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Straßenbau Kein Geld mehr für den Mühlenweg

Das Problem ist nicht neu. Der Mühlenweg in Weferlingen gleicht einer Huckelpiste. Trotz Flickarbeiten ist der Zustand der Straße katastrophal.

Von Anett Roisch 01.09.2018, 01:01

Weferlingen l „Wir haben hier vor mehreren Jahren viel Geld – ein paar Millionen Euro – investiert. Jetzt hat sich auch noch ein amerikanischer Lok-Hersteller für die nächsten zehn Jahre mit eingemietet. Aber wir haben Probleme, weil zum Beispiel Lieferanten uns wegen des schlechten Straßenzustandes nicht mehr bedienen“, erklärte Kai-Uwe Ebert, Geschäftsführer der Lappwaldbahn-Unternehmensgruppe.

Mitglieder des Bau- und Vergabeausschusses der Einheitsgemeinde trafen sich am Donnerstagabend zu einer Ortsbesichtigung auf dem Mühlenweg in Weferlingen.

Gemeinsam wurde die 650 Meter lange Strecke Fabrikstraße/Mühlenweg abgegangen.

Rückblick: Die Lappwaldbahn hatte 2014 beim Landkreis Börde einen Bauantrag zur Errichtung des Ersatzneubaues einer Werkstatthalle für den Lokschuppen gestellt. Seit der Fertigstellung und Inbetriebnahme der Werkstatthalle wendete sich Ebert regelmäßig an die Stadt Oebisfelde-Weferlingen und bemängelt den schlechten Straßenzustand. Aus diesem Grund wurden in den letzten Jahren dort mehrfach Unterhaltungsmaßnahmen durchgeführt, welche jedoch nicht dauerhaft und nachhaltig wirken. „Im Haushaltsjahr 2016 wurden rund 5 000 Euro und im Haushaltsjahr 2017/18 etwa 15 000 Euro aufgewendet. Das entspricht rund 15 Prozent des Gesamtbudgets der Unterhaltungsmittel für das gesamte Stadtgebiet“, erklärte Sabine Fischer, Mitarbeiterin des städtischen Bauamtes.

An dem betroffenen Unternehmensstandort der Lappwaldbahn arbeiten derzeit 15 Mitarbeiter. „Aber es hängt noch mehr am Standort dran“, beschrieb Ebert. Neben dem Unternehmen nutzen auch fünf Anliegerfamilien die Straße.

„Das ist eine öffentliche Straße und kein Landweg. Weil die Lieferanten uns nicht anfahren, müssen wir Kurier spielen und die schweren Teile selbst bis zur Werkstatt schaffen. Und auch unsere Mitarbeiter fahren sich ihre privaten Autos kaputt. Das ist doch kein Dauerzustand“, betonte Ebert und fordert eine grundhaftfeste Straße.

Einheitsgemeindebürgermeister Hans-Werner Kraul (CDU) erklärte, dass die Gemeinde sich bisher im Rahmen ihrer Möglichkeiten bemüht hat. „Aber irgendwann sind uns finanziell die Hände gebunden. Es gilt darüber nachzudenken, welche Alternativen uns bleiben“, sagte der Bürgermeister. „Wir sollten prüfen, inwieweit Regenwasserkanal und Unterbau noch funktionstüchtig sind, ob eine Unterhaltung sinnvoll ist oder ob es doch ein grundhafter Ausbau werden muss“, ergänzte Sabine Fischer. Bürgermeister und Geschäftsführer wollen sich, wenn das Ergebnis vorliegt, schnellstmöglich treffen, um über eventuelle Fördermöglichkeiten nachzudenken.