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Umwelt-Ausschuss Glyphosat-Verbot mit Einschränkung

Der Umweltausschuss von Haldensleben hat sich mehrheitlich für ein Verbot von Glyphosat auf Flächen der Stadt ausgesprochen.

Von Julia Schneider 20.04.2018, 01:01

Haldensleben l Der Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft, Forsten und Abwasserangelegenheiten der Stadt Haldensleben hat sich am Mittwoch mit drei zu zwei Stimmen für einen Antrag von Stadtrat Bodo Zeymer (Die Fraktion) ausgesprochen, der den Umgang mit dem chemischen Unkrautvernichter Glyphosat auf landwirtschaftlichen Nutzflächen der Stadt behandelt. Allerdings hatte Zeymer seinem Antrag vor der Abstimmung einen entscheidenden Nebensatz hinzugefügt. „Ich habe mich seit der letzten Sitzung mit einigen Leuten über das Thema unterhalten“, erklärte der Stadtrat. So sei er unter anderem mit einem Landwirt im Gespräch gewesen.

„Ich kann die andere Seite gut verstehen, meine Eltern waren beide in der Landwirtschaft tätig“, erläuterte Zeymer. Er halte den Einsatz von Glyphosat weiterhin für gefährlich und sei dagegen, wolle jedoch ein Angebot machen, mit dem alle Seiten leben können. Den strittigen Punkt, beim Abschluss neuer oder der Verlängerung alter Pachtverträge für landwirtschaftlich oder gärtnerisch nutzbare Flächen der Stadt eine Klausel zum Verzicht auf Glyphosat von den Pächtern unterschreiben zu lassen, könne man laut Zeymer deshalb zunächst für ein Jahr aussetzen. „Bis die große Politik Näheres entschieden hat“, sagt Bodo Zeymer.

Diesem Vorschlag folgten die Ausschussmitglied mehrheitlich. Den endgültigen Beschluss fasst der Stadtrat.

Bodo Zeymer hatte einen Antrag mit fünf Punkten eingebracht, der auf das Verbot des Wirkstoffes Glyphosat auf landwirtschaftlichen Flächen der Stadt ab dem 1. Januar 2019 abzielt. Vier Punkte von Zeymers Forderungsliste, so zeigte die erste Diskussion zum Thema, erfülle die Stadt bereits. So werde bei allen Flächen, die die Stadt selbst bewirtschaft, auf den Einsatz von Glyphosat verzichtet. Auch private Unternehmen, die Grün-, Sport- und Verkehrsflächen pflegen, werden vertraglich zum Verzicht auf Glyphosat verpflichtet. Bürger werden zudem bei Fragen in Bezug auf die Verwendung von glyphosathaltigen Mitteln unterstützt, außerdem besitze der Stadthof ausgebildetes sachkundiges Personal für den Umgang mit Glyphosat. Einziger Knackpunkt an Zeymers Antrag war zuletzt Punkt drei – die Verpflichtung von Pächtern der stadteigenen Flächen zum Verzicht auf Glyphosat.