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Stadtrat Wochenmarkt bald am Hagentor?

Wenn der Stadtrat zustimmt, soll künftig auf Hagenstraße und Hagentorplatz Wochenmarkt abgehalten werden. Zunächst auf Probe.

Von Marita Bullmann 14.05.2016, 01:01

Haldensleben l Sie sei von mehreren Händlern und Bürgern darauf angesprochen worden, ob man denn nicht einen Versuch starten und den Wochenmarkt in die Hagenstraße und auf den Hagentorplatz verlegen könne, eröffnete Bürgermeisterin Regina Blenkle (FUWG) die Diskussion im Hauptausschuss zu diesem Thema.

Ob denn mit allen Innenstadthändlern gesprochen sei, fragte Guido Henke (Die Linke). Nur mit den Markthändlern, entgegnete die Bürgermeisterin. Argumente dafür und dagegen sieht Klaus Czernitzki (Die Linke). Innenstadthändler waren bei vorhergehenden Diskussionen in Vorjahren auch dagegen. Die Händler, die ihre Geschäfte dann hinter dem Wochenmarkt auf dem Hagentorplatz in Richtung Marktplatz haben, würden sich abgehängt fühlen. Deshalb plädierte er dafür, die Gewerbetreibenden an der Hagenstraße einzubeziehen.

Es wäre schön, wenn der Markt auf der Hagenstraße angenommen werden würde, meinte Bernhard Hieber (SPD), deshalb solle man den Versuch starten: „Der Ansatz ist nicht in Stein gemeißelt.“

Dass künftig mit dem Neubau der Kreisverwaltung auch mehr Belebung bis zum Marktplatz entstehen würde, stellte Marlis Schünemann (CDU) fest. Vielleicht sollte man den Marktplatz doch belassen und die ganze Straße mehr beleben. Sie sei nicht dagegen, aber man müsse auch die Händler in der Innenstadt einbeziehen, um die Innenstadt zu beleben. Für sie sei ein Konzept auch für die Seitenstraßen wichtig.

Der Marktplatz werde aber nicht gut angenommen, so Boris Kondratjuk (Bürgerfraktion). Wenn es auf der Hagenstraße nicht gut gehe, könne man es immer wieder anders machen.

Man müsse auch die Seitenstraßen mehr beleben, ist auch Ansicht der Bürgermeisterin. Dazu gebe es künftig auch mehrere Projekte, einige zusammen mit Studenten der Fachhochschulen Magdeburg-Stendal und Harz. Auch die Verkehrsführung müsse man nochmal aufgreifen. Im Zusammenhang mit einer möglichen Bewerbung für die Landesgartenschau 2026 könnte Vorarbeit geleistet werden.

Auch die Innenstadthändler würden seiner Meinung nach von einer Verlegung des Marktes profitieren, erklärte Bodo Zeymer (Grüne). Es sei doch an Markttagen mehr Bewegung in der Stadt. Er habe in den letzten Wochen mehr Zeit gehabt, sich in der Stadt umzusehen. Dabei habe er diesen Eindruck gewonnen. Sicher solle man mit den Innenstadthändlern sprechen, aber man solle keine Unterschiede zwischen einheimischen und fremden Händlern machen. „Wir sind für die Bürger da“, erklärte er.

Es spreche einiges dafür, den Markt auf der Einkaufsstraße zu veranstalten, ergänzte Ralf Neuzerling (FDP). Er nannte das Beispiel Wolmirstedt, wo der Markt erfolgreich auf der Einkaufsstraße stattfindet. Allerdings ist für ihn eine Probezeit von drei Monaten zu kurz. Man müsse das wenigstens ein halbes Jahr ausprobieren.

Die drei Monate wurden gewählt, weil sich die Volksbank diese Probezeit ausbedungen habe, erläuterte Regina Blenkle. Der Hagentorplatz gehöre der Volksbank, städtisches Terrain sei nur ein kleiner Teil, wo der Springbrunnen steht. Wenn es zu keiner Beeinträchtigung des Bankbetriebes komme, sei die Volksbank bereit, einer dauerhaften Verlegung des Wochenmarktes zuzustimmen, hatte die Bank signalisiert.

Auf die Frage, ob denn der Markt nicht gleich auf die Hagenstraße umziehen könne, hieß es, dort werden ohnehin noch Stände aufgebaut werden müssen, denn es hätten mehr Händler angekündigt, dorthin zu kommen, so die Bürgermeisterin.

Zunächst für eine Zeit von drei Monaten eine Probe zu starten, dafür stimmten am Donnerstagabend fünf Ratsmitglieder, zwei stimmten dagegen, zwei enthielten sich der Stimme.

Jetzt muss der Stadtrat noch zustimmen, und das geht frühestens in der nächsten regulären Stadtratssitzung am 23. Juni. In der Vorlage, über die der Hauptausschuss am Donnerstag abstimmte, steht zwar, der Wochenmarkt solle erstmals am 31. Mai in der Hagenstraße und auf dem Hagentorplatz stattfinden. Doch dafür fehlt die Grundlage. Denn die Stadtratssitzung am 19. Mai, wie es in der Beschlussvorlage steht, findet nicht statt. Mehrere Stadträte haben eine außerplanmäßige Sitzung beantragt (Volksstimme berichtete), in der es noch einmal um die Themen aus der Sitzung im April gehen soll.

In der nächsten außerplanmäßigen Sitzung, die mit der beantragten Tagesordnung nun für den 26. Mai angesetzt ist, steht dieser Beschluss jedoch nicht auf der Tagesordnung. Nachträglich kann er nicht mehr ergänzt werden.