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Schweinepreis Burkhard Jäger gewinnt große Keule

Der Wettstreit um Schweinefleischpreise ist für Schützen und Gäste im Rätzlinger Schützenverein eine Herausforderung.

Von Anett Roisch 29.02.2016, 00:01

Rätzlingen l „Das Schweineschießen ist eine beliebte Veranstaltung. Die Schützen sind hervorragende Gastgeber“, lobt Jörg Lauenroth-Mago, Mitglied im Rätzlinger Ortschaftsrat. Er greift selbst zum Luftgewehr. Viele kleine oder große Stücke vom Schwein gibt es ganz nach dem Talent und dem Glück des jeweiligen Schützen zu gewinnen. Die Konkurrenz ist groß. Unter den 50 Teilnehmern sind zum größten Teil Freunde aus Haldensleben, Neuenhofe, Flechtingen, Wegenstedt Velsdorf, Erxleben, Oebisfelde, Mieste, Gifhorn und Rätzlingen. „Es ist ärgerlich, dass nur wenige Bürger aus Rätzlingen unsere Einladung angenommen haben. Aber wir bleiben immer bei der Stange, sonst passiert ja nichts im Ort“, bedauert Vereinsvorsitzender Ralf-Peter Segeler. Der Verein hat 30 Mitglieder. „Unsere Jugend ist inzwischen erwachsen geworden. Wir brauchen dringend Nachwuchs“, sagt der Schützenchef.

Jeden Dienstag um 20 Uhr trainieren die Schützen. „Wenn es interessierte Jugendliche gibt, dann würden wir schon um 18 Uhr oder noch früher mit dem Training beginnen“, erklärt Segeler. Damit eine neue Jugendmannschaft aufgebaut werden kann, absolviert Walter Brandt eine Ausbildung zum Jugendleiter.

„Es ist ein sehr schöner Verein, der familiär gehalten wird“, schwärmt Andreas Kullmann, der sich als Zugezogener zum ersten Mal am Schießwettbewerb beteiligt. „Wir haben uns hier in Rätzlingen ein Haus gekauft. Vorher haben wir in Oebisfelde gewohnt. Rätzlingen ist ein schöner Ort. Uns reizt das Ländliche und das Idyllische“, beschreibt seine Frau Jeannette Warnecke.

Nun wird beim Rätzlinger Verein nicht auf freilaufende Wildschweine geschossen, sondern auf Pappscheiben. Schießsportleiter Gerhard Eilhardt lobt die Disziplin des schießenden Volkes. Jeder hat zehn Schuss. Die besten Teiler zählen. Die Teilermaschine ist der unbestechliche Schiedsrichter des Auswerters, mit der millimetergenau der Abstand des Einschusses vom Zentrum technisch über einen sogenannten Exzenter festgestellt wird.

Zum Schweineschießen lädt der Verein schon seit der Wende ein. In den Anfangsjahren hatten die Schützen die Schweine noch selbst geschlachtet. Heute wird das Fleisch eingekauft.

Premiere ist an diesem Tag das Schießen mit Pfeil und Bogen sowie mit Plastikpistolen für die Kinder. Die Schießpausen des Wettbewerbes nutzen viele Gäste, um in gemütlicher Runde beieinander zu sitzen, um dabei Würstchen, Wildschweinleber, Suppe und Fischbrötchen zu genießen.

Die Spannung steigt bei der Siegerehrung. Burkhard Jäger hat sich mit ruhiger Hand auf den ersten Platz geschossen. Stolz nimmt der Oebisfelder die große Schweine- hinterkeule als Siegertrophäe in Empfang. Helmut Behrens aus Erxleben hat erfolgreich die Finger am Abzug und gewinnt den zweiten Preis. Er darf ein großes Kotelettstück mit nach Hause nehmen. Mit Adleraugen trifft Lucas Lembke. Der Miester holt sich den dritten Platz und gewinnt einen Schweinenacken für das nächste Sonntagsessen.

Aber auch Nichtschützen beweisen ihre Treffsicherheit. So kommt es, dass auch Cindy und Leon Jeschke aus Etingen sowie Markus Hars und Jeannette Warnecke aus Rätzlingen einen der Schweinepreise mit nach Hause nehmen können.

Wer Lust am Vereinsleben hat, ist willkommen. „Spaß an der Geselligkeit sind die einzigen Voraussetzungen. Das Schießen lernt man dann bei uns“, erklärt Segeler.