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Straßenbau Fünf Brücken auf einen Streich

Der Bau der B 71 n in Wedringen bringt große Herausforderungen mit sich. Auch am Ortseingang Haldensleben ändert sich einiges.

Von Juliane Just 10.01.2020, 00:01

Haldensleben/Wedringen l Autofahrer beobachten es schon länger: Der Ortseingang von Haldensleben verändert sich stetig. Im Zuge der Bauarbeiten zur Ortsumfahrung Wedringen gibt es zwei neue Spuren, die bereits sichtbar fortgeschritten sind. Auch die Mittelinsel, die die vier Spuren künftig trennen wird, mausert sich hinter den Baustellenabsperrungen bereits. Doch wann ist die nagelneue Spur befahrbar?

Laut Stefan Hörold, Regionalbreichsleiter des Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt Regionalbereich Mitte, müssen sich Autofahrer noch bis etwa Mitte des Jahres gedulden. Dann wird die vierspurige B 71 vom Knotenpunkt Otto-Kreuzung bis zur Kreuzung Dammühlenweg voraussichtlich freigegeben.

Die beiden Kreuzungen sollen bis Ende März fertig sein. Derzeit werden laut Landesstraßenbaubehörde Restarbeiten wie Bordsteine erledigt. Danach wird auch die Sperrung an der Otto-Kreuzung aufgehoben, sodass Autofahrer die Gerikestraße von dieser Kreuzung aus wieder erreichen können. Dann sind alle vier Zubringer fertig – für Autofahrer wird das eine merkliche Entlastung sein. Voraussetzung dafür sind milde Temperaturen wie bisher, denn Frost ist Gift für die Baumaterialien.

Auch am sogenannten Brückenbauwerk II, das zwischen Haldensleben und Wedringen bereits emporragt, wird weiter gebaut. Dies soll im Juni 2020 fertiggestellt werden, befahren werden kann die Brücke dann aber noch nicht. Laut Stefan Hörold wird diese Brücke erst mit Verkehr gefüllt, wenn die Ortsumgehung komplett fertiggestellt wird.

Nahezu gleichzeitig hat sich die Landesstraßenbaubehörde, ihrerseits Bauherinn der Ortsumfahrung, in diesem Jahr eine Mammutaufgabe vorgenommen. Die restlichen fünf Brückenbauwerke, die für die B 71 n nötig sind, sollen gleichzeitig gebaut werden und das Ensemble der sieben Brücken dann komplettierten. Laut Hörold wurden die Arbeiten im Dezember 2019 ausgeschrieben, im April 2020 sollen die Aufträge verteilt werden.

Trotzdem rücken im April nicht sofort Bagger und Kräne an. „Zuerst werden die Baustellen eingerichtet“, so Hörold. Dafür müssen Baustrecken eingerichtet werden, damit das Baumaterial auch an den Ort gebracht werden kann, wo es gebraucht wird. Die Brückenbauwerke werden bis ins Jahr 2021 gebaut. Gleichzeitig wird die neue Straße, die all die Brücken verbinden wird, begonnen.

„Die Bauzeit ist eine Herausforderung für die Baufirmen“, so Stefan Hörold. Bei der letzten Informationsveranstaltung zum Baustand der B 71 n hat die Landesstraßenbaubehörde den Termin für die Ortsumgehung um zwei Monate nach hinten verlegt – auf August 2021. Bis Juni 2022 werden dann noch Restarbeiten im sogenannten nachgeordneten Straßen- und Wegenetz und Nebenanlagen vorgenommen. Sprich: Forstwegen, Bordsteinen und ähnliches.

Grund für die Verzögerungen bei dem Bau waren mehrere Probleme. So dauerte es beispielweise drei Jahre, Leitungen umzuverlegen. Geplant war eine Bausaison. Auch die Archäologen haben im Zuge ihrer Grabungen deurtlich mehr Zeit in Anspruchgenommen, da insgesamt 19 Fundstellen entlang der Trasse untersucht wurden. Eine Klage sorgte außerdem dafür, dass bei Artenschutzmaßnahmen nachgebessert werden musste. Um diese Zeit aufzuholen, wurde der Plan geschmiedet, alle Bauleistungen auf einmal zu beginnen, damit an mehreren Stellen gleichzeitig gewerkelt werden kann.

Von Februar bis August 2021, also in knapp einem Jahr, müssen Autofahrer starke Nerven beweisen. Denn dann muss die Ortsdurchfahrt Wedringen gesperrt werden, um die Anschlusstelle von Haldensleben über die neue B 71 n auszubauen. Geplant ist eine weiträumige Umfahrung, die bereits auf den Autobahnen 2 und 14 beginnt.