Siegreiche Amazonen erobern die Herzen

Calvörde l 205 Reiter zeigten mit ihren Pferden bei 1078 Starts an vier Tagen ihr Können beim Springturnier im Waldstadion im Grieps. Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel hieß am Sonntagnachmittag auch im Namen des CDU-Bundestagsabgeordneten Manfred Behrens, des Landrates Hans Walker, des Präsidenten des Kreissportbundes Ralf Geisthardt sowie des stellvertretenden Bürgermeisters von Calvörde Wolfgang Lindner hunderte Pferdefreunde und ihre Gäste willkommen.

„Petrus hat das Wetter heute so gestaltet, dass wir hervorragenden Reitsport sehen können. Es ist ein wunderschönes Pferde-Event. Wir freuen uns auf das Championat von Sachsen-Anhalt. Der beste Reiter soll gewinnen“, sagte Webel. Er lobte im Besonderen die treuen Zuschauer, die Reiter, die Sponsoren und vor allem Hans-Otto Lüders, Vorsitzender des Calvörder Reit- und Fahrvereins und dessen fleißiges Team. Lüders erinnerte daran, dass sein Verein schon über 50 Jahre das Turnier ausrichtet. 16 Reiter gingen zum Championat von Sachsen-Anhalt an den Start. Fünf von ihnen kamen ins Stechen, das am Ende Leonie Jonigkeit auf Candino gewann. Die 26-Jährige aus dem niedersächsischen Moringen ist auf Erfolgskurs, denn auch am Tag zuvor holte sie sich vordere Plätze.

Am Abend zuvor gab es ein Mächtigkeitsspringen, bei dem 13 Reiter und Pferde die Herausforderung annahmen. Es galt anfänglich, eine Mauer von 1,65 Meter zu überwinden. Elf Reiter schafften eine Höhe von 1,85 Meter. Fünf Reiter-Pferd-Paare überwanden die 1,95 Meter und versuchten, die 2,05 Meter zu schaffen. Drei Starter scheiterten an der Mauer. Zum Schluss teilten sich Leonie Jonigkeit auf Tello aus Moringen und Michael Hechtner auf Coco aus Schlaitz-Plodda im Landkreis Anhalt-Bitterfeld die Siegertrophäen. „Mit dem Sieg von Tello habe ich nun die Voraussetzungen erfüllt, um mein Goldenes Reiterabzeichen zu bekommen“, verriet die junge Frau. „Ein Sieg beim S-Springen ist immer etwas Besonderes“, freute sich Hechtner. Auf den dritten Platz hoch hinaus sprangen Ralf-Werner König auf dem Rücken von San Franzisko aus Haldensleben und Christof Kauert auf Dinara aus Schönebeck.

Sachsen-Anhalts Justizministerin Anne-Marie Keding (CDU) sagte: „Ich komme gern nach Calvörde, denn ich finde es toll, dass ein kleiner Verein so ein Turnier ehrenamtlich und mit Sponsoren auf die Beine stellt. Ich bin begeistert, wie der ganze ländliche Ort da mitgeht.“

Zum Mitrocken animierte dann die Band „Völkerball“ mit ihrer Show „A Tribute to Rammstein“. Die Band schien das Publikum in eine andere Welt zu versetzen und traf scheinbar mit den gnadenlosen Texten der Rammstein-Songs in die Herzen der Fans. Über 1400 Gäste rockten bis nach Mitternacht mit den harten Jungs.

Am Tag darauf durfte Victoria Kern als Helene-Fischer-Double im rasanten Tempo in der Kutsche fahren. „Es ist schon lange her, als ich auf einem Pferd geritten bin, aber jetzt hätte ich mal wieder große Lust, im Sattel zu sitzen“, gestand die 28-jährige singende Logopädin und bot eine Kostprobe ihres Talents. Zu ihr gesellten sich Mädchen des Ortes, die sofort als Backgroundtänzerinnen einsprangen. Einen kurzzeitigen Stromausfall nutzten die Musiker der Flechtinger Schalmeienkapelle, um mit schwungvollem Rhythmus die stromfreie Phase zu überbrücken.

Die Brandschützer der Calvörder Feuerwehr waren angerückt, damit die Kinder mit Spaß, Kübelspritze und Wasser auf ein Holzhäuschen zielen konnten.

„Es war ein hochwertiges Turnier mit sehr schweren Prüfungen. Unser Konzept, Sport und Unterhaltung zu mischen, ist wieder aufgegangen“, freute sich Turnierleiter Dietmar Lüders.