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Streit „Schachmatt“ vor Spielbeginn

Ein Schachbrett im öffentlichen Raum ist in Rottmersleben zum Streitobjekt geworden. An einer Lösung wird derzeitig noch gearbeitet.

Von Constanze Arendt-Nowak 26.01.2019, 00:01

Rottmersleben l Im Laufe der vergangenen Monate ist auf einer Freifläche an der Hauptstraße in Rottmersleben ein Schachbrett entstanden. Finanziert über Spendengelder, wie Ortsbürgermeister Hans-Eike Weitz betont. Genutzt werden soll es vorrangig durch die Jugendlichen des Ortes. Zwar hatte der Rottmersleber Ortschaftsrat der Anlage eines Schachfeldes und der Errichtung eines dazugehörigen Aufbewahrungshäuschens zugestimmt, doch fehlte bei Umsetzung der Bauarbeiten für das Schachfeld das „Ja“ des Bauausschusses der Gemeinde Hohe Börde.

Die Beschlussvorlage war Gegenstand der jüngsten Bauausschusssitzung im Dezember und erhielt mit vier Nein-Stimmen und drei Enthaltungen doch eine recht klare Abfuhr, obwohl die Arbeiten die Gemeinde kein Geld kosten sollten. Da die Anlage sich an einer stark befahrenen Straße in Nähe des Kreisels befindet, wurde die Sicherheit dort spielender Kinder infrage gestellt.

Die – in seinen Augen rechtswidrige – Ablehnung brachte Hans-Eike Weitz so auf die Palme, dass er einen Brief an die Adresse der Gemeindebürgermeisterin Steffi Trittel schrieb und diesen auch den Gemeinderäten zukommen ließ. In diesem klärt er auf, dass er sich für die Pflasterung der Fläche in Form eines Schachbrettes zuvor die Zustimmung im Bauamt der Gemeinde Hohe Börde eingeholt hat. Auch die Zustimmung für die Errichtung eines Aufbewahrungshäuschens habe, wie er schreibt, vorgelegen, das Material für die Hütte sei bereits besorgt worden. Eine Baugenehmigung sei nicht notwendig gewesen. Da Hans-Eike Weitz in der Ablehnung des Bauausschusses eine Forderung zur Beseitigung der Anlage sieht, hat er die Bürgermeisterin aufgefordert, dem Beschluss zu widersprechen, und, sollte das nicht erfolgen, rechtliche Schritte angedroht.

Bis heute ist der Platz mit dem Schachfeld verwaist, das Häuschen, in dem die Schachfiguren verwahrt werden sollen, wurde nicht errichtet. Im Rathaus der Gemeinde Hohe Börde wird unterdessen an der Lösung des Problems gearbeitet.

Diese beinhaltet unter anderem nach Aussage von Bauamtsleiter Rüdiger Schmidt eine Anfage an den kommunalen Versicherer, ob er die im Bauausschuss geäußerten Sicherheitsbedenken teilt. Unterdessen gibt es auch ein Angebot eines Sponsors, das Schachfeld mit einer Umzäunung zu versehen, um so für mehr Schutz der künftigen Nutzer zu sorgen. „Die Pflege und Unterhaltung der Anlage bleibt dann Angelegenheit des Bauhofes der Gemeinde“, so Schmidt.