Bahnhofsfest unter Volldampf

Haldensleben l Schon lange vor der angekündigten Einfahrt der historischen Dampflok der Eisenbahnfreunde aus Staßfurt war der Bahnsteig in Haldensleben gut gefüllt. Neugierig reckten die Besucher ihre Hälse in Richtung Magdeburg. Denn aus dieser Richtung musste sie kommen, die schnaufende eiserne Lady der Baureihe 44.

Doch die ließ noch auf sich warten. Umso größer war die Freude, als sie dampfend und zum Gruß pfeifend gute 40 Minuten später dann doch noch in den Haldensleber Bahnhof einfuhr. Sofort war sie umringt von einer großen Menschentraube, die Fotoapparate und Handys zückend alles erkundete.

Die Lok war der Anziehungspunkt des Festes zum fünften Geburtstag des Wobau-Bahnhofscenters, das im Rahmen des Aktionstages „Süße Tour“ gefeiert wurde. Im Schlepptau hatte die Lok passend zum Aktionstag einen originalen Mitropawagen.

Initiiert von Wobau-Geschäftsführer Dieter Naumann und dank zahlreicher Sponsoren wie Hotelier Roman Behrens konnten sich die Reisenden, die bereits in Staßfurt, Schönebeck oder Magdeburg zugestiegen waren, stilecht verwöhnen lassen. Für die Gäste, die im Haldensleber Bahnhof den Zug erkundeten, war es eine Reise in die Vergangenheit.

Nach der Einfahrt des Zuges konnte das große Fest offiziell eröffnet werden. Wobau-Geschäftsführer Naumann blickte dabei nicht nur fünf Jahre zur Eröffnung des Bahnhofscenters zurück, sondern holte weiter aus und zitierte einen Zeitungsbericht, der vom Anschluss Neuhaldenslebens an das Gleisnetz vor 145 Jahren berichtete. Auch das war natürlich groß gefeiert worden.

Landrat Hans Walker lobte danach das Engagement der Wohnungsbaugesellschaft, den Haldensleber Bahnhof vor fünf Jahren übernommen und zu dem gemacht zu haben, was er jetzt ist. Er sei sein Gewinn für die Kreisstadt und für alle, die Haldensleben besuchen würden. Für den Stadtratsvorsitzenden Guido Henke ist das Wobau-Bahnhofscenter gar das schönste und funktionalste auf der gesamten Strecke von Magdeburg nach Wolfsburg.

Das sieht auch Bärbel Schön vom Tourismusverband Elbe-Börde-Heide so. Die Verbindung aus Service, Tourismus und Dienstleistung sei schon einmalig. Sie freute sich zudem, dass am Sonnabend gleich mehrere Jubiläen gefeiert werden konnten. Denn es war nicht nur der fünfte Geburtstag des Wobau-Bahnhofscenters, sondern gleichzeitig die zehnte „Süße Tour“.

Entsprechend groß war das Festangebot am Sonnabend. Überall gab es etwas zu entdecken. Für Kinder gab es eine Zaubershow und Puppenspiel, die Haldensleber Templer boten ein Armbrustschießen, es gab Bastel- und Schminkstände sowie eine Hüpfburg, Hotelier Behrens offerierte Eigenkreationen wie die „Haldensleber Ährensache“ und stellte auch die neueste Kreation vor: den „Börde Ruhm“ – ein Edelbrand aus Zuckerrüben, gelagert in einem Whiskeyfass, der gemeinsam mit der Spezialitätenbrau- und -brennerei Eckhart aus Lindhorst kreiert wurde.

Daneben gab es Informationsstände des Verkehrsverbundes marego und der Volksstimme, die im Wobau-Bahnhofscenter ihren Servicepunkt betreibt, eine Ausstellung von sieben Haldensleber Briefmarkenfreunden, die einen Querschnitt ihrer Sammlungen zeigten. Außerdem im Angebot waren eine historische Stadtführung mit dem Ziel Kreis- und Stadtmuseum sowie ein Bus-Shuttle mit einem Ikarus-Bus zum Schloss Hundisburg samt Schlossführung. Für die vielen Gäste war also viel geboten worden.