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Spatenstich Baustart für das neue Landratsamt

Der Bau des neuen Landratsamtes in Haldensleben hat am Freitag begonnen. 26,5 Millionen Euro soll das Kreishaus kosten.

Von Ivar Lüthe 05.03.2016, 11:00

Haldensleben l Fast zweieinhalb Jahre nach dem Beschluss des Kreistages, in Haldensleben auf kreiseigenem Grundstück ein neues Landratsamt zu bauen, hat gestern der Bau mit dem symbolischen Spatenstich begonnen. Zahlreiche Bundes-, Landes- und Kommunalpolitiker sowie einige Verwaltungsmitarbeiter, Haldensleber Einwohner und Gäste waren dazu gekommen.

In seiner Begrüßungsrede erinnerte Landrat Hans Walker an die lange Geschichte des Wunsches nach einem neuen und vor allem eigenen Landratsamt. Denn bislang ist die Hauptverwaltung in einem Mietobjekt an der Gerikestraße in Haldensleben untergebracht. Bereits 2002 gab es die Überlegung, ein Verwaltungsgebäude in Haldensleben zu bauen. Dazu wurde das rund 22 800 Quadratmeter große Grundstück hinter dem Amtsgericht gekauft.

Nach der Fusion der beiden Landkreise Ohrekreis und Bördekreis 2007 wurden die Überlegungen zum Bau des Landratsamtes im Jahr 2011 wieder aufgenommen. Im September 2013 fasste der Kreistag dann den Grundsatzbeschluss zum Bau des Kreishauses.

Landrat Hans Walker bezeichnete den gestrigen Baustart als „ein wichtiges Zeichen, dass wir eine Investition in die Zukunft tätigen“ und dankte allen, die daran beteiligt waren, um jetzt mit dem Bau beginnen zu können. Immer wieder aufkommenden Zweifeln am Baugrund entgegnete Walker: „Dieses Gelände war schon einmal bebaut. Darum bin ich mir sicher, dass auch wieder ein Haus hier Bestand hat.“

Auf dem Grundstück hatten die Stadtwerke Haldensleben ein um 1900 erbautes kohlebetriebenes Elektrizitätswerk unterhalten. 2002 wurde es abgerissen. Zum Werk gehörten unter anderem ein Verwaltungsgebäude, ein Wohnhaus, eine Werkstatt sowie ein öffentliches Wannenbad. Deren zerkleinerte Fundamentreste werden übrigens jetzt wieder mit verwendet.

Das neue Landratsamt soll ein sogenanntes „KfW-Energieeffizienzhaus 70“ werden. Das bedeutet, dass das Gebäude energetisch nachhaltig gebaut wird. Dazu gehören die Dämmung der Bodenplatte, dreifachverglaste Fenster oder die Installation einer Photovoltaikanlage. Das war ursprünglich nicht vorgesehen gewesen. Doch durch dieses spezielle Förderprogramm kann der Landkreis einen deutlich niedrigeren Zinssatz in Anspruch nehmen und so rund 1,5 Millionen Euro einsparen, hob Hans Walker hervor.

Rund 26,5 Millionen Euro investiert der Landkreis in den Neubau. Bauherr ist als Treuhänder die Sachsen-Anhaltinische Landesentwicklungsgesellschaft (Saleg). In diesem Jahr soll der Rohbau stehen, der Bezug ist für Ende 2017 geplant. In dem dreigeschossigen Gebäude entstehen für 385 Kreisverwaltungsmitarbeiter 279 Einzel- und Doppelbüros sowie Funktions- und Nebenräume. Im südlichen Bereich des Geländes wird ein Parkplatz für 285 Pkw gebaut. Weitere 95 Parkplätze für Menschen mit Behinderungen und für Besucher entstehen direkt am neuen Kreishaus.

Zu den Ehrengästen gehörte unter anderen am Freitag auch Thomas Webel. Als langjähriger Landrat und jetziger Minister für Landesentwicklung und Verkehr hat er das Projekt lange mit begleitet, in seiner Amtszeit als Landrat war das Grundstück einst für einen Neubau gekauft worden. Er wünschte dem Bau einen guten Verlauf und dankte den Kreistagsmitgliedern für die mutige Entscheidung zum Neubau.