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Tourismus Erlebnis-Wanderkarte für Bebertal

Eine Erlebnis-Wanderkarte für Bebertal soll entstehen und Wege beschildert werden. Der Landkreis unterstützt das Vorhaben.

Von Constanze Arendt-Nowak 14.08.2020, 01:01

Bebertal l Als Marion Schnitzler vor etwa zehn Jahren nach Bebertal kam, war es ihr in der ersten Zeit eine Herzensangelegenheit, auch die Gegend kennenzulernen. „Selbst erkunden“ war dabei das Motto, denn Ausflugstipps in Papierform zum Mitnehmen gibt es kaum. Das stellten aber auch Gäste fest, die in Marion Schnitzlers Vier-Zeit-Hof rasteten. Dabei hat Bebertal auch neben dem weithin sichtbaren Landratsturm als Wahrzeichen und der Veltheimsburg sehr viel mehr zu bieten, was es zu entdecken gilt. Örtlichkeiten, die aber vielleicht auch mancher Einheimische nicht einmal kennt. Unter anderem weiß Marion Schnitzler auch von zahlreichen Geocacher, die in Bebertal und Umgebung versteckte Schätze suchen. Auf einer Strecke von 33 Kilometern sind hier, wie sie sagt, 122 Geocaching-Ziele zu finden. „Das sind sehr verschiedene Menschen unterschiedlichen Alters, die hier aufeinandertreffen“, unterstrich sie. So keimte auf verschiedenen Grundlagen eine Projektidee.

Für ihre Idee konnte sie zunächst den örtlichen Heimatverein begeistern, als sie einen starken Partner für die Umsetzung suchte. Gemeinsam hoffen sie aber auch auf die Unterstützung vieler Bebertaler und auch von Einwohnern umliegender Ortschaften, wenn es jetzt richtig losgehen soll. Entstehen soll eine Erlebnis-Wanderwegkarte, die die „Erlebnisorte“ erschließbarer macht, miteinander verbindet und für die Besucher auch attraktiver macht. Spiel- und Sportplätze und -möglichkeiten als auch interessante Aussichtpunkte sowie historisch, kulturell und gesellschaftlich bedeutsame Orte sollen Teil der Wege werden. „Insbesondere die historisch interessanten Punkte sollen zusammen mit dem Heimatverein, älteren Einwohnern und Historikern ermittelt und beschrieben werden“, erklärte Marion Schnitzler angelehnt an die Projektbeschreibung.

Aber auch die jüngeren Generationen sollen zum Zuge kommen. Geplant ist, dass sie ebenfalls zur Erarbeitung der Erlebniswanderroute ihre Ideen zu markanten Punkten und Wünsche zusammentragen. Um zügig erste Ergebnisse zu haben, ist das erste Treffen in der kommenden Woche geplant – und zwar am Dienstag, 18. August, um 18 Uhr auf dem Vier-Zeit-Hof. Jeder interessierte Bebertaler, der sich einbringen möchte, ist herzlich willkommen.

Nach dem Zusammentragen der Ideen sollen laut Projektidee bestehende Wege miteinader verbunden und eventuell auch erweitert werden. Bei kleinen Wanderungen auf dieses Wegen sollen Zeitangaben, Wegstrecken sowie markante Punkte zur Wegbeschreibung ermittelt werden. Abschließend soll auf der Grundlage eines Satellitenbildes gemeinsam eine Wanderkarte gestaltet werden und mit allen Interessanten, sehens- und erlebenswerten Orten versehen werden. „Eingetragen werden neben den Sport- und Spielplätzen, die Bushaltestellen, die Feuerwehr mit dem Dorfgemeinschaftshaus, der Festplatz, die Heimatstube, der Standort des Maibaums, die Treffpunkte der Vereine, Kirchen, Geschäfte und Gastronomie, Schule und Kita sowie die Ärztin“, sind erste Idee bereits in der Projektbeschreibung festgehalten.

Ein herausragender Punkt bei dem gesamten Projekt ist die Gemeinschaft. So soll unter anderem auch zusammen entschieden werden, wie die Beschilderung der Wege und der Orte aussehen und welche Inhalte in den Informationstexten aufbereitet werden sollen. Letztlich sollen auch die Kindertagesstätte, die Schule, die Lebenshilfe Hundisburg sowie örtliche Handwerker in das Projekt einbezogen werden.

Einer, der sich von dem Projekt, das bis zum November dieses Jahres umgesetzt werden soll, schon jetzt ganz begeistert zeigte, war der Landrat des Landkreises Börde, Martin Stichnoth. Er brachte als Projektunterstützung einen Scheck in Höhe von 5175 Euro vorbei. Die Förderrmittel kommen aus dem Programm „Partnerschaft für Demokratie Landkreis Börde“. Er sah in der entstehenden „Mehrgenerationswanderkarte“ auch einen Vorteil für die künftige Vermarktung der Region – beispielsweise bei der jährlichen Präsentation des Landkreises auf der Grünen Woche in Berlin.