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Reitsport Mit Pferdestärken alle Prüfungen bestehen

Auf dem Hof der Familie Zamora in Rätzlingen dreht sich alles ums Pferd. Jetzt wurden dort Reitabzeichen abgelegt.

Von Anett Roisch 15.07.2020, 01:01

Rätzlingen l Mit den Lockerungen der Corona-Pandemie zieht wieder Leben auf dem Hof der Familie Zamora ein. Viele Wochen waren die Aktivitäten im Rätzlinger Reitverein nur auf das Notwendigste beschränkt, denn schließlich brauchen die Pferde Bewegung. Viele der jungen und junggebliebenen Reiter nutzten die Zwangspause zum „Büffeln“. Ziel war es, das Reitabzeichen zu bekommen oder die Prüfung für den Pferdeführerschein zu bestehen.

Die Theorie hatte es in sich. „Ich habe die Theorie schon fertig und bin auch schon geritten. Jetzt muss ich noch mein Pferd Flicka über den Parcours führen“, erklärte Aurelie Siegling. Die junge Rätzlingerin möchte das Reitabzeichen der Stufe 7 schaffen. „Für die nächste Stufe brauche ich das Springreiten und das kann Flicka noch nicht. Dazu ist sie noch zu jung“, schilderte die zehnjährige Reiterin und streichelte ihrem siebenjährigen Pferd über die Mähne.

Die Reitabzeichen der Stufen 10 bis 6 wurden früher Motivations-Abzeichen genannt und dokumentieren die grundlegenden Fähigkeiten im Umgang mit dem Pferd. Die Reitabzeichen der Stufen 6 und 7 oder der Basispass Pferdekunde sind notwendig, um die Leistungsabzeichen 5 bis 1 zu absolvieren.

„Vieles lernen die Kinder und Jugendlichen schon vorher ganz nebenbei beim Training. Aber ich finde es wichtig, wenn sie noch mal genau erklärt bekommen, wie alles zu funktionieren hat“, sagte Hofherrin Barbara Anders de Zamora. Die Theorie ist anspruchsvoll. Haltung, Fütterung, Reitlehre und Unfallvermeidung standen unter anderem auf dem Plan und wurden bei der Prüfung abgefragt.

Aufgeregt sahen die jungen Reiter der Abnahme entgegen, obwohl sie die Richterinnen Gabriela Köhler und Helga Baumann schon von früheren Begegnungen kannten. Insbesondere Nachwuchsreiter, die etwaige Turnierstarts in naher Zukunft in Angriff nehmen möchten, kommen um die anspruchsvollen Prüfungen nicht herum. Die beiden Richterinnen zeigten sich äußerst zufrieden mit den Leistungen der Nachwuchsreiter und auch mit dem Können der Reiterschaft, die schon einige Erfahrungen gesammelt haben.

Während Ausbilderin Marion Wolkos die jüngsten Teilnehmer geschult hat, ist Barbara Anders de Zamora für die Ausbildung der etwas älteren Reiter zuständig. „Die Kleinen sind bei der Dressur super durchgekommen und in der Theorie auch“, freute sich Marion Wolkos.

Hautnah mussten die Anwesenden einen Unfall miterleben. Ein Mädchen fiel vom Pferd und stürzte so unglücklich, dass sie sich die Schulter brach. „Abstandhalten ist nicht nur wegen dem Corona-Virus wichtig, sondern auch um sich nicht zu verletzen“, sagten die Richterinnen und mahnten zur Vorsicht.

Nicht auf der sogenannten „Wolke Sieben“, sondern auf dem Pony Wolke ritt Romy Lidl. „Ich bin auch schon mal vom Pferd gefallen, aber ich habe mir nicht weh getan. Das kann schon mal passieren“, erzählte die zehnjährige Kathendorferin.

Die intensiven Theorie- und Praxisübungen hatten sich für die Reiter gelohnt. 31 Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Alter von sechs bis 54 Jahren bestanden die Prüfungen der Stufen vier bis zehn. Außerdem wurden einigen Reitern der Pferdeführerschein überreicht. Nach den bestandenen Herausforderungen nahmen die Reiter freudestrahlend ihre Abzeichen und Urkunden entgegen.