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Tour de Börde  Radler stellen Wir-Gefühl in den Fokus

Die fünfte Auflage der Tour de Börde wurde von Dutzenden Radfahrern aus der Hohen Börde getragen. Höhepunkt war ein buntes Fest in Wellen.

Von Constanze Arendt-Nowak 13.06.2017, 12:00

Wellen l Riesig war der Andrang am vergangenen Sonnabend auf dem Hof des Wellner Bürgerhauses und drumherum. Überall „leuchteten“ die grünen T-Shirts der Radler, die im Rahmen der Tour de Börde den Weg aus verschiedenen Ortschaften nach Wellen in Angriff genommen hatten. „Das ‚Wir‘ gewinnt“ war das Motto.

So näherte sich beispielsweise – nach einem gemeinsamen Frühstück in Schackensleben – ein Tross aus fast 80 Radlern aus Groß Santersleben und Schackensleben. Die 47 Irxleber hatten unter Leitung von Burkhard Judenberg einen Umweg über Eichenbarleben und Ochtmersleben gefahren, um auf Strecke zu kommen. Aber den wohl weitesten Weg hatten elf Bebertaler ganz aus dem Norden bis in den äußersten Süden der Einheitsgemeinde auf sich genommen.

Toppen konnte ihre Strecke nur noch Joachim Hoeft als Vertreter der Landkreisverwaltung, der mit einer Selbstverständlichkeit den Weg von seinem Zuhause in Haldensleben per Rad absolviert hatte. „25 Kilometer hierher und nachher 25 Kilometer wieder zurück“, sagte er.

Doch zwischendurch gab es im und um das Wellner Bürgerhaus einiges an buntem Programm zu erleben. Am lautstärksten machten sich dabei wohl die Musiker des Sax‘n-Anhalt-Orchesters bemerkbar. Seit Jahren sind sie mit der Tour de Börde verbunden und waren nach einem Jahr Pause nun wieder mit von der Partie. Mit ihren flotten Klängen sorgten sie mächtig für Stimmung und mancher aus dem Publikum ließ sich gern mit einbinden.

Ebenso hatten auch einige Ehrengäste aus der Politik den Weg nach Wellen gefunden: Der CDU-Bundestagsabgeordnete Manfred Behrens, der sachsen-anhaltische Innenminister Holger Stahlknecht, der „sozusagen zu Hause war“, und Ralf Wolkenhauer vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Letzterem wurde die Ehre zuteil, das neue Jugendmobil des Kinder- und Jugendbüros offiziell in den Dienst zu stellen (Bericht folgt gesondert in einer der nächsten Volksstimme-Ausgaben).

Aber auch die örtlichen Vertreter hatten allen Grund zur Freude. Im vergangenen Jahr hatte der stellvertretende Ortsbürgermeister René Stürmer die Begehrlichkeit des Ortes, die fünfte Auflage der Tour de Börde ausrichten zu wollen, kundgetan und den Zuschlag erhalten. Der Dank seinerseits und des Ortsbürgermeisters Michael Zentel galt vor allen den vielen fleißigen Helfern, die das Fest mit vorbereitet hatten und durchführten. So unter anderem auch die Wellner Vereine, die sich mit Süßem und Deftigem, aber auch mit viel Engagement besonders um das leibliche Wohl der Radler und der anderen Gäste kümmerten.

Ebenso hielten die Landfrauen einiges für den Gaumen und den Magen, aber auch fürs Auge bereit. Sie verbanden ihr inzwischen schon traditionelles Holunderblütenfest mit dem Radlerfest und riefen zur Wahl der Holunderhutkönigin auf. Zahlreiche Frauen hatten sich mit teilweise prachtvoll geschmückten Hüten ausgestattet, um möglichst viele Stimmen aus dem Publikum zu holen. Die nämlich entschieden letztlich über den Sieg – und den holte sich diesmal Stefanie Hollburg aus Niederndodeleben. Sie darf sich nun ein Jahr lang Holunderhutkönigin nennen.

Auf Stimmen des Publikums hofften aber nicht zuletzt auch diejenigen, die sich in diesem Jahr am Fotowettbewerb des Kulturausschusses der Gemeinde Hohe Börde beteiligt hatten. 22 Beiträge, bei denen Ideen zum Thema „Jung und Alt“ für die Ewigkeit festgehalten worden waren, standen zur Wahl. Die Prämierung der Gewinner erfolgt aber erst zu einem späteren Zeitpunkt.

Zum Ende der Veranstaltung wurde der Staffelstab der Ausrichterorte symbolisch weitergereicht. Ortsbürgermeister Ulrich Schardt und die Einwohner von Groß Santersleben werden für den 9. Juni des kommenden Jahres ein Fest vorbereiten, um die Teilnehmer der Tour de Börde in ihrem Dorf standesgemäß begrüßen zu können.