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Wanderung Mutproben für Abenteurer mit Pudelmütze

Die Feuerwehr Mannhausen lud wieder zum Winter-Drömlings-Marsch. Zum 22. Mal haben sich Wanderer auf abenteuerliche Tour begeben.

Von Anett Roisch 11.01.2017, 00:01

Mannhausen l 99 Frauen und Männer sowie 22 Kinder kamen in den Mannhäuser Saal, um sich für den Winter-Drömlings-Marsch anzumelden. Zuerst bildeten die Wagemutigen eigene Teams. Diana Kriege nannte ihre unerschrockene Mannschaft „Die fantastischen Zwölf“. Zu ihrer Konkurrenz zählten das „Hexen-Team-Sonnenschein“ und die „Zusammengewürfelten“. Die Jugend kam vom Club Mannhausen. Und auch die „Pudelmützen“ aus Velsdorf zeigten sich kämpferisch.

„Es ist Tauwetter, deshalb geht es heute auf den festen Wegen nach Piplockenburg. Nehmt ein Schreibgerät für unterwegs mit! Los geht es!“, animierte Feuerwehrfrau Reinhilde Lüdecke bei der Anmeldung. Mit dem Blick auf die Starterliste stellte sie fest: „Der harte Kern der Wanderer stammt natürlich aus Mannhausen. Aber auch Gäste aus Velsdorf, Mieste, Süplingen, Wegenstedt, Altenhausen, Ivenrode, Böddensell, Calvörde, Lindhorst, Uhrsleben, Eimersleben und Oebisfelde sind dabei.“

Kevin Quatz, Leiter der Mannhäuser Ortsfeuerwehr erklärte: „Die Feuerwehrleute und auch die anderen Helfer sind im Einsatz. Jeder von uns hat sich eine Aufgabe für den Parcours ausgedacht.“ Der Chef der Wehr hatte sich die Fragen für das Quiz überlegt.

Die erste Station war das kleine Feuerwehrgerätehaus. Dort galt es, mit dem Luftgewehr auf Hase, Reh und Wildschwein zu schießen. Die Anlage baute Harald Lüdecke vor vielen Jahren. Nun hat der Mannhäuser die Figuren gemeinsam mit Thomas Trüe wieder zum Leben erweckt. „Mit einem Model-Eisenbahn-Trafo wird die Mechanik in Gang gesetzt und das Tempo reguliert“, beschrieb Lüdecke und zeigte, wie die Waldtiere an einer Kette laufen, umfallen und sich in der nächsten Runde wieder aufrichten.

„In diesem Jahr können die Teilnehmer nicht per Handy die Lösungen im Internet finden. Nur wer sich in der Region auskennt und seine Augen bei der Tour aufmerksam offen hält, kann Punkte sammeln“, sagte Manfred Eggeling von der Feuerwehr.

So galt es außerdem herauszufinden, vor welchem Schädling auf der Wanderung gewarnt wird. Wer aufmerksam durch die Landschaft spazierte, konnte auf einem Zettel am Baum lesen, dass es der Eichenprozessionsspinner ist. Wie gut, dass bei der kalten Witterung keine Schmetterlings­raupen unterwegs sind, denn ihre Nähe kann für Menschen recht unangenehm werden. Die Tiere besitzen Härchen mit mehreren Spitzen, die in die Haut eindringen und sogar in die Augen und in die Atemwege ge­langen können. Abenteuerlich war die nächste Frage: „Worauf ist zu achten, wenn man sich auf die Bank an der Kreuzung in Richtung Keindorf setzt?“ Wer die Sitzgelegenheit fand und nach oben schaute, entdeckte die Gefahr, denn morsche Äste schaukelten dort im Wind.

Außerdem sollten die Wanderer auf der Tour nicht zu viel Feuerwasser trinken. Wenigstens einer im Team musste noch einen klaren Kopf behalten, denn es sollten auch Birken und Nistkästen gezählt werden, um Punkte zu bekommen. „Genau hinschauen!“, hieß es auch bei der nächsten Frage: „Auf welchem Grundstück steht ein noch verwurzelter Baum mit Gesicht?“ Die Lösung: der Zauberbaum steht auf dem Anwesen der Familie Meinecke.

„Wir sind schon seit zehn Jahren bei der Wanderung dabei“, erklärten die zehnjährige Emily Schulze und die elfjährige Sophie Schöndube. „Die Mädchen waren immer dabei. Entweder in den Bäuchen ihrer Mütter oder dann im Kinderwagen“, erinnerte sich Frances Schöndube. Nun wanderten die Freundinnen im winterlichen Partnerlook vorneweg.

Spannend wurde es bei der Bekanntmachung der Sieger. Den Wanderpokal und eine Flasche Sekt gewann eine Truppe von Familien aus Altenhausen, Ivenrode und Süplingen. Die Gruppe KUK unter der Führung von Katrin Woldau aus Mannhausen holte sich den zweiten Platz und damit eine mittelgroße Flasche Sekt. Auch für das Team „Wasserturm“ aus Böddensell, die sich den dritten Platz erkämpften, gab es Sprudelwasser zur Belohnung. In der Wertung der Kinder gewannen die „Klapse“ aus Mannhausen.

Einen anerkennenden Extrabeifall bekamen Elise Hevekerl, Grete Kriege und Günter Sy, weil sie die betagtesten Wanderer waren. Wehrleiter Quatz bedankte sich bei allen Mitwirkenden.