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Tockenheit Stadthof wässert extra viel

Die Natur leidet unter der Dürre. Der Stadthof Haldensleben hat deshalb viel zu tun und verbraucht mehr Wasser.

Von Julia Irrling 06.08.2018, 01:01

Haldensleben l Die aktuelle Hitzewelle und die andauernde Trockenheit sind problematisch für Mensch und Tier. Auch um Pflanzen ist es schlecht bestellt. „Vor allem die Pflege junger Bäume ist ein Problem“, sagt Christina Wiegmann, Mitarbeiterin beim Stadthof in Haldensleben. Die Wurzeln seien noch nicht ausreichend entwickelt, um bis an das Grundwasser heranzureichen. „Wir wässern sie in den ersten drei bis vier Jahren nach Anpflanzung. Danach sind sie relativ etabliert und müssen es aus eigener Kraft schaffen“, erklärt sie.

Im Moment versorgt der Stadthof 65 Bäume mit Wasser. Pro Jahr kommen durch Ausfälle und Vandalismusschäden etwa 20 frisch gepflanzte Bäume hinzu. Außer die Jungbäume wässert der Stadthof auch regelmäßig Blumenampeln, Sträucher, Bodendecker und Stauden.

„Das Substrat der Blumenampeln speichert Wasser gut. Normalerweise müssen wir sie nur einmal wöchentlich gießen. Jetzt gießen wir zweimal“, so Christina Wiegmann. Auch Sträucher, Bodendecker, Stauden und junge Bäume werden mittlerweile häufiger gegossen. Darum wässern nun statt einem zwei Mitarbeiter regelmäßig die Pflanzen.

Da der Stadthof nur einen Wasserwagen besäße, hätte ein Unimog vorübergehend als Wasserwagen fungiert, so Christina Wiegmann. „Wir haben jetzt ein Wasserfass bestellt und werden einen alten Hänger aufrüsten. Nächste Woche wird er einsatzbereit sein“, zeigt sich Christina Wiegmann zuversichtlich.

Hilfe von der Feuerwehr müsse man bislang noch nicht in Anspruch nehmen. „Wir versuchen das alles in Eigenregie zu erledigen“, sagt sie. Eine Ausnahme sei der weiße Garten vor ein paar Jahren gewesen, als dieser frisch angelegt war. Hier sei die Feuerwehr zum Gießen ausnahmsweise hinzugezogen worden.

Wer bei der Hitze Mitleid mit seinem Baum vor der Haustür hat, kann diesen gerne wässern. Vor allem bei Jungbäumen sei das hilfreich. „Jeden Tag nur ein bisschen zu gießen, ist aber nicht so gut. Dann sollte man es lieber richtig machen und zwei Mal in der Woche jeweils 50 Liter gießen“, rät Christina Wiegmann. Bei Altbäumen brächten die Mengen allerdings nicht viel. Selbst ein nächtlicher Regenschauer sei nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

„Das ist schon ein wesentlicher Unterschied zu vergangenen Jahren“, resümiert Christina Wiegmann. Viele Schäden werde man erst im nächsten Jahr abschätzen können. Ein Gutes hat die Trockenheit immerhin: „Die Unkrautbekämpfung ist leichter, da das Unkraut ausgedörrt ist.“

Der Wasserverbrauch des Stadthofes ist mit dem vermehrten Wässern gestiegen. „2000 Liter fasst ein Wassertank. Im Moment braucht ein Fahrer pro Tag 1,5 Wagen Wasser“, erzählt Christina Wiegmann. Bei zwei Fahrzeugen mache das dann pro Tag 6000 Liter Wasser - abgepumpt aus dem eigenen Brunnen des Stadthofes.

Auch die Stadtwerke Haldensleben haben einen gestiegenen Wasserverbrauch registriert. „Der Wasserbezug im Juni stieg im Vergleich zum Juni 2017 um neun Prozent auf insgesamt rund 92.100 Kubikmeter Wasser“, teilt Antje Streck mit. Anlass zur Sorge gäbe das aber nicht. „Laut des Regionalversorgers und Vorlieferanten der Trinkwasserversorgung Magdeburg ist die Wasserversorgung gesichert“, so die Stadtwerke-Sprecherin.

Dass sich die Menschen bei den hohen Temperaturen nach Wasser sehnen, sieht man auch an den Besucherzahlen des Rollibades. Nach Angaben der Stadtwerke seien diese, im Vergleich zum Vorjahr, im Juni bereits um drei Prozent gestiegen. „Es ist aber schwer abzuschätzen, ob das an dem Wetter oder der Ferienzeit lag“, meint Antje Streck.