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Sternsinger Kinder ziehen als Könige von Tür zu Tür

Kinder aus der Pfarrei St. Christophorus sammeln als Sternsinger Geld für Kinder in Bolivien.

Von Marita Bullmann 03.01.2016, 17:16

Haldensleben l „Das sind richtig harte Tage für die Kinder“, sagt Christine Neumann, „und sie opfern ihre Ferientage.“ Denn die Mädchen und Jungen aus der Pfarrei St. Christophorus, die in diesen Tagen als Sternsinger Spenden sammeln, sind manchmal einen ganzen Tag lang unterwegs. Die Kinder und Jugendlichen ziehen in verschiedenen Gruppen mit Georg Heinze, Diakon Bernhard Neumann, Christine Neumann, Pfarrer Winfried Runge, Sabine Richter und anderen Mitgliedern der katholischen Gemeinden von Haus zu Haus, und das sowohl in Haldensleben als auch in mehreren Dörfern. Genauer gesagt, sie haben eine lange Liste, auf denen aufgeführt ist, wo sie klingeln müssen.

Wenn sie einen ganzen Tag unterwegs sind, kocht Familie Neumann aber zu Mittag, und die Kinder legen eine Pause ein, sammeln neue Kraft. Im vergangenen Jahr stand auch Pfarrer Runge am Herd.

„Viele warten schon auf uns und bitten uns ins Haus“, erzählt Christine Neumann. Gerade viele Ältere sind dankbar für den Besuch, auch wenn es nur 10 oder 15 Minuten sind. „Wenn es sehr kalt ist, bekommen die Kinder auch manchmal Kakao“, ergänzt Sabine Richter.

Die Jüngsten, die mit Umhang und Krone als Könige losziehen, sind erst fünf wie Rahel. Sie freut sich, dass sie nun auch mitgehen darf. Paul, der in wenigen Wochen acht wird, ist schon zum dritten Mal dabei. Patricia und Sophia, die 13 und 15 Jahre alt sind, wissen nicht mehr ganz genau, wann sie zum ersten Mal Geld für bedürftige Kinder in anderen Ländern gesammelt haben. Sie machen es immer wieder gern. „Es ist schön, wenn man anderen Kindern helfen kann“, sagt Patricia. „Wir wissen, dass ihnen das Geld, das wir bekommen, hilft.“ Jasmin und Justin sind am Sonnabend extra aus Klein Rottmersleben nach Althaldensleben gekommen, um mit anderen Jugendlichen mit Liedern durch den Stadtteil zu ziehen. „Wir bringen den Segen, sind Boten des Herrn“, singen sie, und auch „wir möchten, dass jedes Kind auf Erden lacht.“

Viele, die die Sternsinger zu sich einladen, bitten um den Jahressegen. Der wird mit Kreide an die Haustür geschrieben oder als vorgefertigter Aufkleber am Haus befestigt. Der Aufkleber ist meist mehr gefragt, denn er ist das Jahr hindurch zu sehen.

Pfarrer Winfried Runge und Christine Neumann haben in der Grundschule St. Hildegard über die Aktion erzählt. Sie berichteten von den Kindern in Bolivien. Denn in diesem Jahr werden Spenden für Hilfsprojekte in Bolivien gesammelt. Dort muss jedes dritte Kind arbeiten. Aber auch diese Kinder sollen spielen und lernen können.

Viele der Kinder, die jetzt als Sternsinger sammeln gehen, haben sich auch im Dezember schon mehrfach getroffen. Und zwar zu den Krippenspielproben. Das Krippenspiel am heiligen Abend in der Simultankirche war etwas ganz Besonderes. Damit die Kinder mit ihren oft sehr leisen Stimmen gut zu verstehen sind, wurden sie mit Headsets ausgestattet. Und auch Scheinwerferlicht unterstützte das Spiel.