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Turnier Ross und Reiter trotzen dem Regen

Sein viertägiges Turnier mit über 1500 Nennungen und über 34 Prüfungen hat der Reit- und Fahrverein Zobbenitz gut über die Bühne gebracht.

Von Anett Roisch 11.08.2017, 12:00

Zobbenitz l Vier Tage Pferdesport der Extraklasse haben Leistungs- und Breitensportler, Kenner des Pferdesports und Besucher in Zobbenitz erlebt. „Es waren sportliche Tage mit einem bunten Rahmenprogramm für die ganze Familie. Wir hatten 1500 Nennungen. Die Reiter sind zum größten Teil an den Start gegangen. Wir hatten am dritten Wettkampftag vier Regenstunden - also Dauerregen. An diesem Springtag haben 30 Prozent weniger Reiter ihre Pferde gesattelt“, sagte Jasmin Westphal, Vorsitzende des gastgebenden Vereins. Sie hat den Posten von ihrem Vater Udo Hoppe, der mehr als 20 Jahre als Vorsitzender agierte und nun zweiter Vorsitzender ist, übernommen.

Das Turnier zeichnete sich besonders durch seine Vielfalt aus. So wurden neben den Dressur- und Springprüfungen auch Wettbewerbe für die Kinder angeboten. Besonders viele Mädchen und Jungen beteiligten sich in der Führzügelklasse. Den ersten Platz von elf Teilnehmern belegte Lilli-Marie Berle vom Verein Pony-Power auf dem Rücken von Monksfield Mystique. Annemarie Brune vom Reitverein (RV) Etingen gehört zum Reiternachwuchs der Region. Anja Evers führte Balou, so dass das Trio den zweiten Platz holte. Auf dem dritten Platz ritt Nika Anthe vom Haldensleber Reitclub.

Beim Mächtigkeitsspringen verschwand der Regen und die Spannung stieg. Neun Reiter-Pferd-Paare wagten den Sprung mit einer Pferdestärke über die Mauer. Ralf-Werner König vom Haldensleber Reitclub ging gleich mit drei Pferden an den Start. Gerald Nothdurft vom RFV Mohringen nahm die Herausforderung mit zwei Pferden an. Christof Kauert aus Schönebeck auf seiner Stute Dinara, Hans-Günther Stürze vom RV Etingen auf seinem Pferd Turbo Times und Ralf-Werner König vom Haldensleber Reitclub zum einen auf seinem Hengst San Franzisko und zum anderem auf seinem Pferd Monsun schafften die 1,95 Meter hohe Hürde und nahmen die nächste Herausforderung an. Groß war die Freude über den Sieg bei Christof Kauert, der mit Stute Dinara als einziger Reiter dann die zwei Meter hohe Mauer überwand. So teilten sich Stürze und Ralf-Werner König den zweiten Platz. Während die Reiter noch ihre vierbeinigen Lieblinge in die Box brachten, stieg im Festzelt die Partystimmung.

Völlig ausgeschlafen und voll konzentriert schienen die Amazonen und Reiter am Tag darauf zu sein. „Wir freuen uns über die vielen Zuschauer“, sagte Hoppe. 39 Starts gab es zum Großen Preis von Zobbenitz. Am Ende holte sich Leonie Jonigkeit vom Reitverein St. Hubertus Wolbeck bei der Springprüfung der Klasse S* mit Siegerrunde auf ihrem Pferd Candino den ersten Platz.

Bei der Dressurprüfung der Klasse S* in der „Prix St. Georg-Kür“ siegte Anke Thon-Saalbach vom Reitverein Heiderand Schlaitz-Plodda auf ihrem Pferd Walküre.

„Pferdesport hat in unserer Region und vor allem in Zobbenitz eine Heimat. Ich komme immer wieder gern hier her“, schwärmte Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) und hob die Leistungen der Reitsportler sowie das Wirken der Helfer rund um Vereinsvorsitzende Jasmin Westphal und ihrem Vater Udo Hoppe hervor. „Es ist beachtlich, dass der Verein das Turnier in jedem Jahr so hervorragend organisiert. Der Lohn dafür ist heute das schöne Wetter“, sagte der Minister, als er am letzten Turniertag in die Kutsche stieg. Gemeinsam mit Ralf Geisthardt, Präsident des Kreissportbundes Bördekreis, drehte Webel nämlich einige Ehrenrunden über den Platz und winkte den Besuchern zu. Geisthardt bedankte sich ebenfalls bei den engagierten Pferdesportlern und hob im Besonderen das Parcoursteam hervor: „Ohne euch geht es nicht“.

„Ein Reiter hat sich bei einem Sturz vom Pferd das Bein gebrochen. Das können wir leider nicht ändern. Das kommt beim Sport vor“, bedauerte Hoppe und wünschte dem Reiter gute Besserung.

Zufrieden zog Jasmin Westphal Bilanz: „Das Konzept, den Spaß für die Kinder und Familien an den Turniertagen in den Vordergrund zu stellen, ging auf. Sehr gut finde ich auch, dass gerade in der Führzügelklasse sehr viele Starter – also der Reiternachwuchs – dabei waren“, zog die Vorsitzende zufrieden Bilanz.