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Wettbewerb John Robin Boese ist bester Forstlehrling

Die Wettbewerbe der Forst-Lehrlinge erlebten in Flechtingen einen Zuschauerboom - und gaben Einblicke in ein Arbeitsgebiet der Forst.

Von Carina Bosse 18.08.2016, 01:01

Flechtingen l Moderne Technik ersetzt mehr und mehr die Muskelkraft von Mensch und Tier, nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch im forstwirtschaftlichen Bereich. Allerdings gibt es gerade in der Forst noch besondere Umstände, die gerade im Wald den Einsatz von Pferden zum Rücken auch heute noch unabdingbar machen. Unwegsames, hügeliges Gelände oder Moore sind für Maschinen einfach nicht zu befahren.

Das alljährliche Leistungsrücken der Forst in Flechtingen rückt jene Gespanne in den Mittelpunkt, die im alltäglichen Arbeitsleben miteinander Aufgaben erfüllen. Sie demonstrieren auf dem Parcours einen Tag lang, wie gut sie als Team harmonieren, egal, ob als Ein- oder Zweispänner.

Beim Geschicklichkeits- und Kraftrücken traten in diesem Jahr insgesamt 16 Gespanne, darunter zehn Einspänner an. Einmal mehr beherrschte Anke Siemandel aus dem Harz das Feld der Konkurrenz. Bei den Einspännern gewann sie die Gesamtwertung mit ihrem Pferd Reszka, und auch bei den Zweispännern holte sie mit 970 Punkten deutlich vor dem Zweitplatzierten den Sieg mit Reszka und Toni.

Aufgaben wie das Bewegen von Baumstämmen durch einen Slalomparcours oder auf eine Rampe stellten für die Aktiven kein Problem dar, auch wenn manchmal nicht alle Aufgaben fehlerfrei bewältigt werden könnten.

Außerhalb der Wertung ging Axel Geide aus Horka in Sachsen mit seinen dreijährigen Wallachen Lazarus und Eragon an den Start. Die noch jungen Warmblüter befinden sich noch in der Ausbildung und sollten den Parcours schon einmal kennenlernen.

Beim Kraftrücken, der letzten Disziplin des Rückens wurde ein zwischen 400 und 500 Kilogramm schwerer Schlitten über eine Strecke gezogen. Die Schlitten bei den Zweispännern wurden mit Lehrlingen der Forst beschwert, bei den Einspännern wurde der Schlitten leer gezogen. So mancher Vierbeiner hatte seine liebe Mühe am Start, einige verzichteten darum auf eine Teilnahme an der Disziplin. Die ungewohnte Last dahinter irritierte die Pferde. „So etwas muss trainiert werden“, meinte Moderator Jürgen Böhm, denn mit solch einem schweren Ballast käme nicht jedes Pferd sofort zurecht. Für das Auge war es allemal ein Erlebnis, die Mensch-Pferd-Teams in Aktion zu erleben.

Ebenfalls spannend verlief der Wettkampf der Forst-Auszubildenden. Neun Lehrlinge aus drei Forstämter aus der Altmark, dem Harz und Wolfenbüttel in Niedersachsen gingen an den Start. Über die Vorrunden qualifzierten sich die drei Besten dann für das nachmittägliche Finale. Vorjahressieger Michel Hartge vom Forstamt Wolfenbüttel konnte sich ebenso für die Endrunde qualifizieren wie sein Kollege Justin Bernhard. Außerdem ging John Robin Boese vom Betreuungsforstamt Klötze an den Start.

Der Altmärker Auszubildende gewann dann auch den Wettstreit nach Zeit. Er konnte beim am schnellsten mit Axt und Kettensäge alle drei Aufgaben erledigen. Justin Bernhard schaffte es als Zweiter, Pech mit seinem Spaltholz hatte Michel Hartge, der dadurch in Zeitverzug geriet und schließlich Dritter wurde.

„Gemeinsam mit ihren Ausbildern haben die Lehrlinge einen hervorragenden Wettkampf gemeistert“, lobte Thomas Roßbach, der Leiter des Betreuungsforstamtes Flechtingen im Anschluss. Der Ausbildung und Nachwuchsgewinnung misst er große Bedeutung bei, denn auch künftig werde für eine nachhaltige und sanfte Waldbewirtschaftung der Nachwuchs benötigt.