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Stadtentwicklung Süplinger Berg soll schöner werden

Im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes sind auf dem Süplinger Berg in Haldensleben zahlreiche Projekte geplant.

Von Julia Schneider 09.03.2017, 00:01

Haldensleben l Der Süplinger Berg in Haldensleben ist durch Plattenbauten aus DDR-Zeiten geprägt. In den Häusern, die zwischen 1970 und 1989 entstanden sind, wohnen noch viele der damaligen Erstbezieher. So steht es im Stadtentwicklungskonzept für Haldensleben, das auch der Stadtrat auf seiner Sitzung am Donnerstag, 9. März, auf der Tagesordnung hat.

Bereits in allen Ausschüssen hatte Holger Waldmann als Bauamtsleiter das Papier erläutert. Es dient vorrangig dazu, eine städtebauliche Rahmenplanung für Haldensleben aufzustellen und beinhaltet Projekte und Ideen, die in einzelnen Teilgebieten in Angriff genommen werden sollen. So wird im Stadtentwicklungskonzept auch der Süplinger Berg als ein Fördergebiet beleuchtet.

Im Jahr 2014 lebten statistischen Erhebungen zufolge in den insgesamt 1496 Wohnungen auf dem Süplinger Berg rund 12,6 Prozent der gesamten Haldensleber Bevölkerung. Nicht nur die bis 65-Jährigen stellen dort eine wichtige Altersgruppe dar. Auch bei jungen Familien sei das Wohngebiet wegen bezahlbaren Wohnraums, der kindgerechten Gestaltung des Umfeldes und der im Gebiet verfügbaren zwei Schulstandorte gefragt.

Seit den 1990er-Jahren wurden auf dem Süplinger Berg erhebliche Einwohnerverluste verzeichnet. Auch deshalb war das Gebiet bereits seit 2004 Schwerpunkt des Wohnungsrückbaus im Rahmen des Förderprogramms Stadtumbau Ost. Bis 2010 konnten dadurch 402 Wohnungen abgebrochen werden. Trotz der erfolgten Abrisse weist das Wohngebiet bis heute den prozentual höchsten Wohnungsleerstand in Haldensleben auf.

Wie Holger Waldmann im Zuge der Vorstellung des Entwicklungskonzeptes erläuterte, ist der Bevölkerungsrückgang in dem Quartier allerdings nicht mehr so stark zu beobachten, wie noch vor Jahren. Das liege auch am vermehrten Zuzug von Flüchtlingen, von denen viele in Wohnungen auf dem Süplinger Berg wohnen.

Trotzdem werden weiter Handlungsstrategien entwickelt, die dem Wohnungsleerstand Rechnung tragen und dem Süplinger Berg ein neues Gesicht geben sollen. So sind für die nächsten Jahre viele Projekte angedacht. Laut Holger Waldmann können mit hoher Sicherheit nicht alle im Stadtentwicklungskonzept festgehaltenen Ideen gefördert werden. Trotzdem sind alle von ihnen aufgelistet, um bestmögliche Chancen für so viele Projekte wie möglich zu erzielen.

Im Rahmen der Stadtumbauförderung würde die Stadt beispielsweise gern die Fahrbahn und die Nebenanlagen des Waldrings sanieren. Als wichtigste Verkehrsader im Fördergebiet Süplinger Berg müsse die Straße an die aktuelle Verkehrslast angepasst werden, die Bushaltestelle Waldring solle darin neu integriert werden. Die Kosten von insgesamt 723.000 Euro könnten vorzugsweise über das Programm Soziale Stadt finanziert werden.

Auch das Einrichten neuer Parkplätze könnte laut Konzept das Wohnumfeld verbessern und zwischen 2019 und 2023 realisiert werden. Da die Flächen hauptsächlich Eigentum der Wohnungsunternehmen seien, sollen diese die Kosten von insgesamt 562.000 Euro anteilig tragen. Landschaftsplanerische Ideen sollen zudem für die Brachfläche der ehemaligen Bäckerei entwickelt werden.

Grund sei der verwahrloste Zustand des Grundstücks. Die Kosten hierfür würden laut Planung bei rund 105.000 Euro liegen. Möglich sei auch, das Grundstück unter Absprache mit dem Eigentümer einer neuen Funktion zuzuführen. So sei ein Kleinkinderspielplatz denkbar.

Auch die Wohnungsbaugenossenschaft (WBG) Roland plant Veränderungen auf dem Süplinger Berg. So sollen – zunächst als Experiment - in zwei Wohnblöcken entlang der Straße Vor der Teufelsküche sogenannte zukunftsfeste Wohnungen geschaffen werden. Diese werden barrierefrei gestaltet, sodass ein auf die Altersgruppen im Quartier angepasstes Wohnraumangebot entsteht. So sollen unter anderem Aufzüge angebracht werden.

Das Projekt soll ab 2020 starten und rund 750.000 Euro kosten. Im Rahmen einer Kooperation zwischen Wobau und WBG Roland soll im Quartier Süplinger Berg auch ein gemeinsames Gestaltungskonzept entwickelt werden. Dazu sollen ab 2018 für rund 12.000 Euro die Fassaden- und Farbgestaltung sowie die Modernisierung der Balkone im Süden des Quartiers erfolgen.

Eine ästhetische Aufwertung soll zudem der Bereich um die Mittelachse, also um den langen Fußweg inmitten des Süplinger Berges, erfahren. Denkbar seien funktionale Ergänzungen – ein Mieterpark oder Sportelemente. Umgesetzt werden könnte die Idee von 2020 bis 2021, kosten würde sie rund 120.000 Euro.

Rund 60.000 Euro würde hingegen die energetische Sanierung der Jugendbegegnungsstätte Kids und Co. kosten. Für den städtischen Gebäudeteil des Hauses am Waldring 113 könnten so CO2-Ausstoß und Betriebskosten gesenkt werden. Dazu seien die Sanierung von Fassade, Dach, Dämmung, Fenstern und Türen nötig.

Attraktiver solle auch die Skateranlage auf dem Parkplatz am Rolli-Bad werden. So könnten neue Elemente für Skater und auch für Biker aufgestellt werden – Kostenpunkt: 45.000 Euro. Die Nutzer sollen in die Planung einbezogen werden.

Einige Projekte sollen noch 2017 umgesetzt werden. Dazu gehört die Umrüstung der Straßenlaternen auf LED-Beleuchtung. Zuerst sollen der Waldring und der Parkplatz an der Schwimmhalle damit ausgestattet werden. Ab diesem Jahr soll zudem die Straße Am Nonnenspring in der Verkehrsführung neu geordnet und teilweise zurückgebaut werden.

Ebenfalls in diesem Jahr soll ein Folgenutzungskonzept für das nördliche Teilgebiet des Süplinger Berges für rund 20.000 Euro über das Programm Soziale Stadt aufgestellt werden. So würde ein fortgesetzter Rückbau einzelner Wohnblöcke die räumliche Klarheit im Gebiet zerstören. Das südliche Baufeld solle daher in seiner Struktur erhalten bleiben. Dann stelle sich die Frage nach der Folgenutzung. Eine Möglichkeit stelle die Ausweisung als Bauland für Eigenheime dar.