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Vereinsheim Nach der Katastrophe den Neustart gewagt

Der Schützenverein Velsdorf baut zum zweiten Mal mit großem Einsatz ein Vereinsheim. Das alte ist abgebrannt.

Von Anett Roisch 18.06.2016, 12:00

Velsdorf l Franz Stöhr, Vorsitzender des Schützenvereins Velsdorf, kann wieder lächeln. Genau vor einem Jahr war das Vereinshaus abgebrannt. Tränen der Verzweiflung flossen damals beim Vereinschef. Die Lage nach der Katastrophe schien hoffnungslos, denn vom Domizil des Vereins war nichts mehr übrig geblieben. Freunde aus anderen Vereinen, Nachbarn und Bewohner des Ortes halfen beim Aufräumen und machten den Betroffenen Mut.

Nachdem der erste Schock überwunden war, entschlossen sich die Vereinsmitglieder, noch einmal von Null zu starten. Unter dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“ starteten die Schützen und ihre Freunde bereits mehrere Arbeitseinsätze auf ihrem neuen Areal. Eine ehemalige Lagerhalle wird zum Schützenhaus umgebaut. „Das Engagement und die Hilfe von Leute, die nicht mal direkt etwas mit unserem Verein zu tun haben, ist riesig“, sagte Stöhr und zeigte auf das bisher Geschaffene.

Etwa 300 000 Euro kostet das große Vorhaben insgesamt. „Unter anderem werden etwa 45 000 Euro für den Innenausbau und etwa 200 000 Euro für die Außensanierung und später die Umsetzung des Schießstandes benötigt. Die Zusage der Fördermittel vom Landessportbund in Höhe von etwa 40 000 Euro ist angekündigt. Lotto-Toto hat leider abgesagt“, sagte Stöhr und berichtete von einem Besuch im Landesverwaltungsamt zur Abstimmung der beantragten Fördermittel. Etwa 15 000 Euro sind bereits als Spenden zusammen gekommen. „Ein Dankeschön geht an alle Spender. Wir werden weiter vieles mit Eigenleistung schaffen. Wir müssen Eigenmittel einbringen, um die Fördermittel zu bekommen, denn ohne Förderung geht nichts“, betonte Stöhr.

„Die EU-Fördermittel vom Leaderprogramm werden wir wohl erst im nächsten Jahr bekommen. Deshalb steht jetzt erst mal nur der Innenausbau der Scheune an“, erklärte er. Dafür sollen noch in diesem Jahr die Bürocontainer und der Luftgewehrschießstand in die Halle kommen. Stück für Stück soll bis zum Herbst Leben in die Halle ziehen. Erst im zweiten Schritt ist die Hallensanierung von außen über das Leaderprogramm geplant.

„Ein Benefizspiel wird am Sonnabend, 18. Juni, um 15 Uhr auf dem Rasen des Sportplatzes in Velsdorf angepfiffen. Die Sportler vom Velsdorfer Fußballverein wollen Erlöse aus den Eintrittsgeldern den Schützen zur Verfügung stellen“, kündigte Stöhr an. Spieler aus der Landesliga, der Landesklasse, der Kreisoberliga und der Kreisliga aus Barleben, Völpke, Flechtingen und Bülstringen werden eine schlagkräftige Truppe bilden und dem HSC alles abverlangen.

Die erste öffentliche Veranstaltung nach dem Brand ist für die Schützen die Weihe der neuen Vereinsfahne am Sonntag, 26. Juni. „Die Fahne ist für uns ein Symbol. Um 9 Uhr wird in der „Vereinshalle Velsdorf“ ein Gottesdienst stattfinden. Um 9.45 Uhr ist der Einmarsch der Fahnenträger zur Fahnenweihe. Es ist ein Salutschießen mit Kanonen befreundeter Vereine zur Begrüßung geplant. Ab 10 Uhr gibt es Frühstück. „Noch ist unsere gekaufte Lagerhalle ein hohler Vogel. Der Plan ist, noch 2016 unser neues Vereinsheim in dieser Halle zu installieren“, blickte Stöhr zuversichtlich voraus. Etwa 120 ausgediente Stühle spendete die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde. Dringend benötigt wird für die Innenausstattung noch Geschirr, wie Besteck, Tassen und Teller (möglichst aus einer Serie) .

Wer dem Verein finanziell helfen möchte, kann auf das Spendenkonto „Brand Schützenhaus“, IBAN: DE20 2719 0082 0774 7128 01; BIC GENODEF1HMS, bei der Volksbank Helmstedt, Geld überweisen.