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Projekt Wegweiser mit Charme zieren Park

Collegeabsolventen aus Charleston in den USA erstellen derzeit steinerne Wegweiser im Hundisburger Schlosspark.

Von Martin Walter 10.06.2017, 01:01

Hundisburg l Da die Europäer den amerikanischen Kontinent erst im 16. Jahrhundert besiedelt und bebaut haben, gibt es dort keine mittelalterliche Architektur europäischen Stils. Burgen und ähnliche Bauten zu sehen, sorgt bei US-Amerikanern deshalb oftmals für Verzückung. So auch bei Georgia Yarbrough und Cooper Ball.

„Als die beiden das Schloss und den Schlossgarten zum ersten Mal gesehen haben, sind sie aus dem Staunen gar nicht mehr rausgekommen“, sagt Norman Landgraf. Der IT-Administrator der Firma IFA Rotorion hat die beiden am 25. Mai vom Flughafen in Berlin abgeholt und nach Hundisburg gefahren. Am 26. Juni folgt ihnen noch Danielle Helline.

Die drei US-Amerikaner sind Absolventen des American College of the Building Art (ACBA) in Charleston, wo sie die theoretischen, aber auch praktischen Grundlagen der Architektur erlernt haben. Diese Kenntnisse wenden sie nun für die Dauer von rund zwei Monaten bei dem Projekt Charme auf dem Schloss Hundisburg an. „Charme“ steht für „Charleston-Haldensleben-Hundisburg – American Restoration Art meets Europe“. Was es damit auf sich hat und wie die Verbindung zwischen der Großstadt in South Carolina und Haldensleben sowie Hundisburg zustande gekommen ist, erklärt Berit Lenze, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit & Kommunikation bei IFA Rotorion, wie folgt: „Die IFA unterhält ein Werk in Charleston. In Zusammenarbeit mit einem ehemaligen Mitarbeiter und dem ACBA ist dabei die Idee zu einem Kooperationsprojekt entstanden. Wir haben gesucht, ob es hier in der Gegend etwas gibt, was aufzubauen wäre und sind deshalb auf Herrn Blanke zugegangen“.

Harald Blanke ist Leiter der Schloss- und Gartenverwaltung auf Schloss Hundisburg und war sofort begeistert von der Idee. Dies war bereits im Jahr 2012. Seitdem besuchen jedes Jahr Absolventen des ACBA das Schloss und führen dort Restaurationsarbeiten und ähnliches durch. In den vergangenen zwei Jahren wurde so der Charleston Place, eine künstliche Ruine als Nachfolge der Mackensenburg, im Landschaftspark Althaldensleben-Hundisburg errichtet.

In diesem Jahr widmen sich die drei angehenden Architekten einem anderen Projekt. „Wir wollen Wegweiser herstellen und diese im Landschaftspark platzieren. Wir orientieren uns dabei an historischen Vorbildern. Deshalb werden die Orte und Entfernungen in Sandstein gemeißelt. Die Wegweiser versprühen so einen gewissen Charme und wirken nicht als Fremdkörper“, erklärt Blanke und fügt lächelnd hinzu: „Normalerweise suchen wir ja Projekte, die in einem kurzen Zeitraum abgeschlossen werden können. Die beiden arbeiten jedoch schneller als gedacht“. Auch die beiden US-Amerikaner zeigen sich begeistert von ihrer Arbeit in Hundisburg. „Es ist ein wundervoller Ort mit wundervollen Leuten“, sagt Georgia Yarbrough. „Die Arbeit unterscheidet sich sehr von dem, was wir in Charleston gemacht haben, aber es macht sehr viel Spaß“, fügt Cooper Ball hinzu.