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Transfer Krankenwagen soll in Serbien Leben retten

Der Landkreis Börde hat sich mit einem Krankenwagen für Serbien an einem Hilfsprojekt des Rotary Clubs Halberstadt beteiligt.

Von Ivar Lüthe 11.04.2017, 12:00

Haldensleben l Ein Krankenwagen des Landkreises Börde wird schon bald im Norden Serbiens seinen Dienst tun. Möglich wird dies durch den Rotary Club Halberstadt. Mitglieder des Clubs waren am Montag nach Haldensleben gekommen, um den VW zunächst nach Halberstadt zu bringen.

Der Kontakt nach Haldensleben war durch Joachim Wintjen zustande gekommen. Der ehemalige Landrat Halberstadts und Rotarier war an seinen Amtskollegen Hans Walker herangetreten. Beide kennen sich aus ihrer gemeinsamen Landratszeit. Walker war damals in Oschersleben im Dienst.

Wintjen war auf der Suche nach einem Rettungswagen. „Der Rotary Club Halberstadt pflegt eine Partnerschaft mit einem Rotary Club in Ungarn. Der wiederum hat eine Partnerschaft mit einem Club in Nord-Serbien. Und über diese Kontakte ist an uns die Frage nach einem Rettungswagen für die nordserbische Stadt Senta herangetragen worden“, erklärte Joachim Wintjen die Vorgeschichte des ungewöhnlichen Projektes.

Die Stadt Senta verfügt zwar über ein Krankenhaus, das allerdings hat nur einen einzigen Krankenwagen. In Senta leben rund 24 000 Menschen. Außerdem leben dort derzeit auch zahlreiche Flüchtlinge, die an der serbisch-ungarischen Grenze nicht weiterkommen und in der Region teilweise campieren. Hier ist Hilfe also nötig, dachten sich die Halberstädter Rotarier. Und bei Börde-Landrat Hans Walker fanden sie Unterstützung. Denn der Landkreis Börde hatte gerade einen Krankentransportwagen, der quasi ausgemustert werden konnte.

Der VW, Baujahr 2007, war seit dem Jahr 2013 im Rettungsdienst für den Landkreis im Einsatz. 200.000 Kilometer ist er allein in der Zeit gelaufen, weiß Frank Schulze, Sachgebietsleiter Rettungsdienst in der Kreisverwaltung. Nun hat der Krankenwagen seinen Dienst in der Börde erfüllt, ist nicht mehr für den Einsatz eingeplant und abgeschrieben. Dabei ist er trotz seiner insgesamt rund 300.000 Kilometer Laufleistung technisch noch in Ordnung.

Daher soll er nun ein „zweites Leben“ als Lebensretter in Serbien bekommen. Für einen symbolischen Preis überlässt der Landkreis den T5 den Rotariern. Technisch überprüft und mit neuem TÜV ausgestattet wurde er am Montag an Joachim Wintjen und Rotary-Club-Präsidentin Jutta Dick übergeben. Mitgekommen war auch Club-Mitglied Wilfried Martin, der den Krankenwagen nach Halberstadt steuern sollte.

„Ein herzliches Dankeschön für die humanitäre Unterstützung“, sagte Joachim Wintjen zu Landrat Hans Walker. Dem sei es ein Anliegen gewesen, das Projekt zu unterstützen, wie er sagte. „Das ist eine positive Sache. Damit kann Menschen geholfen werden. Das unterstützen wir natürlich gern“, so der Landrat.

Der Landkreis Börde unterstützt das Hilfsprojekt der Rotarier nicht nur mit dem Fahrzeug selbst. Der Krankenwagen ist zudem unter anderem noch ausgestattet mit einer Fahr- trage, einem Tragestuhl, einem Beatmungsgerät sowie einem Defibrillator.

Für Club-Präsidentin Jutta Dick war die Übergabe am Montag Grund zur doppelten Freude. Nicht nur, dass das Projekt nun geklappt hat – es kommt auch zum perfekten Zeitpunkt. „Am 26. April feiert der Rotary Club Halberstadt sein 25-jähriges Bestehen. Dazu werden auch unsere ungarischen Club-Freunde kommen. Und die bringen zwei Club-Mitglieder aus Serbien mit, die den Krankentransportwagen dann nach Senta überführen werden“, sagte Jutta Dick.