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Vorbereitung Osterfeuer lodern rund um Haldensleben

Mit den Osterfeuern lief es 2018 in den Haldensleber Ortsteilen nicht so gut. 2019 sehen sich die Veranstalter aber gut gerüstet.

Von Julia Schneider 09.04.2019, 01:01

Haldensleben l „Wir wollen nochmal einen Versuch starten. Aber wenn das wieder so endet wie im letzten Jahr, lassen wir es in Zukunft“, sagt Christian Kalb. So manchem Hundisburger dürfte der Vorsitzende des Männerchores „Brüderlichkeit“ mit seiner Aussage Freude bereiten. Denn im Klartext bedeutet sie, dass es 2019 wieder ein Osterfeuer in Hundisburg geben wird.

Und dabei sah es 2018 nicht danach aus. Vor allem das Wetter hatte vielen Veranstaltern der Brauchtumsfeuer im vergangenen Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht. Weil es schneite und stürmte, verschoben fast alle Haldensleber Ortsteile ihr Osterfeuer und verlegten es auf den 1. Mai. Nur die Bodendorfer und die Hundisburger zeigten sich hart gesotten und ließen sich vom Wetter nicht unterkriegen.

Leider beeinflusste die Witterung aber auch die Beschaffenheit des Brennholzes – in Hundisburg wurde es durch den Schnee etwas feucht. Ein Mitarbeiter des Haldensleber Ordnungsamtes führte eine Restfeuchte-Messung durch und verwehrte den Hundisburgern nach eigener Aussage das Abbrennen ihres Feuers. Der Männerchor allerdings schilderte die Situation anders: Der Ordnungsamtsmitarbeiter habe den Veranstaltern das Verbrennen auf eigene Gefahr gestattet.

Das Ende vom Lied war, dass der Männerchor im Nachhinein eine Strafe zahlen musste. Mit 55 Euro war diese zwar überschaubar, allerdings ärgerten sich Christian Kalb und seine Mitstreiter über die Art und Weise, wie mit ihnen seitens der Stadtverwaltung umgegangen wurde. Im vergangenen Jahr waren die Chormitglieder noch so verschnupft, dass das Fortbestehen des Osterfeuers auf der Kippe stand.

In diesem Jahr lenkt Christian Kalb allerdings ein. „Wir hoffen einfach, dass die Kommunikation in diesem Jahr wieder besser läuft. Wenn man vernünftig miteinander redet, kann man gemeinsam Vieles für die Stadt schaffen“, sagt er. Denn bisher hatte der Chor bei der Organisation des örtlichen Osterfeuers nicht viele Probleme mit den Behörden.

Ihm zufolge seien wenige unbelehrbare Anwohner das viel größere Übel. Deshalb hat sich der Hundisburger Männerchor noch im vergangenen Jahr darum gekümmert, das Osterfeuer-Areal abschließen zu können. Seitdem ein Tor mit Schloss davor ist, laden nicht mehr so viele Menschen Brenngut ab, das auf dem Feuer nichts verloren hat.

In anderen Haldensleber Ortsteilen gibt es allerdings nach wie vor unschöne Szenen. „Wir mussten vor kurzem Müll aufsammeln, den jemand hier abgekippt hat“, erzählt Egbert Hoppe, der in Bodendorf schon seit vielen Jahren das Osterfeuer organisiert.

Damit das Ordnungsamt die Veranstaltung zulässt, achten er und seine Mitstreiter peinlich genau darauf, dass nur erlaubtes Holz auf das Brauchtumsfeuer kommt – unerlaubtes Brennmaterial wird von Egbert Hoppe auf eigene Kosten abtransportiert.

Auch der Angelverein in Süplingen passt genau auf, was abgeladen wird. „Aber die Unvernunft der Leute ist manchmal nicht zu verstehen“, sagt Süplingens Ortsbürgermeisterin Annette Koch. Auch dort würden Unbelehrbare manchmal frischen Grünschnitt, alte Möbel und Ähnliches ablagern, obwohl das klar verboten ist. Roswitha Schulz, Ortsbürgermeisterin in Uthmöden, und ihr Amtskollege Mario Schumacher in Satuelle informieren die Bürger vorher stets noch einmal darüber, welches Holz auf den Osterfeuer-Haufen darf.

Empfehlungen dafür gibt der Landkreis Börde heraus – laut Ordnungsamtsleiterin Carola Aust orientiert sich auch die Stadt Haldensleben daran. Demnach darf ausschließlich trockenes naturbelassenes, unbehandeltes Holz verbrannt werden. „Beschichtetes oder mit Holzschutzmitteln behandeltes Holz, Grünabfälle sowie Haus- und Sperrmüll gehören nicht in ein Osterfeuer“, teilt der Landkreis auf Volksstimme-Nachfrage mit. Weiter heißt es: „Da sich in den aufgeschichteten Holzstapeln kleine Tiere wie zum Beispiel Igel aufhalten können, sollte das Feuerholz erst kurz vor dem Anzünden zusammengetragen oder noch einmal komplett umgesetzt werden.“

Nachdem das Haldensleber Ordnungsamt im vergangenen Jahr die Restfeuchte des Holzes gemessen hat, werden die Mitarbeiter Carola Aust zufolge in diesem Jahr wieder streng die aufgeschichteten Materialien kontrollieren, auf eine Feuchtemessung aber verzichten.

Übrigens: In Haldensleben und Althaldensleben gibt es nach wie vor keine Osterfeuer. Auch in Wedringen veranstaltet die Feuerwehr seit einigen Jahren kein Osterfeuer mehr – dort gibt es stattdessen jährlich ein Halloween-Feuer.