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Pflanzaktion 9500 Bäume für Haldensleben

Das Forstrevier Lübberitz nahe Haldensleben wird aufgeforstet. Nach den veheerenden Stürmen 2017 sollen damit die Wunden geheilt werden.

Von Juliane Just 05.12.2017, 00:01

Haldensleben l Ein riesiges Schlammfeld ist alles, was geblieben ist. Nachdem die Stürme „Paul“ und „Herwart“ über Haldensleben gefegt waren, litt vor allem der kommunale Wald. Um die Schäden nachhaltig zu beheben, trafen sich gestern Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Forstverwaltung, um neue Bäume zu pflanzen. Über den Matsch am Boden freuten sich die kleinsten Teilnehmer: Kinder der Kindertagesstätten „Rappelkiste“, „Flax und Krümel“ und „St. Johannes“ buddelten kräftig mit.

Mitten im Stadtwald, im Forstrevier Lübberitz nahe Haldensleben, ging es an die Spaten. Während erwachsene Teilnehmer die Gruben für die Bäume – junge Küstentannen und Trauben-Eichen – aushoben, übernahmen die Kinder den Rest. Genau darum ging es in der Aktion auch: die Verantwortung der jungen Generationen gegenüber den Wäldern der Zukunft sowie die Stärkung des Umweltbewusstseins der Jüngsten.

Deswegen stand die Baumpflanzaktion unter dem Motto „Stabile Wälder für die Zukunft“. Sie entstand aus der Kooperation der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald mit dem Landeszentrum Wald Sachsen-Anhalt. Die Aktion zur Aufforstung war die erste nach den verheerenden Stürmen. Die Schadensbilanz rund um Haldensleben: 40.000 Festmeter Schadholz. „Das entspricht in etwa 30 Personenzügen“, erklärt Jörg Borchardt, Sachbereichsleiter vom Landeszentrum Wald, während er im Schlamm ein Loch aushebt.

Nicht weit von ihm gräbt auch die stellvertretende Bürgermeisterin Sabine Wendler nebst Landrat Hans Walker Löcher in den Waldboden, damit Kinder die Stecklinge setzen können. „Für die Stadt ist der Wald ein Wirtschaftsfaktor, für die Menschen ein Erholungsort“, sagt Sabine Wendler. Mit knapp 2500 Hektar Wald ist Haldensleben die Stadt mit dem größten kommunalen Waldbesitz in Sachsen-Anhalt.

Die fast brache Fläche, die die Stürme in dem Waldstück an der B 71 hinterlassen haben, ist nach der Pflanzaktion übersät mit Baumstecklingen. Insgesamt 9500 Bäume wurden hier gepflanzt. Etwa 10.000 Euro kostet die Aufforstung laut Bernd Dost, Betriebsleiter des Landesforstbetriebes Sachsen-Anhalt. Die Aktion machten vor allem regionale Unterstützer möglich.

Um die gepflanzten Sprösslinge zu schützen, soll ein Zaun um die Fläche errichtet werden – denn für Rehe sind die Jungpflanzen ein Leckerbissen. In einigen Jahren, wenn die Bäume herangewachsen sind, werden die Reihen gelichtet und einige Bäume umgesetzt. „Die Aktion der Wiederaufforstung ist relativ einzigartig“, sagt Bernd Dost. Wichtig sei, dass die Wunden des Waldes nun nach und nach geheilt werden – das braucht seine Zeit.