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Sommermusikakademie Junge Künstler zeigen ihr Talent

Junge Musiker aus vier Ländern absolvieren bei der Sommermusikakademie auf Schloss Hundisburg einen Meisterkurs.

Von André Ziegenmeyer 16.07.2019, 01:01

Hundisburg l Dozent des Meisterkurses ist der Trompeter Simon Höfele. Der 25-Jährige ist für das Hundisburger Publikum kein Unbekannter. Bereits 2018 wirkte Höfele bei der Sommermusikakademie (SMA) als Solist bei den Abschlusskonzerten mit. Auch 2019 war er bereits live zu erleben. Am Sonnabend spielte Simon Höfele zusammen mit Magdalena Müllerperth (Klavier) das Meisterkonzert. „Das war fantastisch, wirklich Weltklasse“, lobt Johannes Klumpp als künstlerischer Leiter der SMA.

Für ihn sei Simon Höfele die Nummer eins unter den Trompetern der jungen Generation. Gerade in den letzten Monaten habe der 25-Jährige, der aus einer Musikerfamilie stamme, sehr viel erlebt. „Er hat mit vielen Orchestern und in wichtigen Sälen gespielt. Er geht gerade richtig durchs Dach“, so Johannes Klumpp.

Genau solche Talente brauche es für den Meisterkurs, der seit Sonntag läuft. „Sinn der Sommermusikakademie ist es, dass hier Menschen lernen. Das betrifft sowohl das Orchester als auch die Musiker im Rahmenprogramm“, führt Johannes Klumpp aus. Die Idee bestehe aber nicht darin, dass ein arrivierter Künstler mit 50 Jahren oder mehr den Meisterkurs leite. „Ein jüngerer Musiker hat einen anderen Zugang“, so Klumpp. Die Teilnehmer des Kurses seien zwischen 13 und 26 oder 27 Jahren alt. In einigen Fällen ist der Dozent also jünger als der Schüler beziehungsweise die Schülerin. „Der Umgang ist sehr freundschaftlich und kameradschaftlich. In der Sache hat Simon Höfele unglaublich viel zu geben“, informiert Klumpp.

Zum Kurs, aber auch zum Festival gehöre ein besonderes Gefühl der Verbundenheit. Das bringe auch der Ort mit sich. Wie Johannes Klumpp erklärt, leben die Musiker zusammen in einem Haus. Sie verbringen die Abende miteinander, unternehmen gemeinsam Spaziergänge und musizieren auch dann noch zusammen, wenn das eigentliche Tagesprogramm schon vorbei ist.

Das Format des Meisterkurses gab es in der Geschichte der Sommermusikakademie schon einmal. Die Tradition schlief jedoch ein und wurde 2017 wiederbelebt. In diesem Jahr sind sieben Teilnehmer beim Meisterkurs mit dabei. Es handelt sich um Yu Cao aus China, Ganvai Friedrich aus der Schweiz, Andrea Marqués Sancho und Juan Pedro Tocino Otero aus Spanien sowie Marie-Josephine Sibbel, Konstanze Kasprik und Ulrich Moritz Losfeld aus Deutschland.

Die beiden letzteren nehmen mithilfe von Stipendien am Meisterkurs teil. Konstanze Kasprik gewann beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ einen entsprechenden Sonderpreis. Ulrich Moritz Losfeld erhielt das sogenannte „Mitteldeutschland-Stipendium“. Beides wurde vom Ehepaar Barbara und Michael Reiser gestiftet.

Was es bedeutet, an einem solchen Kurs teilzunehmen, verdeutlicht Andrea Marqués Sancho: „Es ist eine schöne Möglichkeit, Neues zu lernen und neue Motivation zu bekommen. Das Konzert am Sonnabend war wirklich unglaublich“, so die junge Spanierin. „Simon Höfele hat einen wunderschönen Klang und viel Energie. Sein Körper und seine Trompete sind eins.“

Ein verbindliches Kurs-Programm für alle Teilnehmer gibt es nicht. Jeder Musiker konnte Stücke auswählen, an denen er arbeiten will. Öffentliche Proben finden heute noch von 9.30 bis 12.30 Uhr sowie 15.30 bis 18.30 Uhr und morgen von 9.30 bis 12.30 Uhr im Akademiesaal auf Schloss Hundisburg statt. „Man kann jederzeit reingehen“, informiert Jens Bastian. Er ist der sogenannte Academy Director der SMA.

Diese Offenheit spiegele einen zweiten Aspekt der Sommermusikakademie wider, nämlich den engen Kontakt zum Publikum. „Als Zuhörer macht man sich oft wenig Gedanken darüber, wie Musik funktioniert und wie sie klingt, wenn man etwas ändert“, erklärt Johannes Klumpp. Genau das lasse sich durch einen Besuch der Proben ändern.

Zusätzlich müssen die Kursteilnehmer noch ein Programm zusammenstellen. Denn morgen ab 17 Uhr treten sie gemeinsam beim sogenannten „Podium“ in der Alten Fabrik in Althaldensleben auf. Dabei müssen die Trompeter auch selbst moderieren. So soll eine Verbindung zum Publikum entstehen. „Die Gäste wollen die Menschen erleben, die vor ihnen auf der Bühne stehen“, so Johannes Klumpp.