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Sekundarschule Schule zieht nach Haldensleben zurück

Die evangelische Sekundarschule zieht am Montag von Hillersleben zurück nach Haldensleben. Ihr neues Schulhaus ist fertig.

Von Marita Bullmann 13.07.2015, 01:01

Haldensleben l Heute rollt der Möbelwagen an. Die Möbel- packer werden den Flügel der Hillersleber Schule leer räumen, den die Evangelische Sekundarschule mehr als anderthalb Jahre lang bewohnt hatte. Möbel und all die anderen Utensilien ziehen zurück ins Schulgebäude auf dem Süplinger Berg.

Der wievielte Umzug ist das jetzt? Britta Meyer, stellvertretende Schulleiterin und eine der Initiatorinnen der Evangelischen Sekundarschule in Haldensleben, muss nachrechnen. Der vierte! Das Kollegium sieht das inzwischen entspannt.

2007 startete die Evangelische Sekundarschule mit einer 5. Klasse mit 22 Schülern im damaligen Heinrich-Heine-Gymnasium. Von dort zog die Schule um nach Althaldensleben und wuchs weiter. Dann zum Süplinger Berg in das Schulgebäude, das nun das endgültige Domizil sein sollte. Daran hat sich auch nichts geändert, doch das Schulgebäude sollte energieeffizient saniert werden. Undenkbar bei laufendem Schulbetrieb, stimmten die Johannes-Schulstiftung als Träger und Schulleitung überein, denn das Obergeschoss sollte abgetragen, der Mittelhof überdacht werden, der Eingang verändert und vieles mehr.

So fiel die Entscheidung, für die Bauzeit in den leerstehenden Teil der Schule in Hillersleben umzuziehen. Damit entstanden zwar zusätzliche Kosten, denn in Hillersleben musste das Gebäude dafür hergerichtet werden. Doch es war die richtige Entscheidung, bekräftigt Schulleiterin Pia Kampelmann immer wieder. So konnten die Schüler entspannt lernen. Nun also geht es zurück. Die Schule zieht zum vierten Mal um. Nun aber in ein Schulgebäude, das alle Wünsche erfüllt.

Am Freitag haben die Lehrer in Hillersleben die letzten Sachen eingepackt, einige persönliche Sachen auch schon mit privatem Auto nach Haldensleben gefahren. Techniklehrer Jörg Espe, der auch als Hausmeister wirkt, hat schon alles im Physik- und Chemieraum aufgebaut. Jetzt hat er noch Möbel für den Transport auseinandergeschraubt.

Die Schüler hatten am Freitag schon frei. Sie haben ihre Zeugnisse bereits am Donnerstag bekommen. Viele von ihnen haben mit großem Eifer Tage zuvor im sanierten Schulhaus mitgeholfen, alles für den Einzug vorzubereiten. 201 Schüler hatte die Schule in diesem Schuljahr, mit 230 wird sie ins neue Schuljahr starten.

Am Donnerstagabend trafen sich alle Schüler, Lehrer, Eltern und weitere Gäste in der St.-Marien-Kirche zum traditionellen Schuljahresabschluss. Schulchor und Solisten stimmten zur Freude aller an, auch wenn sie wenig Zeit zum Proben hatten, weil sie beim Putzen und Räumen halfen, wie Hardy Schulze den Zuhörern erklärte. Er hat den Chor für Musiklehrerin Annegret Stutterheim übernommen, die gegenwärtig nicht im Dienst ist.

Erstmals hat der Förderverein der Schule am Abschlussabend Ehrenpreise für soziales Engagement vergeben. Der Vereinsvorsitzende Ulf Meyer und sein Stellvertreter Richard Preisag würdigten drei Preisträger. Als erste rief der Vorsitzende die Mediatoren der Schule auf. Sie seien nicht nur als Streitschlichter im Einsatz gewesen. Felix Kühne, Felix Köcke, Nora Uebel, Lea Apitius, Lisa Feddrau und Jenny Bode haben auch bei der Pausenaufsicht, bei der Essenausgabe und anderen Aufgaben geholfen. Den zweiten Ehrenpreis erhielten die Schulsanitäter Justin Kiesel, Felix Köcke, Jan Wegener, Lea Widdecke, Melina Buttgereit und Desiree Schäfer. Sie haben auch nicht aufgegeben, als die Leiterin der Gruppe ausgefallen ist, haben sich selbständig weitergebildet und alle Aufgaben wahrgenommen. Der dritte Ehrenpreis ging an Tristan Herz, der nach Abschluss der 10. Klasse jetzt die Schule verlässt. Tristan war Schulfotograf, hat die Fotos digital bearbeitet, den Computerfachmann der Schule unterstützt, die Schultechnik bei Veranstaltungen bedient und vieles mehr. Jeder Preis ist mit 200 Euro dotiert.

Blumen, Präsente und ein eigens dafür getextetes Ständchen gab es für Simone Köthe und Vanessa Pietack. Simone Köthe hat die erkrankte Schulsekretärin vertreten, Vanessa Pietack eine Lehrerin.

Jugendpfarrer Robert Neumann ließ symbolisch eine Frisbeescheibe durch die Kirche fliegen, und die flog zu ihm zurück. Jetzt beginnen die Ferien – sechs Wochen. „Ihr habt viel Zeit, dass ihr am Ende richtig Langeweile bekommt, das wünsche ich euch“, so Robert Neumann. Die Frisbeescheibe sah er auch als Symbol für viele kleine Erlebnisse, für einen tollen Sonnenuntergang oder andere Momente. Aufmerksam zu sein, was Gott ihnen zuspielt, wünschte er den Schülern.