1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Wieglitzer Kirche wird zum Wiener Café

Vortrag Wieglitzer Kirche wird zum Wiener Café

In ein Wiener Kaffeehaus hat sich die Wieglitzer Schifferkirche verwandelt. Neben Informationen zum Kaffee gab es Musik.

Von Anett Roisch 29.01.2018, 00:01

Wieglitz l Schon beim Öffnen der Kirchentür strömt der Kaffeeduft den Besuchern in die Nasen. Der Ansturm der Gäste reißt nicht ab. Die Männer oben auf der Empore holen noch die letzten verstauten Stühle aus dem Kirchturm herunter, um allen 78 Gästen einen Sitzplatz zur Verfügung stellen zu können. Alle wollen dabei sein, wenn Marianne Kraßort Interessantes rund um den Kaffee erzählt. Kaffeerösten ist nämlich die Leidenschaft, der Marianne Kraßort aus Stendal mit Leib und Seele nachgeht.

Astrid Leischwitz, stellvertretende Vorsitzende des Wieglitzer Gemeindekirchenrates, begrüßt in gewohnter herzlicher und spaßiger Form alle Gäste zum Vortrag, zum Musikhören und zum Torteessen, wie es sich in einem Wiener Cafehaus gehört.

Marianne Kraßort freut sich über die volle Kirche und sagt zu Beginn des Vortrages schmunzelnd: „Wenn ich noch einmal eingeladen werde, muss man die Kirche wohl vergrößern, damit dann alle Platz finden.“ Über den Kaffeeanbau rund um den Äquator, über die Verschiffung, die Kaffeeröstung im kleinen und großen Stil, die Kunst des Kaffeezubereitens und des Genießens im schönen Ambiente spricht die Kaffeeexpertin. Sie beantwortet alle spontanen Fragen des Publikums und gibt viele kleine Tipps, die auch schon so manche Großmutter kennt. Zwischendurch werden Kaffeeproben durch die Reihen gereicht und Kaffee verkostet. „Das aufmerksame Publikum möchte sicher noch länger zuhören, aber wir wollen ja auch noch die mitgebrachten Sammeltassen bei Wiener Walzerklängen nutzen“, drängt Angelika Huchel, Vorsitzende des Kirchenrates.

Denni Nitzschke aus Calvörde hatte extra eine Torte, wie sie auch in einem Wiener Cafehaus stehen könnte, gestaltet. Aber auch die Wieglitzer Frauen hatten viele andere Köstlichkeiten gebacken und zubereitet.

Nachdem Marianne Kraßort den Gästen den Kaffee so richtig schmackhaft gemacht hat, ist es nun an der Zeit, den Schifferkirchenkaffee 2018, den sie extra für diese Veranstaltung in der Kirche kreiert hatte, mit einem Stück Torte, mit einem Stück Kuchen oder mit Buttercreme gefüllten Keksen zu genießen. Diesen Genuss rundet Nina Sinitsynowa mit ihrem Klavierspiel ab. Viele Walzermelodien – dezent vorgetragen – lässt die Wiener Cafehaus-Atmosphäre lebendig werden. Dafür erntet die Pianistin viel Beifall.

Die Besitzerin der schönsten Sammeltasse ist an diesem Nachmittag Monika Karwoth. Die Wieglitzerin ist glücklich, denn sie gewinnt ein großes Paket Kaffee, den Marianne Kraßort spendiert. Die älteste Sammeltasse hatte jedoch Inge Schulze aus Zobbenitz mitgebracht.

Es wird schon dunkel, als die Kirchenbesucher den Nachhauseweg antreten. Viele haben noch die Walzermelodien im Ohr und Schiffer-Kirchenkaffee in limitierter Auflage in den Taschen. „Wir wollen natürlich die Kaffeezubereitungsmöglichkeiten, von denen wir heute gehört haben, selbst ausprobieren“, verrät eine Dame voller Vorfreude.

Viele Gäste bedanken sich persönlich für diesen schönen Nachmittag. Angelika Huchel lobt im Namen des Gemeindekirchenrates alle Helfer, die politische Gemeinde, die Tische und Bänke zur Verfügung stellt und besonders Reinhard Schulze, der immer den Transport übernimmt.

Auf dem Plan steht schon der nächste Termin. Ludwig Schumann liest am Freitag, 2. Februar, um 19 Uhr von „Wanderungen – Vockerode und die Fremde(n)“ in der beheizten Kirche vor. Live-Musik spielt das Trio Yestime.