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Photovoltaik Koloss besteht aus Schutt und Erde

Der Koloss von Calvörde besteht aus Schutt und Erde. Es ist eine künstlich angelegte Anhäufung, auf dem Photovoltaikanlagen montiert sind.

Von Anett Roisch 19.09.2017, 01:01

Calvörde l „Die Aufschüttung ist an der höchsten Stelle 28 Meter hoch. Wir hätten bis 34 Meter auffüllen dürfen, aber die Hänge müssen einen bestimmten Winkel haben. Mit zunehmender Höhe würde sich die bebaubare Fläche immer mehr verringern“, erklärt Frank Bigall, Geschäftsführer der Horst Herrmann GmbH in Calvörde. Bigall verfolgt hoch oben vor den Toren von Calvörde das Baugeschehen. Vom Koloss kann der Betrachter bei schönem Wetter bis zu den weißen Bergen in Zielitz sehen – zum sogenannten Kalimandscharo.

Die Entsorgung hätte – nach der Einschätzung von Bigall – der Gemeinde etwa eine Million Euro gekostet. „Wir sind damals auf die Idee gekommen, den Bauschutt großflächig zu verteilen und mit Bodenschub von umliegenden Baustellen abzudecken, damit keine Umweltgefährdung auftreten kann“, so der Geschäftsführer. Bigall verweist darauf, dass es Kontrollen von Mitarbeitern des Umweltamtes des Landkreises gab. „Die Bestandteile des Bodens, den wir aufbringen, wurden geprüft. Das Projekt wurde vom Landkreis genehmigt und alle zuständigen Behörden haben zugestimmt“, betont Bigall.

Insgesamt bestehe der Berg auf der etwa zwei Hektar großen Fläche aus etwa 300.000 Kubikmeter Bauschutt und Erd- aushub von Baustellen.

Der Grund, warum lange keine Bewegung auf dem Berg zu bemerken war, sei nach den Ausführungen von Bigall – vor allem der künstlich aufgeschüttete Berg selbst. „Der Untergrund muss sich erst setzen. Und das dauert seine Zeit. Die Arbeiter einer Firma aus Bayern haben begonnen, auf dem Südhang Metallfüße in den Boden zu rammen. Auf diesen Gestellen werden später die Photovoltaikelemente montiert“, beschreibt der Geschäftsführer.

Bis zu zwei Meter tief müssen die Metallprofile in den Boden versenkt werden. Das sei erforderlich, da bei den zunehmenden Stürmen die Gefahr besteht, dass Elemente aus dem Boden gerissen werden. „Wenn die Arbeiten an dieser Seite abgeschlossen sind, wird der Westhang, der momentan noch als Auffahrt dient, vollständig aufgefüllt. Nachdem auch dieser Teil des Hügels sich gesetzt hat, wird diese Seite ebenfalls mit Photovol- taikelementen bebaut“, schildert der Unternehmer.

Die ganze Anlage wird dann mit einem Zaun abgesichert, um Diebstahl und das unbefugte Betreten zu verhindern. „Gelegt werden muss dann nur noch ein Erdkabel in Richtung Calvörde. Mit dem Kabel wird dann der Strom in das Netz eingespeist“, beschreibt der Calvörder.