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Prävention Verstärkte Streifenfahrten gegen Einbrecher

In der dunklen Jahreszeit häufen sich Einbrüche. Mit personellen Aufwand stemmt sich die Polizei im Kreis Haldensleben gegen die Langfinger.

Von Ivar Lüthe 19.12.2017, 11:00

Haldensleben l Die Meldungen sind immer wieder die gleichen: Einbrüche in Groß Santersleben, Einbruchsversuche in Mehrfamilienhäusenr in Wanzleben. Nicht nur, aber auch gerade in den Herbst- und Wintermonaten, der sogenannten dunklen Jahreszeit, muss die Polizei etliche Haus- und Wohnungseinbrüche registrieren und ermitteln.

Einbruchsdelikte nehme die Polizei sehr ernst, das Thema sei „hoch angesiedelt“ bei der Präventions- und Ermittlungsarbeit, sagt Eckhard Gluschke, Leiter des Polizeireviers Börde in Haldensleben. Denn jeder Einbruch sei ein schwerer Eingriff in die Privatsphäre, der viele Betroffene auch psychisch stark belaste, so der Polizeichef.

Aktuell steht das Thema Einbrüche auch wieder ganz oben auf der Agenda der Polizei. Entsprechend der aktuellen Situation hat die Polizei in der Börde den Schwerpunkt auf dieses Thema gelegt und eine ganze Reihe an operativen Maßnahmen eingeleitet, wie der amtierende Kripo-Chef Kriminalrat Andreas Gehl sagt. „Seit September 2017 wird ein Konzept umgesetzt, um Einbrüche noch besser aufklären zu können. Wir setzen dabei auf eine umfangreiche Streifentätigkeit, die sich nach den jeweils aktuellen Lagebildern richtet“, so der Kripo-Chef.

Das bedeutet, jeden Tag werden bei der Polizei aktuelle Erkenntnisse ausgewertet und dementsprechend die Einsatzpläne aufgestellt. Mit Funkstreifenwagen, aber auch zivilen Fahrzeugen und Fußstreifen durch die Regionalbereichsbeamten werden bestimmte Schwerpunktgebiete besonders beobachtet. Und das mit einem enormen personellen Aufwand, der ohne die Hilfe von Beamten anderer Dienststellen und Abteilungen der Polizei nicht möglich wäre.

Neben Kräften der Schutz- und Kriminalpolizei aus der Börde unterstützen Beamte der Polizeidirektion Nord, der Autobahnpolizei Börde sowie der Landesbereitschaftspolizei. Rund 3500 Einsatzstunden seien seit Oktober 2017 für den Streifendienst im Landkreisgebiet mit Hilfe der anderen Kollegen geleistet worden, verdeutlicht Daniel Herfen, der Leiter des Einsatzdienstes im Polizeirevier Börde. Neben den verstärkten Streifenfahrten gibt es zudem Kontrollen von verdächtigen Fahrzeugen.

Ein erster Erfolg sei zu verzeichnen. Im Vergleich zum Jahr 2016 sei die Zahl der Einbruchsstraftaten bislang um gut 25 Prozent gesunken, bilanziert Kripo-Chef Andreas Gehl. Die konzertierte Aktion soll noch bis zum Frühjahr 2018 laufen.

Bislang waren unter den Einbruchsdelikten überwiegend Taten, wo es keine Zeugen gibt, sagt Kriminalhauptkommissar Frank Tempelmann, Leiter des Sachgebiets Eigentumskriminalität bei der Polizei in der Börde. Entsprechend wichtig ist für die Ermittler eine qualifizierte Spurensicherung am Tatort. Doch nicht selten kommt es vor, dass nach der Feststellung des Einbruches aufgeräumt oder sogar geputzt wurde, bevor die Polizei eintraf.

Oft komme es zudem vor, dass Hinweise zu verdächtigen Fahrzeugen oder Personen erst viel später gemeldet werden. „Wir appellieren daher, sich gleich bei der Polizei zu melden, wenn man etwas Verdächtiges bemerkt hat. Im Nachhinein ist es immer sehr schwierig, die Täter zu ermitteln. Vor allem, wenn es sich um durchreisende Täter handelt“, so Frank Tiepelmann.