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Stadtschreiber Neues Projekt in Haldensleben

„Wörter verbinden Welten“: InHaldensleben hat ein neues Projekt begonnen. Kinder sollen sich kreativ mit der Stadt beschäftigen.

Von André Ziegenmeyer 29.09.2015, 01:01

Haldensleben l Hinter dem Projekt stehen der Kreisverband des Kinderschutzbundes, die Grundschule „Erich Kästner“ und der Verein Pelikan aus Niegripp. Zum Mitmachen eingeladen sind gleichermaßen einheimische Kinder als auch solche mit Migrationshintergrund. Letztere sollen Haldensleben als ihre zweite Heimat entdecken. Die Initiative zu dem Projekt ging von Gundula und Alexander Ihlefeldt aus. Die Schriftstellerin hatte an der Grundschule „Erich Kästner“ bereits das Schulschreiber-Projekt begleitet. Jetzt ist auch ihr Sohn mit an Bord. Zwischen dem vergangenen und dem neuen Projekt gibt es einige Ähnlichkeiten. Doch „Wörter verbinden Welten“ ist anders organisiert und viel breiter aufgestellt.
Es soll zwei Gruppen geben – zum einen die „Stadtschreiber“ und zum anderen die Gruppe „Haldensleben gestern, heute, morgen“. Bei beiden wartet auf Kinder zwischen acht und elf Jahren ein umfangreiches Programm. Für die Stadtschreiber fiel der Startschuss bereits bei einer Schülerversammlung der Kästner-Schule. Die eigentliche Arbeit erfolgt jedoch einmal pro Woche in den Räumen des Kinderschutzbundes. Dort haben sich gleich am selben Nachmittag 20 Kinder der dritten und vierten Klassen der Kästner-Schule zum ersten Mal getroffen. Gemeinsam wollen sie bis zum Stadtgeburtstag 2016 ein Fotobuch mit dem Titel „Haldensleben mit Kinderaugen gesehen“ herausbringen. „Jedes Kind soll sich auf eine Besonderheit der Stadt spezialisieren und dazu einen kleinen Text schreiben. Auch die Fotos machen die Kinder selbst“, verrät Gundula Ihlefeldt. Zusätzlich soll mit den Bildern auch ein Dia-Vortrag gestaltet und öffentlich präsentiert werden. Generell sei Haldenslebens 1050. Geburtstag für das Projekt nicht unwichtig. „Denn wenn man sich mit der Stadt vertraut machen will, muss man in ihre Geschichte eintauchen“, erläutert Gundula Ihlefeldt. Ganz besonders gilt das für die Gruppe „Haldensleben gestern, heute, morgen“. Hier können Kinder aus der ganzen Stadt mitmachen. Für das Projekt sollen sie sich mit der Historie und vor allem mit dem Mittelalter beschäftigen. Gundula Ihlefeldt hat bereits mehrere Bücher über die Figur „Renald“ geschrieben, die zunächst Page, dann Knappe und schließlich Ritter wird. „Auf dieser Grundlage soll ein Theaterstück mit vielen Liedern entstehen“, berichtet die Schriftstellerin. Im Sommer 2016 soll das Stück zur Aufführung kommen.
Wer bei „Haldensleben gestern, heute, morgen“ mitmachen möchte, kann sich beim Kinderschutzbund melden - oder sich am 2. Oktober um 13.30 Uhr vor der Kulturfabrik einfinden. Dort startet für die Teilnehmer eine spezielle Rolli-Runde, also eine Stadtführung für Kinder. „Kochen wie in alten Zeiten“ heißt es beim Kinderschutzbund am 21. Oktober ab 9 Uhr. Auch dazu sind Kinder, die bei „Haldensleben gestern, heute, morgen“ mitmachen möchten, herzlich eingeladen. Nach dem Stadtjubiläum wird es für beide Gruppen märchenhaft weitergehen. Unter anderem ist angedacht, analog zur Rolli-Runde eine besondere Märchenrunde auf die Beine zu stellen.
„Nichts ist für Kinder und Jugendliche besser, als sich in bestimmten Bereichen kreativ entfalten zu können“, fasst Marlis Schünemann zusammen. In dieser Hinsicht biete das Projekt vielfältige Ansätze, so die Vorsitzende des Kreisverbandes Börde des deutschen Kinderschutzbundes weiter. Unter anderem würden die Teilnehmer lernen, sich Gedanken über Gestaltung zu machen. Besonders wichtig sei auch der Kontakt zu anderen Kulturen. „Kompetenzen im sozialen und emotionalen Bereich werden gefördert und vertieft“, ergänzt Gundula Ihlefeldt. „Dadurch, dass wir mit Kindern arbeiten, erreichen wir auch die Eltern, die dann als Multiplikatoren wirken“, so die Schriftstellerin. Allgemein sei die Mitwirkung der Eltern bei vielen Punkten gern gesehen. So sind beispielsweise Märchenlesungen angedacht, bei denen Eltern aus anderen Ländern, Erzählungen aus ihrer Heimat vorstellen können.
Den Rahmen für „Wörter verbinden Welten“ bildet das Projekt „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.