1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Programmhöhepunkte im Schnelldurchlauf

Sommermusikakademie Programmhöhepunkte im Schnelldurchlauf

Die 24. Sommermusikakademie ist am Sonnabend eröffnet worden. Großen Zuspruch fanden auch die Wandelkonzerte am Sonntag.

31.07.2016, 23:01

Haldensleben (jk) l Bis 1993 reicht die Partnerschaft zwischen dem Hotel Behrens in Haldensleben und der Sommermusikakademie (SMA) Schloss Hundisburg zurück – als Hotel wie Festival noch in den Kinderschuhen steckten. Roman Behrens erinnert sich daran, wie Rolf-Dieter Arens, Initiator und langjähriger Künstlerischer Leiter des Festivals, plötzlich vor der Hoteltür stand – den Kopf voller Visionen, die bei Familie Behrens auf offene Ohren stießen. „Wir saßen im damals noch nicht fertiggestellten Garten und als Rolf-Dieter Arens den Pavillon sah, sagte er: ‚Eigentlich bin ich kein Freund von Open Air-Konzerten, aber hier müsste man mal was machen.‘“

13 Jahre später gibt es dieses „was“: Am vergangenen Freitag wurde die 24. SMA mit dem „Vorabend“-Konzert eingeläutet. Im Garten des Hotels Behrens in Haldensleben gab der Künstlerische Leiter Johannes Klumpp mit Musikern des Akademieorchesters unter dem Motto „Mit Humor“ einen musikalischen Vorgeschmack auf die kommenden Veranstaltungen auf und um Schloss Hundisburg.

Zusätzlich zu den musikalischen Freuden wurden die Gäste auch kulinarisch verpflegt. Jenseits der Musik lief die Vorbereitung und Ausrichtung des Benefizkonzerts gänzlich über die Familie Behrens. 2013 zum ersten Mal als Event für potenzielle Sponsoren des Festivals veranstaltet, hat sich das der „Vorabend“ mittlerweile fest etabliert – aufgrund der hohen Nachfrage wurde die Anzahl der exklusiven Konzertplätze zum erhöhten Eintrittspreis von 50 Euro von ehemals 40 auf mittlerweile 55 angehoben. „Wir mussten in diesem Jahr sogar Interessenten abweisen“, so Roman Behrens.

Zum vierten Mal fand das Benefizkonzert zugunsten der Sommermusikakademie in Kooperation zwischen SMA und Hotel Behrens statt. Wie in jedem Jahr führte Johannes Klumpp durch das Programm und stellte Bezüge zu den Veranstaltungen der SMA her.

Humorvolle Stücke wie die Humoresque von Antonín Dvorák oder der Elefant aus Camille Saint-Saëns’ Karneval der Tiere für Kontrabass brachten die Gäste zum Schmunzeln. Stücke von Dmitri Schostakowitsch, Arrangements des Komponisten aus seinen eigenen Filmmusiken, verwiesen auf das Besondere Konzert, in dem ein Percussion-Duo einen Stummfilm live vertonen wird. Das Divertimento von Igor Frolov, einem „Grenzgänger“ mit klassischen und jazzigen Elementen, kündigte die Jazznacht an. Die subversive, vordergründig humorvolle Musik von Schostakowitsch zog sich als roter Faden nicht nur durch das Programm des „Vorabends“, sondern wird sowohl im Wandelkonzert als auch im Abschlusskonzert des Akademieorchesters eine essentielle Rolle spielen.

Roman Behrens brennt auch persönlich für das Festival, neben der Vielfältigkeit der Veranstaltungen begeistere ihn besonders „der Enthusiasmus und die Hingabe der jungen Musiker des Akademieorchesters“. Er freue sich, dass mit Johannes Klumpp ein Nachfolger für Rolf-Dieter Arens gefunden worden sei, der die Leute durch seine Art ungezwungen an klassische Musik heranführe – ihn auch ein Stück weit.

Ebenjener Pavillon im Hotelgarten, der noch aus den Ursprungszeiten der Jugendstil-Villa stammt, wurde kürzlich renoviert und im Jahr 2016 durch den Erhalt seiner Spitze komplettiert. In der Spitze verbirgt sich ein besonderes Souvenir: Ein Programmheft der Sommermusikakademie hält die enge Verbundenheit zwischen Festival und Partnerhotel für die Nachwelt fest.

Unter stehenden Ovationen eröffnete dann am Sonnabend das Armida Quartett die 24. Sommermusikakademie auf Schloss Hundisburg. Die herausragenden Musiker weihten gleichzeitig den jüngst fertiggestellten Akademiesaal ein und demonstrierten eindrucksvoll die Akustik des neuen Konzert- und Studiosaals. Das Konzert im ausverkauften Saal läutete eine Woche voller Veranstaltungen auf Schloss Hundisburg und in der Umgebung ein.

Ein weiterer Höhepunkt fand am Sonntag statt. Erstmals führten die Wandelkonzerte – ein fester Bestandteil des Festivalprogramms – direkt nach Haldensleben. Dieser „Umzug“ ist der Beitrag der SMA zum Jubiläum 1050 Jahre Haldensleben. „Musik subversiv“ hieß das Motto, von dem sich pro Durchgang an die 80 Besucher verzaubern ließen. Musik von Mozart, Verdi, Schostakowitsch und anderen ertönten an den sechs Orten in der Innenstadt. Harald Blanke, Leiter der Schloss- und Gartenverwaltung Hundisburg, wusste zu jedem Konzertort Geschichtliches zu berichten, während Johannes Klumpp für die musikalischen Informationen zuständig war.

Heute steht um 19.30 Uhr „Das Besondere Konzert“ in der Alten Fabrik in Althaldensleben auf dem Spielplan, bei dem der Stummfilm „Der Student von Prag“ vom Percussion-Duo KrausFrink vertont wird. Am Dienstag gewährt Orchesterleiter Klumpp in der Schlossscheune ab 17 Uhr beim Gesprächskonzert erste Einblicke in das Abschlusskonzert. Dazu ist der Eintritt frei.

Das komplette Festivalprogramm kann im Internet auf der Seite www.sma-hundisburg.de eingesehen werden.