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Sekundarschule Partymeile für einen Tag

Mit einem bunten Programm hat die Evangelische Sekundarschule Haldensleben ihren 10. Geburtstag gefeiert. Dabei standen die Schüler im Mittelpunkt.

Von André Ziegenmeyer 05.09.2017, 01:01

Haldensleben l Überall auf dem Gelände tobt das Leben: Mit einer Spritze der Feuerwehr nehmen Schüler Blechbüchsen aufs Korn. Sie lassen sich von Ponys über den Schulhof tragen oder probieren sich an der Kreativmeile aus. Auch die Hüpfburg und die zahlreichen anderen Attraktionen sind begehrt.

Mit wie viel Freude die Evangelische Sekundarschule feiern kann, dürfte bei ihrem 10. Geburtstag niemandem entgangen sein. „Wir verzichten ganz bewusst auf feierliche Reden von Erwachsenen, sondern stellen unsere Schüler, für die wir unsere Arbeit machen, in den Mittelpunkt“, erklärt Schulleiterin Pia Kampelmann. Bei der offiziellen Begrüßung der Gäste fasste sie sich kurz. „Die ‚Schuldige‘ daran, dass es diese Schule gibt, ist Britta Meyer. Denn sie hat sie gegründet. Aber ohne die vielen tollen Lehrer, Erzieher, Hausmeister und Sekretärinnen wäre die Schule lange nicht so weit, wie sie heute ist. Allen, die mitgeholfen haben, bin ich sehr dankbar.“

Im anschließenden Gespräch ging sie etwas weiter ins Detail: Die heutige Sekundarschule ging aus einer Initiative engagierter Eltern und Lehrer hervor. Aus ihr wurde im Juli 2005 der Evangelische Schulverein Haldensleben. Das Heft hielt dabei Britta Meyer, die heutige stellvertretende Schulleiterin, in der Hand.

Nach vielen Vorbereitungen stellte der Verein am 28. Dezember 2006 einen Antrag beim Kultusministerium Sachsen-Anhalt. Ziel war die Genehmigung zum Betrieb einer Sekundarschule in freier Trägerschaft. Am 28. August 2007 wurde diese Genehmigung erteilt - und nur zwei Tage später öffnete die Schule ihre Pforten - damals noch im Gebäude des alten Heine-Gymnasiums an der Schulstraße.

„Wir waren anfangs ein Wanderzirkus“, blickt Pia Kampelmann zurück. Zunächst sei die Einrichtung in den alten Teil der Berufsbildenden Schulen in Althaldensleben gezogen, später dann an den Waldring. Doch wegen der energetischen Sanierung ihres Gebäudes musste die Evangelische Sekundarschule übergangsweise nach Hillersleben ausweichen. Erst nach Abschluss der rund fünf Millionen Euro teuren Arbeiten kehrte die Schule zurück. Die Wiedereinweihung fand 2015 statt. „Und hier gehen wir jetzt nicht mehr weg“, betont Pia Kampelmann.

In den 10 Jahren ihres Bestehens ist die Evangelische Sekundarschule kräftig gewachsen. Am Anfang gab es eine fünfte Klasse mit zehn Mädchen und zwölf Jungen. Heute unterrichten 28 Pädagogen 277 Schüler in zwölf Klassen. Träger der Einrichtung ist heute die Johannes-Schulstiftung. Wie Pia Kampelmann ausführt, wurde diese gegründet, weil es in anderen Städten ebenfalls Initiativen zur Gründung evangelischer Schulen gab. Für die Stiftung hätten die Landeskirche, der Johanniterorden und die Johanniter-Unfall-Hilfe zusammengewirkt.

Als Vorstandsvorsitzender der Johannes-Schulstiftung feierte auch Michael Bartsch in Haldensleben mit. „Es braucht viel Mut, um eine Schule zu gründen“, erklärte er bei seiner kurzen Begrüßung dem Publikum. „Ihr habt ein tolles Team hier. Ich staune immer wieder, was die für euch erreichen.“ Ganz besonders erfreut zeigten sich Pia Kampelmann und Michael Bartsch, dass auch eine Abordnung der benachbarten Grundschule „Erich Kästner“ vorbeischaute und ihre Glückwünsche überbrachte. Später schaute auch Superintendent Uwe Jauch vorbei.

Wer gut zu feiern versteht, kann dies übrigens auch mehrfach tun. „Ein feierlicher Festakt zu dem Jubiläum wird zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden“, informiert Pia Kampelmann. Ein Termin steht aber noch nicht fest.