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Simson-Rennen Allertaler Team in der Altmark

14 Männer aus der Börde sind bei einem Simson-Rennen in der Altmark angetreten. Gefahren wurde 20 Stunden lang.

Von Carina Bosse 19.10.2015, 19:59

Walbeck/Vahrholz l Zum ersten Mal hatten sich 14 Freunde der DDR-Kfz-Marke Simson zusammengefunden, um am Moped-Rennen des 1. FCKW, die Abkürzung steht für 1. Fußball-Club Kalbe/Wernstedt, teilzunehmen.

Dabei entstand wie so viele schöne Erlebnisse die Idee zum Mitmachen der Bördekreisler am Stammtisch, aus einer Bierlaune heraus. Das war im Frühjahr. Mitstreiter aus Haldensleben, Weferlingen, Döhren, Ribbensdorf, Neuenhofe und Walbeck waren schnell gefunden. „Wir hatten davon gehört und uns im Netz informiert“, erzählt der Walbecker Thomas Wetteborn. Doch was da über zwei Tage wirklich auf das Team zukommen würde, das ahnte wohl zu diesem Zeitpunkt noch niemand.

Teamchef des „Allertaler Jagdgeschwaders“ wurde Stephan Ulrich, Kfz-Meister aus Haldensleben, als der Mann für alle Fälle und erfahren in Sachen Reparatur und Wartung. Er meldete sein Team für das Rennen auf einem Acker bei Vahrholz an. Start war sonnabends um 13 Uhr, und dann ging es bis in den Sonntag hinein. Nachts drehten die Mopeds unter Flutlicht ihre Runden, denn allein das Licht der Fahrzeugscheinwerfer hätte nicht ausgereicht, um die schwierige Strecke auszuleuchten. Streckenposten, Hügel, Engpässe, Spitzkehren mussten auf dem holprigen Gelände beachtet werden. „Das geht kräftig ans Material, ist aber machbar“, resümierte Thomas Wetteborn.

Während des Rennens wechselten sich die Männer regelmäßig alle 20 Minuten auf der Maschine ab. Der Motor der Maschine durfte bei den Wechseln nicht abgestellt werden, es ging also möglichst zügig weiter. Bis zum Ziel musste auch immer dieselbe Maschine gefahren werden, Reparaturen und das Auswechseln von Ersatzteilen zwischendurch waren allerdings erlaubt, belasteten aber das Zeitkontingent und auch den Geldbeutel, denn das gesamte Wochenende musste von den Teammitgliedern privat finanziert werden.

„Unser Ziel war Durchhalten, das haben wir geschafft“, freute sich Thomas Wetteborn nach einem anstrengenden, aber so schnell nicht vergessenen Wochenende. Vor allem ging es allen um den Spaß an der Sache.

Und eine Platzierung des „Allertaler Jagdgeschwaders“ im Mittelfeld (48.) unter 75 Startern machte die Fahrer und ihre Crew auch stolz, zumal zwölf der Mannschaften aus Sachsen-Anhalt und Sachsen gar nicht erst in Ziel gekommen waren.

Die besten zwei Teams, beide aus der Altmark, schafften in 24 Stunden 420 Runden. Doch die Zahl war für die Bördekreisler sekundär, ins Ziel zu kommen, auch bei Krisen zwischendurch zusammenzuhalten, das schweißte die ganze Truppe in ihrem Fahrerlager direkt an der Rennstrecke eng zusammen.