1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Studenten untersuchen Effizienz

Schloss Erxleben Studenten untersuchen Effizienz

Zwei Studentengruppen arbeiten derzeit an einem Konzept für die Erxleber Schlösser. Im Gemeinderat wurde darüber informiert.

Von Carina Bosse 07.11.2017, 00:01

Erxleben l Zwei Studentengruppen werden in den kommenden Wochen und Monaten an Projekten in den Schlössern I und II in Erxleben forschen. Dabei geht es vor allem um die Untersuchung von energieeffizientem Bauen und Gestalten.

Eine erste Objektbegehung hatte vor zwei Wochen mit den Studenten stattgefunden. Zehn von ihnen werden sich im Schloss I den Aufgabenstellungen widmen, elf im Schloss II.

„Es geht vor allem um die Entwicklung eines Gesamtsanierungs- und Nutzungskonzeptes für die Gebäude, das auch wirtschaftlich umsetzbar ist“, sagte Astrid Klein vom Bauamt der Verbandsgemeinde Flechtingen. Sie kümmert sich um alle Belange, die mit den Schlössern zusammenhängen.

Um zukunftsorientiert mit den Schlössern arbeiten zu können, müssen Elemente wie Energieeffizienz und Brandschutz, aber auch barrierefreies Erreichen in die Konzepte einfließen. Ziel der Untersuchungen ist es vor allem auch, eine Senkung der Kosten zu erreichen, Planungsfreiheit zu schaffen und realistische Nutzungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

„Vor allem die fehlende Barrierefreiheit im Schloss I hat zu Minuspunkten bei der Bewertung des Objektes als Verwaltungsstandort geführt“, berichtete Bürgermeister Gerhard Jacobs im Gemeinderat. Seine Ratsmitglieder möchten über die Fortschritte in Sachen Schlösser auf dem Laufenden bleiben und informiert werden. Diesen Hinweis hatte Gerhard Jacobs aufgenommen und in der jüngsten Sitzung umgesetzt.

Das Gemeindeoberhaupt und Mitglied des Verbandsgemeinderates hatte an der Begehung aller drei Verwaltungsstandorte der Verbandsgemeinde durch den Verbandsgemeinderat teilgenommen. Platz böte sich in Erxleben ansonsten am besten. Doch ohne barrierefreie Zugangsmöglichkeit, Behinderten-WC und zusätzliche Brandschutzmaßnahmen sei es schwierig, eine öffentliche Verwaltung mit Publikumsverkehr vorzuhalten.

Anlass zum Optimismus gibt es in Sachen Schloss II. Der erst in diesem Jahr gegründete Förderverein zur Rettung der Schlossanlagen hatte kräftig gewirbelt, um die ersten Räumlichkeiten des Jahrzehnte leerstehenden Baus wieder begehbar zu machen. Tonnen von Schutt und Unrat wurden in unglaublicher Fleißarbeit ehrenamtlich beseitigt und die ersten Spuren einstiger Pracht wieder freigelegt.

Zu verschiedenen Anlässen wie zum Tag des offenen Denkmals hatten Besucher dem Förderverein die Türen eingerannt. Hunderte nahmen an Führungen durch einen Teil des Gebäudes teil und erfuhren viele interessante Fakten zur Geschichte des Gemäuers und seiner Bewohner. Weitere Besucher nutzten die Gelegenheit, bei einer Tasse Kaffee oder einem kleinen Imbiss zu verweilen. Die Mitglieder des Fördervereins hatten Kaffee und Kuchen und weitere Angebote vorbereitet, die neben einer Bilderausstellung an den einst herrschaftlichen Wänden gern genutzt wurden. Auch der kleine Weihnachtsmarkt vergangenes Jahr hatte etliche Besucher in und an das Schloss geführt.

Am Joachimsbau im Innenhof ist das Deutsche Fachwerkzentrum Quedlinburg aktiv. Mehrere international besetzte Seminare hatten den Einsatz und die Verwendung historischer Werkstoffe zum Inhalt. Dabei lernten Flüchtlinge von Mitarbeitern des Fachwerkzentrums den Einsatz ressourcenschonender Materialien, wie sie einst zum Bau des Schlossteils verwendet worden sind.

Ziel ist eine großflächige Heißluftbehandlung zur Schadinsekten- und Hausschwammbekämpfung. Bevor es soweit ist, muss jedoch eine Dachstuhlsanierung erfolgen. Der Gemeinde entstehen daraus keine Kosten.