1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. In Etingen greift des Müllers Lust um sich

Wandertour In Etingen greift des Müllers Lust um sich

Spaß und Geselligkeit standen im Mittelpunkt der Wanderung des Etinger Dorfklubs. 70 Frauen, Männer und Kinder waren mit von der Partie.

Von Anett Roisch 09.02.2017, 00:01

Etingen l Das Wandern ist des Müllers Lust, so heißt es in dem bekannten Volkslied. Frei nach diesem Motto stiegen Wanderfreudige auf Einladung des Etinger Dorfklubs in ihr festes Schuhwerk. Die einstige Mühle ist das Wahrzeichen des kleinen Ortes am Rand des Drömlings. Obwohl es in Etingen schon längst keinen Müller mehr gibt und der Zahn der Zeit schon mächtig an der Bockwindmühle genagt hat, scheint die Lust der Etinger zum Wandern unverändert. Das winterliche Wetter lockte viele Familien nach draußen. An der alten Eiche mitten im Dorf war der Treffpunkt. Jörg Bertelmann, Vorsitzender des Dorfklubs, begrüßte die Gäste zur zweiten Wanderung, die der Klub organisiert hat.

Den Dorfklub gab es schon zu DDR-Zeiten. Gegründet wurde er 1961 zur Vorbereitung der 1000 Jahr-Feier von Etingen. Der Dorfklub setzt Bräuche fort, denn gefeiert wurde in Etingen schon immer gern. Dabei wurde damals Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit den anderen Vereinen gelegt. Veranstaltungen wurden untereinander abgestimmt. So ist es auch heute noch, denn gemeinsam mit dem Förderverein der Kindertagesstätte, dem Sportverein Etingen/Rätzlingen, dem Reitverein und den Feuerwehrleuten plant der Dorfklub die kulturellen Höhepunkte.

„Die erste Wanderung war vor sieben Jahren. Wir wollen mal schauen, wie es ankommt und ob wir dann regelmäßig – vielleicht alle zwei Jahre – Wandertouren anbieten“, blickte Bertelmann voraus. Die etwa zehn Kilometer lange Tour führte an der Mühle vorbei in den Drömling. Über die Etinger Brücke des Mittellandkanals ging es nach Piplockenburg. Zum ersten Mal waren die Grundschülerinnen, Johanna Gabriel aus Etingen und ihre Freundin Nimea Brestrich aus Wegenstedt, bei einer Tour des Dorfklubs dabei. Ilse Thurmann war mit 78 Lenzen die betagteste Wanderin. Eine der wichtigsten Aufgaben hatte Erika Paepke. Sie übernahm den Fahrnotdienst. „Wenn jemand aus der Puste ist und nicht mehr laufen kann, komme ich und fahre alle Fußlahmen zur Bauernschänke“, verkündete die rüstige Seniorin und winkte fröhlich mit ihrem Autoschlüssel. In der Bauernschänke wartete nämlich für die 70 Gäste ein köstliches Grünkohlessen mit Kassler sowie Nudeln für die kleinen Wanderer. Die Tour nutzten die Etinger und ihre Freunde, um Freundschaften zu stärken und Pläne zu schmieden.