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Reitertunnel Grabung im Eichenbarleber Schlosspark

Eichenbarleben hat einen Reitertunnel. Das haben auch Grabungen gezeigt, die die Initiativgruppe Schlosspark angeschoben hat.

Von Constanze Arendt-Nowak 04.05.2016, 01:01

Eichenbarleben l Als jüngst eines Morgens am Rande des Eichenbarleber Schlossparks ein Bagger seine Schaufel ins Erdreich grub, dachte mancher an einen Bombenfund. Aber nichts in der Richtung war es – auch keine Grabung nach den Schätzen derer von Alvensleben, die hier mal gelebt haben. Die Initiative vollzog im Beisein von Jana Vogt, Mitarbeiterin des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie, die ersten Arbeiten, um einen Tunnel - den sogenannten Reitertunnel – wieder sichtbar zu machen. „Wir wollen mal gucken, was sich zeigt“, erklärte Ortsbürgermeister Detlef Binkowski als Mitglied der Initiativgruppe Schlosspark.

Dass der Tunnel unter der Kreisstraße in Richtung Ochtmersleben existiert und wie er einmal ausgesehen hat, wussten die geschichtsinteressierten Totzke-Brüder Rainer und Eckbert genau. Als Kinder hatten sie hier noch gespielt und 1993 waren sie dabei, als bereits auf der anderen Straßenseite nach dem Tunneleingang gegraben wurde. Nach ihren Erinnerungen soll der Tunnel bis Anfang der 1950er-Jahre offen gewesen sein, ehe er dann mit Schutt und allerhand anderem Unrat zugeschüttet wurde. „Das kann aber niemals ein Reitertunnel gewesen sein, der war höchstens einen Meter breit und 2,20 Meter hoch“, erzählte Rainer Totzke. Gebaut worden sein soll er, als die Straße nach dem Bau der Zuckerfabrik und der Eisenbahn durch den Park angelegt wurde.

Mit dem durch die Grabung freigelegten Gewölbe möchte die Initiativgruppe Schlosspark gern die Geschichte wieder ein Stück lebendig machen. Nach Ideen der Mitglieder soll das nahe Umfeld des Tunnels abgesichert werden und eine Informationstafel aufgestellt werden.

Ebenso soll mit der gleich nebenan liegenden ehemaligen „Sängerbühne“ verfahren werden. Auch hier wurde am gleichen Tag die Baggerschaufel angesetzt, um nach alten Fundamenten zu suchen. Nach Aussagen von Detlef Binkowski wurde aber nichts Derartiges gefunden.