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Ohre-Schule Ein ganz besonderes Sportfest

Ein besonderes Sportfest haben die Schüler der Ohre-Grundschule gefeiert. Am Ende gab es viele Gewinner und keine enttäuschten Gesichter.

Von Jörn Wegner 23.05.2016, 01:01

Uthmöden l Jack und Mary sind geduldig, trotten ruhig über den Sportplatz der Ohre-Grundschule in Uthmöden und tragen stoisch einen Grundschüler nach dem anderen, manchmal auch zwei auf einmal, über den Sportplatz und das restliche Gelände der Schule. Wenn der kleine Jack Pause hat, beginnt er genüsslich am Bewuchs des Sportplatzes zu knabbern.

Die beiden Pferde sind Teil des Sportfestes an der Ohre-Grundschule in Uthmöden und in Sachen Ruhe und Geduld kaum zu überbieten. Selbst für den schuleigenen Therapiehund wäre das Sportfest zu viel gewesen, erklärt Schulleiterin Kerstin Wiergowski. Deswegen bleibt der Berner Sennenhund besser im Hintergrund.

Das Sportfest an der Schule ist ein ganz besonderes, denn die Ohre-Schule ist eine Förderschule. Ein Sportfest ist für die Kinder eine besondere Herausforderung. „Das Gewinnen ist schwierig, das Verlieren auch“, sagt die Schulleiterin. Zu starke Emotionen könnten zu Ausnahmesituationen führen, die normale Enttäuschung über einen verlorenen Wettkampf kann in übersteigerten Frust umschlagen.

Daher gewinnen am Ende auch fast alle Kinder, die Siegerehrung zieht sich lange hin, die meisten Kinder dürfen auf das Treppchen steigen. Zu gewinnen gibt es Kinogutscheine und Autogrammkarten von Boxtrainer-Legende Uli Wegner. Statt Wettkampf steht der Spaß im Vordergrund, niemand weint oder ist über seine Platzierung enttäuscht.

Möglich geworden ist das besondere Sportfest durch eine Kooperation mit der Universität Halle-Wittenberg. Studierende der Grundschulpädagogik und verwandter Bereiche unterstützen das Fest mit ihrer Fachkompetenz und Arbeitskraft. Ohne die Studierenden, die gleichzeitig einen tiefen Einblick in die Praxis erhalten, sei so ein Fest nicht zu stemmen, erklärt Kerstin Wiegorski. „Die Schüler benötigen viel individuelle Betreuung“, erklärt sie. Denn die Kinder benötigten viel Struktur, die man in einer normalen Unterrichtsstunde gewährleisten können, draußen auf dem Sportplatz bei einem ganztägigen Ereignis aber deutlich weniger.

Die Kinder derweil haben offenkundig Spaß an ihrem Sportfest, auch weil es nicht immer ganz sportlich-gesund zuging, zum Beispiel am Bratwurststand.