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Schulplanung Frühestens 2018/19 mehr Boye-Schüler

Die Grundschule „Otto Boye“ wird auch im Schuljahr 2017/18 nur 220 Schüler aufnehmen. Vorgesehen waren eigentlich 240.

Von Marita Bullmann 11.06.2016, 01:01

Haldensleben l Jetzt ist die Gebrüder-Alstein-Schule für 182 Schüler und die Otto-Boye-Schule für 220 Schüler ausgelegt, beide Schulen befinden sich in der Innenstadt. Die Erich-Kästner-Schule auf dem Süplinger Berg kann 300 Schüler aufnehmen. Alle drei Schulen sind modernisiert beziehungsweise umgebaut.

Seit der Aufhebung der Schulbezirke können die Eltern ihre Kinder, die zur Schule kommen, für die jeweils gewünschte Schule anmelden. Nach einem Punktesystem werden dann die Plätze in den drei städtischen Schulen vergeben. Wenn die Wünsche der Eltern mit den zur Verfügung stehenden Plätzen nicht überein stimmen, muss gelost werden. Das sorgt für Unmut, der hat in den vergangenen Jahren zugenommen.

Aus diesem Grund hatte die Stadtverwaltung nach einer Möglichkeit gesucht, mehr auf die Elternwünsche einzugehen. Da viele Eltern ihre Kinder in Wohnortnähe zur Schule schicken möchten, gibt es einen beträchtlichen Stau in der Innenstadt.

Der könnte mit einer Erhöhung der Kapazität der Schülerzahlen an der Boye-Schule abgebaut werden. An der Boye-Schule ist jedoch vorgesehen, Räumlichkeiten im Keller umzubauen und zu sanieren. Dabei handelt es vor sich allem um den Speiseraum, der auch ohne die Erweiterung saniert werden müsste. Hier sollen dann auch weitere Voraussetzungen für die Hortbetreuung, die ebenfalls angepasst werden muss, gesichert werden.

Warum die Boye-Schule ausbauen, wenn auf dem Berg noch Platz sei, fragte Ralf Neuzerling (FDP). Er sähe auch die Zuordnung der Ortsteile zu den Schulen lieber anders. „Kurze Entfernung“, meinte er, so sollten die Süplinger Schüler doch in die Schule auf dem Süplinger Berg. Neuzerling fragte weiter nach den aktuellen Schülerzahlen der einzelnen Schulen, da in der Vorlage nur die Höchstzahlen der Schulen angeführt sind sowie die Gesamtschülerzahlen der nächsten Jahre.

Die aktuellen Schülerzahlen für jede der drei städtischen Grundschulen hatte Doreen Scherff, Leiterin des Amts für Bildung, Kultur, Soziales, Jugend und Sport, nicht parat. Zur Zuordnung der Stadt- und Ortsteile und der Gemeinden außerhalb der Stadt, mit denen die Stadt eine Vereinbarung abgeschlossen hat, sagte sie, das sei so gewachsen. Diese Zuordnung ist zudem in der Schulsatzung festgeschrieben.

Wenn man die Entfernung sieht, sei der Hinweis von Ralf Neuzerling zwar richtig, meinte Mario Schumacher (CDU), aber wenn die Kinder im Bus sitzen, sei es egal, ob sie eine Schule weiter fahren. Er finde das Punktesystem in Ordnung, bekräftigte Schumacher.

Ralf Neuzerling will exakt wissen, wieviel freie Plätze es an der Erich-Kästner-Schule gibt. Mit Bezug auf die vorgesehenen Arbeiten an der Otto-Boye-Schule sagte er, es sei nicht nötig, „mit dem Geld um uns zu schmeißen“. Er hätte das von der Kämmerin anders erwartet. Anja Reinke (FUWG) schloss sich seiner Meinung an, die Verwaltung solle erst die aktuellen Zahlen vorlegen.

Neuzerling beantragte die Vertagung des Beschlusses, er wolle erst in der nächsten Sitzung dazu genaue Zahlen haben. Doreen Scherff wies darauf hin, dass die Zeit knapp sei. Wenn der Hauptausschuss dem Stadtrat nicht jetzt die Empfehlung gibt, damit er darüber in der Sitzung am 23. Juni beschließen kann, käme der Beschluss erst in der nächsten Stadtratssitzung am 15. September auf die Tagesordnung. Das aber sei zu spät für das Schuljahr 2017/18. Damit müssten wieder Schulplätze für Schulanfänger ausgelost werden.

Die stellvertretende Bürgermeisterin Sabine Wendler ließ den Hauptausschuss über den Neuzerling-Antrag auf Vertagung der Entscheidung zur Änderung der Schulsatzung abstimmen. Mit 4 zu 4 Stimmen ergab sich ein Patt, der Antrag war damit abgelehnt. Danach wurde über den ursprünglichen Antrag abgestimmt. Wieder waren 4 Ratsmitglieder dafür und 4 dagegen. Damit kann der Hauptausschuss den Beschluss auch nicht an den Stadtrat weitergeben. Sollten die Ratsmitglieder sich später noch dafür entscheiden, dass mehr Kinder in Wohnortnähe in der Innenstadt in der Boye-Schule beschult werden dürfen, kann das frühestens mit dem Schuljahr 2018/19 geschehen.