1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Katastrophen-Schützer proben den Ernstfall

EIL

ÜbungKatastrophen-Schützer proben den Ernstfall

Ein Brand in einem Busdepot und ein Schiffsunfall haben Feuerwehr, Wasserrettung und Rettungsdienst aus weiten Teilen der Börde gefordert.

Von Constanze Arendt-Nowak 25.04.2017, 01:01

Vahldorf / Groß Ammensleben l Fiktiv hat der Landrat des Landkreises Börde, Hans Walker, am Sonnabendvormittag nach einem gewaltigen Sturm den Katastrophenfall ausgelöst. Zahlreiche Feuerwehren speziell in Haldensleben, der Hohen Börde, der Niederen Börde und Wolmirstedt sind mit der Beseitigung von Sturmschäden beschäftigt.

Kräfte der Katastrophenschutzeinheiten des Landkreises werden zur Unterstützung alarmiert und treffen sich im sogenannten Bereitstellungsraum auf der Domäne in Groß Ammensleben.

Von hier rücken nahezu 180 Einsatzkräfte von Feuerwehren, Wasserrettung und der DRK-Ortsgruppe Groß Ammensleben aus, als fast zeitgleich im nahen Vahldorfer Gewerbegebiet zwei Unglücke passieren.

Einerseits wird ein Brand im Busdepot der Firma „Börde-Bus“ gemeldet. Mindestens zwei Busse stehen in Flammen, weitere Busse sind gefährdet. Die Führungsgruppe – bestehend aus Kameraden der Feuerwehr Oebisfelde – übermittelt die Lage und drei Züge des Fachdienstes Brandschutz 1 starten in den Einsatz.

Ihre Aufgabe besteht darin, für die Brandbekämpfung eine stabile Wasserversorgung vorrangig aus dem Mittellandkanal aufzubauen. Dabei müssen auch Schlauchleitungen über die Bundesstraße 71 verlegt werden, was neben der Anfahrt der etwa 30 Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge inklusive drei Booten für Verkehrsbeeinträchtigungen sorgt.

Nur wenig später fährt auch der Zug mit dem Schwerpunkt Technische Hilfeleistung in den Einsatz. Die Feuerwehrkameraden müssen gemeinsam mit den Kräften der Wasserrettung und des Rettungsdienstes „Verletzte“ retten und „Tote“ bergen, nachdem im Vahldorfer Hafen zwei Schiffe kollidiert sind.

Die Personen sind teilweise verschüttet. Außerdem ist das Errichten einer Ölsperre notwendig, da durch den Aufprall eine unbekannte Flüssigkeit in den Mittellandkanal ausgetreten ist.

Nach einer ersten Übungsauswertung äußert sich der Bereitschaftsführer Martin Kutscha, der als Einsatzleiter fungiert, sehr zufrieden. „Es hat alles funktioniert und selbst für die eingebauten kleinen Schwierigkeiten wurden Lösungen gefunden“, erklärt er.

Das Schwierige bei so einer Großübung sei es, die Masse an Einsatzkräften zu koordinieren. Das selbstständige Handeln der Zugführer und die Kommunikation per Funk haben ihren Teil zum Gelingen beigetragen.

Da ist sich Martin Kutscha mit den Einsatzführern Martin Vagel und Patrick Säuberlich einig. „Wir sind bereit, wenn es ernst wird“, resümiert Kutscha abschließend.