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Schulabschluss Kühn: "Nehmt euer Leben selbst in die Hand!"

Das Lied „Wahre Helden sind Grund zur Hoffnung“ erklingt, als 37 Jugendliche der Calvörder Schule ihre Abschlusszeugnisse bekommen.

Von Anett Roisch 19.06.2017, 01:01

Grauingen l „Wir sind zum Mond geflogen, haben Pyramiden gebaut, haben nie die Neugier verloren und sind durch Meere getaucht. Doch all diese Dinge sind so klein, denn das Größte was wir können, ist Mensch zu sein“, sangen die Mädchen und Jungen des Schulchores und wünschten mit diesem Lied von Christina Stürmer den festlich gekleideten jungen Leuten viel Glück auf dem weiteren Lebensweg. Schulleiter Claudio Kühn blickte zurück: „Zehn Jahre sind schnell verstrichen. Aus kleinen Mädchen und Jungen sind attraktive junge Damen und kräftige Burschen geworden, die sich anschicken, ihr Leben selbst zu bestimmen.“ Manche können – nach den Ausführungen des Schulchefs – recht stolz darauf sein, kämpften sie doch bis zur letzten Prüfung, um bestmögliche Ergebnisse und so mit dem Abschlusszeugnis den verdienten Lohn für ihre Mühen zu erhalten. Die Schule sei nicht der Freizeitpark Soltau, sondern ein Ort der Arbeit, der Anstrengung und Mühe.

Kühn wünschte sich, dass diese bestandenen Herausforderungen Ansporn seien, um in Zukunft die Probleme und Schwierigkeiten, die nicht geringer werden würden, zu meistern. „Nun müsst ihr zunehmend auf eigenen Füßen stehen und über euer Leben selbst entscheiden“, blickte Kühn voraus und warnte: „Lasst euch nicht von falschen Versprechungen oder falschen Freunden leiten!“ Er animierte, in jeder Situation den Kopf hoch zu halten und auch im Fall, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben, dazu zu stehen – ganz nach dem Motto „Es ist keine Schande hinzufallen, aber es ist eine Schande, einfach liegen zu bleiben.“

Kühn beschrieb die Schuljahre als die unbeschwerteste Zeit des Lebens. „Bewahrt diese Zeit gut im Herzen auf. Nehmt euer Leben in die Hand“, motivierte er.

Neben dem fachlichen Wissen, das die Pädagogen den Schülern vermitteln, müssten auch die Lehrer sich immer wieder stärker den Problemen widmen, die aus der zunehmenden Kälte der Gesellschaft erwachsen. „Auch Kinder mit Migrationshintergrund sowie mit einer Lernschwäche oder Benachteiligung haben das Recht auf eine humanitäre Bildung. Wir verstehen uns nach wie vor nicht als Stundengeber, sondern als engagierte Pädagogen, die sich täglich aufs Neue den Herausforderungen stellen.“

„Wir Schüler sind erst einmal heilfroh, dass wir die Schinderei, das Pauken und natürlich die Prüfungen hinter uns haben, während die Eltern stolz auf den Erfolg ihrer Kinder sind. Und die Lehrer sind erleichtert, dass sie wieder eine Rabaukengeneration überstanden haben“, sagte Jan Stelzer mit einem Augenzwinkern. Laura Schröder ergänzte: „Dieser Lebensabschnitt – also die letzten zehn Jahre – umfasst die Entwicklung vom Kind zum Jugendlichen und zum zukünftigen Erwachsenen. Es war dabei für die Lehrer, Eltern und für die anderen Erwachsenen sicher nicht immer leicht, das Verhalten und die emotionalen Ausbrüche von uns zu ertragen und trotzdem mit Spaß, Ausdauer und viel Kraft uns auf den richtigen Weg zu führen.“ Die Schülerin bedankte sich im Namen ihrer Mitschüler für die Toleranz, für den Mut und die Kraft, jeden Tag die Jugendlichen erneut zu unterrichten. Laura Schröder und Jan Stelzer hoben im Besonderen das Engagement ihrer Klassenlehrerinnen hervor: „Dr. Marion Siebert und Anett Schäfer sind zwei Frauen, die sich neben ihrem Beruf um so viele Dinge gekümmert haben. Sie standen immer hinter ihren Klassen.“

Glück, Gesundheit sowie Kraft und Energie wünschte Friedhelm John, stellvertretender Schulleiter, den Absolventen für die Zukunft. Es folgte eine Abschlussparty.