1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Minister steht Rede und Antwort

Unternehmerfrühstück Minister steht Rede und Antwort

Bei der 14. Auflage des Unternehmerfrühstücks in der Hohen Börde stand auch Wirtschaftsminister Jörg Felgner Rede und Antwort.

Von Constanze Arendt-Nowak 22.08.2016, 18:19

Niederndodeleben l Die Möglichkeit, einmal mit dem Wirtschaftsminister ins Gespräch zu kommen, ergibt sich auch für die Unternehmer der Hohen Börde nicht jeden Tag. Beim Unternehmerfrühstück, zu dem der Wirtschaftsausschuss der Gemeinde vier Mal im Jahr einlädt, schon. Dementsprechend groß war am Freitag auch die Resonanz, als in der „Tenne“ des Niederndodeleber Agrarunternehmens „Agro Bördegrün“ wirtschaftspolitische Ziele und Probleme diskutiert wurden. Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Jörg Felgner war der Einladung trotz leichter terminlicher Schwierigkeiten gern gefolgt.

Schließlich war ihm die Gemeinde nicht ganz unbekannt.„Auf Schritt und Tritt(el)“ verfolge die Gemeinde Hohe Börde die Landesregierung, betonte Wirtschaftsminister Jörg Felgner und spielte mit einem Augenzwinkern auf Bürgermeisterin Steffi Trittel an, die durch viele Kontakte und Gespräche bestens bekannt in den Landesministerien sei.

Felgner unterstrich die Bedeutung der in seinem Ministerium angesiedelten Förderung des Internet-Ausbaus und bekräftigte das Ziel des Landes, bis 2018 flächendeckend Übertragungsraten von 100 Mbit pro Sekunde in Gewerbegebieten und 50 Mbit pro Sekunde für alle Haushalte zu realisieren.

Auch die Stärkung kleiner und mittlerer Unternehmen spielten eine große Rolle, denn sie seien nicht so anfällig gegen globale Krisen wie Großkonzerne. Der Minister begrüßte den wirtschaftspolitischen Kurswechsel, nicht nur die Neuschaffung, sondern zukünftig auch den Erhalt von Arbeitsplätzen unter bestimmten Voraussetzungen zu stärken. Darüber hinaus sei es wichtig, den Export hiesiger Unternehmen zu fördern. Embargos wie derzeit gegen Russland bringen Felgner zufolge nicht den erhofften Erfolg. Das habe das mehr als 50 Jahre währende US-Embargo gegen Kuba gezeigt.

Der Wirtschaftsausschussvorsitzende Matthias Schwenke diskutierte mit Felgner über Möglichkeiten von Kommune und Land, die Unternehmensansiedlung in den „infrastrukturell hervorragend angebundenen Gewerbegebieten der Hohen Börde“ zu verbessern.

Ein weiteres Thema waren während des Unternehmertreffens Chancen für Unternehmen und Gesellschaft, die mit der Integration von Flüchtlingen verbunden sind. Ingrid Rosenburg, die Kreisgeschäftsführerin des Bundesverbandes mittelständischer Wirtschaft (BVMW), berichtete von gelungenen Beispielen, „trotz anfänglicher Skepsis hochmotivierte junge Menschen“ in Ausbildung zu bringen. Probe-Praktika könnten dabei Wege öffnen, dauerhafte Ausbildungs- und Beschäftigungsverhältnisse zu schaffen. Rosenburg und Schwenke berichteten von unkomplizierten Fördermöglichkeiten, die bis hin zu Lotsen gingen, die Einzelfälle begleiten und Teil eines Netzwerkes zwischen sozialem Umfeld, Betrieb, Gemeinde und Ausländerbehörden sind.