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Vermisstensuche Althaldensleber Waldsteinbruch gesperrt

Im Waldsteinbruch im Landschaftspark Althaldensleben darf nicht gebadet oder geangelt werden. Hintergrund ist eine Vermisstensuche.

Von Jens Kusian 20.06.2018, 19:04

Haldensleben l Die Stadt Haldensleben hat den Waldsteinbruch im Landschaftspark Althaldensleben-Hundisburg sperren lassen. Aktuell ist dort sowohl das Angeln als auch das Baden aus Gründen der Gefahrenabwehr untersagt, heißt es in einer Allgemeinverfügung, die in Kraft getreten ist.

Hintergrund ist die Suche nach einer vermissten Person aus Althaldensleben. „Es sprechen mehrere Indizien dafür, dass es sich um einen Badeunfall handelt und die Person im Waldsteinbruch ertrunken sein könnte“, heißt es in der Begründung der Verfügung.

Die Person beziehungsweise deren Leiche ist noch immer nicht gefunden. „Falls die Person tatsächlich ertrunken ist, ist damit zu rechnen, dass die Leiche nach einiger Zeit an der Oberfläche des Wassers wieder auftaucht. Da es sich bei dem Waldsteinbruch Althaldensleben um ein beliebtes Bade- und Angelgewässer handelt, obwohl das Baden nicht ausdrücklich erlaubt und die Badestelle nicht bewacht ist, ist diese Maßnahme erforderlich, weil gegebenfalls Gesundheitsgefahren bestehen können“, heiß es weiter. Diese könnten sich negativ auf die Gesundheit der Badenden beziehunggsweise auf Fische, die zum Verzehr bestimmt sind, auswirken.

Ebenso bestehen laut Stadtverwaltung ethische Bedenken. Sobald die Lage hinsichtlich der vermissten Person geklärt ist, könne das Bade- und Angelverbot aber wieder aufgehoben werden. Der Erlass dieser Verfügung ist laut Verwaltung im öffentlichen Interesse zur Sicherung der Gesundheit der Bevölkerung erforderlich und gilt bis auf Widerruf.

„Diese Anordnung ist ein formaler Akt, der auf dem Gesetz über die öffentliche Sicherheit und Ordnung des Landes Sachsen-Anhalt beruht“, erklärt Stadtpressesprecher Lutz Zimmermann die außergewöhnliche Maßnahme. Dementsprechend können auch Zuwiderhandlungen mit Geldbußen geahndet werden. „Wir werden jetzt zwar nicht verstärkt kontrollieren, aber da vor Ort noch gesucht wird, kann es zu Kontrollen kommen“, sagt Zimmermann. „Doch es müsste in der Vernunft eines Jeden liegen, das Verbot zu befolgen“, appelliert er.

Seit dem 1. Juli wird der Mann aus Althaldensleben vermisst. Kleidung und Fahrrad des Mannes waren am Waldsteinbruch gefunden worden. Mehrere Suchaktionen, auch mit Tauchern, haben bisher nicht zum Auffinden des Vermissten geführt.