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Schülzerzahlen Große Lücke zwischen Prognose und Realität

Prognosen und Realität der Schülerzahlen für die Grundschulen Rätzlingen und Weferlingen klaffen weit auseinander.

Von Anett Roisch 03.11.2015, 00:01

Oebisfelde-Weferlingen l Mit der Änderung der mittelfristigen Schulentwicklungsplanung für den Landkreis Börde beschäftigte sich der Stadtrat bei der jüngsten Zusammenkunft. Für den Antrag zur STARK-III-Förderung für die Grundschulen Rätzlingen und Weferlingen musste ein Demografie-Check für den Zeitraum von 2015 bis 2035 erarbeitet werden. Grundlage dafür waren die Zahlen aus der mittelfristigen Schulentwicklungsplanung für die Schuljahre 2014/15 bis 2018/19 mit Prognose für 2019/20 bis 2023/24 und die fünfte Regionalisierte Bevölkerungsprognose Sachsen-Anhalt.

„Die Prognose und die tatsächlichen Zahlen unseres Einwohnermeldeamtes weichen jetzt bereits mehr als nur augenscheinlich ab. Wir haben jetzt schon Differenzen von mehreren 100 Einwohnern. Wir haben mehrfach darauf hingewiesen, dass speziell für die grenznahen Gebiete die Prognose des Landes Sachsen-Anhalt nicht zutreffend ist. Der Landtag hat aber beschlossen, dass die fünfte Bevölkerungsprognose zu Grunde zu legen ist. Positiv ist, dass wir den Trend nicht mitmachen, aber negativ ist, dass diese Prognose für alle Planungen gilt“, erklärte Einheitsgemeinde-Bürgermeisterin Silke Wolf (Die Linke). „Hängen wir uns nicht zu sehr an den Schülerzahlen auf? Welche Chancen haben wir für die Schulen in Rätzlingen und Weferlingen, noch in das Förderprogramm reinzukommen?“, fragte Manfred Wesche (CDU).

Angela Leuschner (SPD) dazu: „Das ist genau die Schwierigkeit, dass laut Förderrichtlinie der Demografie-Check vorangestellt wird. Die Entwicklung der Ist-Schüler-Zahlen sieht gar nicht so dramatisch aus, aber wir müssen diesen Check beifügen.“ Rätzlingens Ortsbürgermeister Wilhelm Behrens (Aktive WG Sport) machte seinem Ärger Luft: „Wir legen zwar die Kriterien nicht fest, aber wir müssen doch darauf hinweisen, dass die Kriterien falsch sind. Wir haben Kreistagsabgeordnete und Landtagsabgeordnete, denen müssen wir auf die Füße treten und ihnen sagen, dass die Statistik falsch ist und sie sich für uns einsetzen müssen.“

Silke Wolf ergänzte: „Auch im Entwicklungskonzept der Gemeinde haben die beiden Fachplaner darauf hingewiesen, dass wir zwischen der Prognose und den tatsächlichen Zahlen weit auseinander klaffen. Unsere Hoffnung ist, das Landesverwaltungsamt zu überzeugen, dass ihre Annahme bei uns nicht stimmt. Kinder, die in unserer Statistik drin sind, sind die, die bereits geboren sind und in der Regel auch bei uns zur Schule gehen werden.“

Der Stadtrat hatte bereits in der Vergangenheit festgelegt, dass für die Grundschulstandorte Rätzlingen und Weferlingen die angemeldeten Förderverfahren über STARK III trotzdem weiter fortgeführt werden.