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Prioritätentausch Schnellerer Bau für Brauhofbrücke

Statt der Walbecker Gittelbrücke soll zuerst die Brauhofbrücke erneuert werden. Das hat Stadtrat Martin Krems-Möbbeck gefordert.

Von Carina Bosse 14.12.2017, 00:01

Weferlingen l Er hätte einen Antrag aus dem Walbecker Ortschaftsrat erwartet, doch der sei offensichtlich nicht gestellt worden, sagte Stadtrat Martin Krems-Möbbeck (SPD) am Dienstagabend. Damit sprach er im Zuge des geplanten Beschlusses zur Haushaltssatzung 2018 die unbefriedigende Situation bezüglich der seit März voll gesperrten Brauhofbrücke in Walbeck an.

„Für die nicht gesperrte Gittelbrücke sind Planungsmittel da, für die Brauhofbrücke nicht“, zählte der Stadtrat auf Walbeck auf: Die Gittelbrücke sei derzeit befahrbar, werde von den Unternehmen am Schwarzen Weg genutzt, und es gebe mit der Betriebsstraße in Richtung Grasleben eine Alternative.

Die Brauhofbrücke sei nach erfolgter Teilsanierung (Kosten: rund 40.000 Euro) gar nicht mehr befahrbar, werde von den Bürgern gebraucht und verfüge über keine Alternative. Seine Frage bezog sich auf die Möglichkeit, im Haushalt einen Vermerk zu machen, ob für die Brücken eine andere Priorität gesetzt werden kann. Denn die Planungskosten für die Gittelbrücke sind vorgesehen, für die Brauhofbrücke nicht.

Kämmerin Regina Sobeck verneinte. Aus rechtlicher Sicht sei es nicht möglich, „heute etwas zu ändern, sonst sind sowohl die Haushaltssatzung als auch die Haushaltskonsolidierung in Gefahr“. Die Prioritätenliste sei Bestandteil der Konsolidierung, und dort stünde die Gittelbrücke an erster Stelle. Sie empfahl aus diesem Grund den Stadträten, einen Protokollvermerk und eine entsprechende Anpassung für das Jahr 2019.

Martin Krems-Möbbeck meinte, es müsse doch möglich sein, eine Maßnahme zurückzustellen und eine andere dafür vorzuziehen. Mehrfach hätten Ortsbürgermeister Martin Herrmann und er bereits im Sommer wegen der Brauhofbrücke im Bauamt vorgesprochen. Passiert sei bislang nichts, obwohl die Brücke an einem neuralgischen Punkt im Ort bereits seit Monaten nicht befahrbar ist.

Solange es keine konkreten Zahlen gibt, was die Sanierung der Brauhofbrücke kosten wird, bringe ein Tausch nichts. Stadtmitarbeiter Peter Lieske warf ein, frühestens Mitte des kommenden Jahren rechne das Bauamt mit einer Kostenschätzung.

Hans-Werner Kraul (CDU), Bürgermeister der Einheitsgemeinde Oebisfelde-Weferlingen, sprach von drei möglichen Varianten für die Brauhofbrücke. Aber ehe keine konkreten Zahlen vorliegen, bringe es nichts, über eine Möglichkeit der Umschichtung nachzudenken. Ergebe die Schätzung eine ähnliche Endsumme wie bei der Gittelbrücke, könne neu überlegt werden.

Als Stadtrat äußerte Martin Herrmann (parteilos) seine Enttäuschung. „Wir sind als Stadt nicht fähig, einen Schaden zu beheben. Das ist eine Zeitlupenreaktion.“ Bei einem Schaden am Computer in der Verwaltung müsse auch sofort gehandelt werden. „Es ärgert mich, dass wir nicht in der Lage sind, schnell etwas zu unternehmen.“ Noch so einen jahrelangen Kampf wie für das Sportlerheim in Walbeck werde er nicht durchhalten.

„Wir sollten jetzt grundsätzlich nicht mehr in den Haushalt eingreifen“, sagte Stadtrat Sven Groneberg (SPD). Der Oebisfelder sprach sich aber dafür aus, die Verwendung der Planungsgelder für die Gittelbrücke zu überprüfen, um eine Lösung zu finden.

Martin Krems-Möbbeck forderte die Stadtverwaltung auf, im Rahmen einer Bürgerversammlung in Walbeck offenzulegen, wie das ganze Prozedere mit der Brauhofbrücke abgelaufen sei und welche nächsten Schritte nun gegangene werden müssen.