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Sanierung Grundschule soll neues Dach bekommen

Die Grundschule in Wegenstedt braucht dringend ein neues Dach und der Keller muss trockengelegt werden.

Von Anett Roisch 25.01.2019, 00:01

Flechtingen/Wegenstedt l Ungewöhnlich viele Besucher kamen am Dienstagabend zur öffentlichen Sitzung des Sozialausschusses der Verbandsgemeinde (VG) Flechtingen. Grund dafür: Pädagogen und Eltern von Kindern der Grundschule „Am Wald“ in Wegenstedt wollten die Beratung über Sanierungsarbeiten am Schulhaus und den Beschluss des Gremiums verfolgen.

Flechtingens VG-Bürgermeister Mathias Weiß (parteilos) klärte über die Entwicklung der Schülerzahlen auf. Nach den Ausführungen von Weiß wird es in den nächsten Jahren in der Grundschule Flechtingen vorerst einen Anstieg der Schülerzahlen geben. Die Grundschule Wegenstedt habe ein sehr stabiles Schüleraufkommen.

Weiß informierte, dass der Verbandsgemeinde eine Zuwendung zur Förderung von Investitionen finanzschwacher Kommunen in Höhe von 297.501 Euro vom Land Sachsen-Anhalt für Sanierungarbeiten an der Wegenstedter Schule zur Verfügung gestellt werden kann. Voraussetzung dafür sei, dass eine aktuelle Schulentwicklungsplanung und ein tatsächlicher Investitionsbedarf vorliegen. Weiß schilderte: „Die Grundschule Flechtingen wurde im Dezember 2014 mit Mitteln aus dem Stark-III–Programm saniert und für den Schulbetrieb übergeben.“ Erneuter Sanierungsbedarf bestehe dort nicht.

„Für den neuen Grundschulstandort Süd in Erxleben wurden Mittel aus dem Stark-III–Programm beantragt und bewilligt. Die Maßnahme wurde bereits begonnen. Zu dieser Maßnahme wurde seitens des Verbandsgemeinderates ein Grundsatzbeschluss gefasst, dass die Grundschulen in Bregenstedt und Beendorf zukunftsweisend an einem Schulstandort zusammengeführt werden. Dies wird der neue Standort in Erxleben sein“, fasste der VG-Bürgermeister zusammen.

An der Grundschule Wegenstedt wurden über die Jahre Unterhaltungsmaßnahmen vorgenommen, jedoch sei es sehr wichtig, dort Investitionen am Dach mit Dämmung sowie die Kellersanierung mit Innenputz und Außenwandsanierung vorzunehmen. „Wir müssen nachweisen, dass wir die Schule mindestens noch fünf Jahre erhalten können, das ist definitiv gegeben. Wir müssen auch festlegen, dass alle Grundschulträger berücksichtigt wurden. Das ist auch gegeben, denn wir haben ausschließlich in kommunaler Trägerschaft befindliche Grundschulen. Deshalb würde ich vorschlagen, dass wir die gesamte Investitionssumme, die uns in Aussicht gestellt wurde, für die Wegenstedter Schule verwenden“, schilderte der Verbandsgemeindechef.

Die Zuwendung würde für diese Gewerke – laut erster grober Kostenschätzung – ausreichen.

Matthias Horsika (UWG) aus Altenhausen wollte wissen, ob es schon konkrete Summen für die Sanierungsarbeiten gibt. „Es gibt Plansummen. Wir haben uns mit den Dachsanierungen und der Trockenlegung des Kellers die wichtigsten Maßnahmen ausgesucht und kommen auf etwa 250.000 Euro“, erklärte Anke Osterburg-Piele, Mitarbeiterin des Bauamtes.

Mit dem Blick auf die Zahlen der Schulentwicklungsplanung befürwortete Sven Fahrenfeld (UWG), Bürgermeister der Gemeinde Bülstringen, das Vorhaben in Wegenstedt. „Wir brauchen die Schule in Wegenstedt“, betonte er.

Horsika fragte, welche Maßnahmen in Wegenstedt noch folgen. „Die Gemeinde Calvörde hat in der Vergangenheit einige Unterhaltungsmaßnahmen an der Schule durchgeführt. Wenn der Keller trocken ist, müsste er auch im Inneren elektrisch und malermäßig instand gesetzt werden. Einige Klassenräume sind bereits renoviert worden. Wenn der Keller fertig ist, sind die nächsten Klassenräume dran“, zählte die Bauamtsmitarbeiterin auf.

Weiß wies darauf hin, dass erst nach Inkrafttreten des Haushaltsplanes der VG mit der Maßnahme begonnen werden kann. Ziel sei es, die Sanierungsarbeiten während der Sommerferien durchzuführen.

Einstimmig fasste der Ausschuss den Beschluss, dem Verbandsgemeinderat die Empfehlung zu geben, die Mittel für die Grundschule zu verwenden. Dafür gab es Beifall vom Publikum.

Markus Bühnemann, Vater von einem Sohn, der die Grundschule in Wegenstedt besucht, lobte die Arbeit des Ausschusses. „Ich hoffe, dass der Beschluss auch in der Verbandsgemeindesitzung problemlos durchgeht. Dann sind wir guter Dinge“, erklärte Bühnemann, der in Lössewitz zuhause ist. Ina Köhn, Mutter einer Tochter, die in Wegenstedt beschult wird, fragte nach, ob der Termin zur Fertigstellung der Baumaßnahme eingehalten werden kann.

Die Maßnahme ist bis zum 31. Dezember 2019 beim Fördermittelgeber abzurechnen. „Wir haben uns einen Zeitplan gesetzt. Sicherlich muss man den Markt beobachten und bei den Ausschreibungen Firmen bekommen, die die Termine einhalten können“, sagte Anke Osterburg-Piele.

Lehrerin Heike Gruszka fragte nach, ob bei der Dacherneuerung auch über eine Nutzung von Solarenergie nachgedacht wurde. Das bejahte die Bauamtsmitarbeiterin und erklärte: „Aufgrund von mangelndem Interesse von Firmen wurde es aber nicht in Erwägung gezogen.“ Thomas Lange (UWG), Mitglied des Calvörder Rates, aus Wegenstedt schlug vor, dass die Schule den Solarstrom doch selbst nutzen könnte. „Dann müsste die Dachkonstruktion anders gestaltet werden. Ob wir uns dann noch im Kostenrahmen befinden, weiß ich nicht. Der Punkt Solarenergie wurde in der Verwaltung schon geprüft“, sagte sie.

Wegenstedts Schulleiter Lutz Handschuh äußerte sich erfreut und betonte: „Das Geld für diese Maßnahme ist richtig eingesetztes Geld und wird den Standort etwas aufwerten. Falls die Sommerferien für die Arbeiten nicht ausreichen sollte, wir haben auch schon mal eine Fensterkomplettsanierung während der laufenden Schulzeit absolviert. Wir – das Kollegium und auch die Kinder – sind unter der Einhaltung bestimmter Sicherheitsmaßnahmen – bereit. Wir finden eine Lösung. Sie können bauen, Hauptsache die Fertigstellung wird bis zum 31. Dezember 2019 erreicht“, sagte Handschuh und bekam dafür von den Mitgliedern des Ausschusses zustimmendes Tischklopfen.