellt, auf der die Grundschule Rätzlingen ganz oben steht.

Behrens nannte Zahlen zum Haushalt und wie es 2016 unter anderem durch zurückzuzahlende Gewerbesteuer zu einem Defizit von etwa 1,3 Millionen Euro und zur Haushaltssperre kommen konnte. Und auch für 2017 würde es ein geschätztes Manko von 9,6 Millionen Euro geben. „Wenn das Konsolidierungskonzept auch eingehalten wird, könnten wir 2022 einen ausgeglichenen Haushalt haben“, blickte Behrens voraus.

Nicht ohne Stolz erwähnte der Ortschef, dass die Kindertagesstätte gut ausgelastet ist. Über 80 Kinder besuchen die Grundschule und 70 den Hort. Im Sommer 2017 werden 30 Kinder eingeschult. Ab dem neuen Schuljahr werden 95 Kinder in der Schule lernen. „Das ist sehr gut. Der Hort ist ausgelastet. Es ist ein Zeichen, dass im neu gestalteten und renovierten Gebäude gute Arbeit geleistet wird“, ist sich Behrens sicher. Mit dem Blick in die Zukunft verwies er darauf, dass mit der Stark-III-Förderung das Dach der Schule saniert und einige Klassenräume schallisoliert werden müssen. Auch die Heizung muss verändert werden, damit sie effektiv wird“, zählte er auf. Etwa 780 000 Euro wären für diese Maßnahmen nötig. „Da alles energetisch sein soll, wurde ein Konzept erarbeitet. Dieses ergab, dass etwa 1,8 Millionen Euro nötig sind. Da sind natürlich auch solche Dinge, wie Fahrstuhl und Außendämmung, mit berechnet. Aber bei Stark-III kriegt man 75 Prozent gefördert. Da würden wir dann bei etwa 450 000 Euro Eigenmittel liegen. Der Antrag auf Förderung ist eingereicht“, erklärte Behrens. Als positives Beispiel nannte der Ortschef die Eigeninitiative, wie die Denkmalpflege, bei der Lutz Lauenroth und Günter Riedel besonders aktiv sind. Hervorgehoben wurde das Engagement bei den Arbeitseinsätzen auf dem Friedhof und auf dem Spielplatz. Ein Lob ging auch an die Bürgerinitiative Radweg für die Landesstraße 24. „Ob wir in nächster Zeit den Radweg bekommen, ist nicht klar. Aber wenn wir aufgeben, haben wir gleich verloren“, appellierte der Bürgermeister. Anerkennende Worte bekamen die Damen des Ortes, die die Veranstaltungen für die Senioren in ihrer Regie haben. Und überhaupt gäbe es im Ort sehr viele gesellschaftliche Höhepunkte. Dabei sei es wichtig, dass auch viele Leute kommen, um die Initiative der Vereine zu würdigen.

Kraul bedankte sich für die Einladung: „Ich bin ja froh, dass es Neujahrsempfänge für das bessere Zusammenleben gibt. Rätzlingen gehört zu den Ortschaften, die sich kümmern und nicht warten, ob es Geld von der Obrigkeit gibt oder nicht.“ Der Einheitsgemeindebürgermeister meinte, dass solche Empfänge auch mit wenig Mitteln möglich seien. „Dass es solche Veranstaltungen gibt, ist lobenswert. Denn es ist ein Anlass, den engagierten Leuten zu sagen: ,Ihr seid das Salz in der Suppe!’ Ich kann es nicht versprechen, aber ich werde mich dafür einsetzen, dass es für solche Veranstaltungen wieder etwas Geld gibt.“ Ein Dankeschön von Behrens ging an alle Helfer und Sponsoren des Empfanges.