1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Mit Panzern gegen den Waldbrand?

EIL

Trockenheit Mit Panzern gegen den Waldbrand?

Die nächste Hitzewelle kommt. Wie Menschen besser geschützt werden können, darüber macht man sich auch im Landkreis Börde Gedanken.

Von Theo Weisenburger 23.07.2019, 01:01

Haldensleben l Noch ist die Lage relativ entspannt, nicht zuletzt dank einiger Regenfälle. Doch die nächste Hitzewelle rollt bereits an, mit Temperaturen jenseits der 35 Grad Celsius und keinem Wölkchen am Himmel.

Damit dürfte auch die Waldbrandgefahr wieder deutlich steigen. Aktuell gilt in der Börde die Warnstufe 2, sowohl nördlich als auch südlich der Autobahn. Für die Gebiete weiter nördlich, also im Altmarkkreis Salzwedel, ist jedoch Mitte vergangener Woche die Stufe 3 ausgerufen worden, also erhöhte Gefahr.

Das Problem treibt auch den Haldensleber Klaus-Dieter Al­brecht um. Die Waldbrände im mecklenburgischen Lübtheen und im benachbarten Brandenburg während der letzten Trockenperiode Anfang Juli veranlassten ihn zu einer Nachfrage im jüngsten Kreisausschuss. Wie sich denn der Kreis im Falle einer derartigen Katastrophe vorstelle, die Sicherheit der Menschen in den Ortschaften am Waldrand zu gewährleisten, wollte er wissen.

Eine Antwort hatte er auch gleich parat: Bergepanzer der Bundeswehr könnten im Falle eines größeren Waldbrandes durchaus hilfreiche Unterstützung leisten. Und: „Wir sind in der glücklichen Lage, Panzer vor Ort zu haben“, spielte Albrecht auf die Nachbarschaft des Militärs und dessen technische Ausstattung an. Ob denn eine Kooperationsvereinbarung mit der Bundeswehr geschlossen werden könne, damit die eventuell für Waldbrandbekämpfung benötigten Panzer schnell zur Verfügung stehen, fragte Albrecht.

Er habe aktuell keine Hinweise, dass die Feuerwehren und Katastrophenschützer im Landkreis sich nicht in der Lage sehen, mit Bränden fertig zu werden, sagte Landrat Martin Stichnoth (CDU). Die Ausrüstung der Feuerwehren sei auf einem guten Stand. Davon abgesehen bestünden gute Kontakte zur Bundeswehr, die ohnehin immer in die Katas­trophenschutzpläne mit einbezogen sei.

Das bekräftige auch Ordnungsdezernentin Iris Herzig, in deren Aufgabengebiet die Waldbrandbekämpfung fällt. „Wir haben sehr enge Beziehungen zur Bundeswehr.“ Der Landkreis müsse im Bereich des Katastrophenschutzes mehrere Strukturen vorhalten, um im Bedarfsfall schnell reagieren zu können. In all diesen sei immer auch ein Angehöriger der Bundeswehr vertreten, sodass im Notfall schnell reagiert werden könne.

Allerdings musste Dezernentin Herzig auch eine Einschränkung machen. Im Katastrophenfall werde zunächst einmal auf zivile Kräfte zurückgegriffen und nicht gleich auf militärische. Das bedeutet konkret: „Der Einsatz der Bundeswehr ist immer nachrangig.“