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Terra Arte Eine Tonne Ton für jeden Künstler

Zum 15. Mal treffen sich Künstler zum Keramiksymposium „Terra Arte“ in der Ziegelei Hundisburg. Sechs Frauen und Männer schaffen Kunstwerke.

Von Jens Kusian 31.05.2016, 01:01

Hundisburg l Bis auf Oliver Scharfbier haben die Teilnehmer des 15. Keramiksymposiums „Terra Arte“, zu deutsch „Erdkunst“, bereits Erfahrungen mit dem Material Ton gesammelt. Doch der Bildende Künstler wagt sich im Technischen Denkmal Ziegelei Hundisburg auch auf das für ihn neue Feld. „Ich habe vor drei Jahren Kuratorin Christine Dorothea Hölzig kennengelernt. Sie hat mich zu diesem Symposium eingeladen. Für mich wird das hier ein Experimentierfeld, auf das ich mich aber sehr freue“, gesteht der gebürtige Hamburger, der mittlerweile in Magdeburg seine künstlerische Heimstatt gefunden hat.

Erstmals nimmt mit Reid Nicholls ein Künstler aus den USA am Symposium teil. Für den jungen Mann aus Bloomington im US-Bundesstaat Indiana keine leichte Aufgabe, spricht er doch kaum ein Wort deutsch. Doch seine Symposium-Kollegen nehmen ihn unter ihre Fittiche, verständigen sich mit Nicholls auf englisch. Schon bei der Führung durch die Ziegelei übersetzen sie, was die Leiterin des Technischen Denkmals, Marion Nier, den neuen Gästen erzählt.

Die Führung über das weitläufige Gelände mit der Trockenscheune, dem Brennofen und der Keramikwerkstatt ist für Andreas Baumeister bereits ein alter Hut. Seit fast 20 Jahren schon begleitet der Leiter des Sachgebiets Kultur und Sport im Landkreis Börde das Projekt. Doch auch für ihn ist es immer wieder neu, die Künstler kennenzulernen, die nunmehr alle zwei Jahre für vier Wochen in der Ziegelei arbeiten dürfen.

Allerdings ist „Terra Arte“ kein befristetes Arbeitstreffen. Vielmehr sei das Symposium als Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch zwischen einheimischen und auswärtigen Künstlern gedacht, unterstreicht Landkreis-Pressesprecher Uwe Baumgart.

Vier Wochen lang haben die sechs Frauen und Männer nun Zeit, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Sechs Tonnen Ton können sie in dieser Zeit verarbeiten. „Wenn das nicht reicht, sorgen wir für Nachschub“, versichert Marion Nier. Die letzte Charge des Naturmaterials ist erst gestern zur Eröffnung des Symposiums angeliefert worden.

Nach den vier Wochen gehen die geschaffenen Skulpturen in die Trocknung. Spielt das Wetter mit, werden im August die Kunstwerke in die Brennkammern des Zick-Zack-Ofens gesetzt und bei etwa 1000 Grad gebrannt. Nach der Abkühlung des Ofens sind die 2016-er „Terra Arte“-Werke dann voraussichtlich Mitte September zu bestaunen.